Deutscher klagte: Wanderweg für immer gesperrt
BURGAU. Weil 2007 ein Deutscher auf einem Wanderweg am Südufer des Attersees ausrutschte und sich den Knöchel brach, muss die auf einem völlig anderen Steig erreichbare Burggrabenklamm gesperrt bleiben.
Der 115 Kilogramm schwere Mann war auf dem mit „Nur für geübte Geher!“ ausgeschilderten Weg oberhalb der Klamm, der zur Ackeralm beziehungsweise zum Schwarzensee führt, auf einer Brücke durch das Geländer gebrochen.
Die Folge war ein Prozess gegen den damaligen Bürgermeister von Unterach, Hermann Perner, sowie den nunmehrigen Ortschef Engelbert Gnigler. Die beiden waren vom Gericht zunächst als verantwortlich für den Sturz befunden und zu Geldstrafen verurteilt worden, in zweiter Instanz war jedoch ein rechtskräftiger Freispruch erfolgt.
Eine weitere Konsequenz aus dem Sturz des gewichtigen Urlaubsgastes war die Sperre des betreffenden Valerie-Weges oberhalb der Burggrabenklamm sowie jenes touristisch interessanten Steiges, der direkt in die Klamm mit ihrem pittoresken Wasserfall führt.
Während der Valerie-Weg bald saniert werde, sehe es für letztgenannte Route sehr wahrscheinlich schlecht aus, sagt Unterachs Bürgermeister Engelbert Gnigler, der keinerlei Parallelen zu dem verhängnisvollen Vorfall erleben will: „Der Weg in die Klamm wird gesperrt bleiben.“ Das Problem seien die hohen behördlichen Sicherheitsauflagen und die budgetäre Situation der drei betroffenen Gemeinden St. Gilgen, Steinbach und Unterach. „Wir müssten eine Hängebrücke bauen, das Ganze käme sehr teuer. Aus dem Unfall und seinen Folgen haben wir gelernt: Ich als Bürgermeister kann die Verantwortung nicht mehr übernehmen.“
Der seit dem 19. Jahrhundert bestehende Valerie-Weg, auf dem sich der Unfall ereignete, ist derzeit ebenfalls noch gesperrt, doch die Sanierung steht – wie erwähnt – unmittelbar bevor. Gnigler: „Sobald das Wetter besser wird, werden die alten Geländer abgebaut und neue errichtet. Das übernehmen wir Unteracher.“
Ich würde dem Weg den Namen des Deutschen geben, vor dem "Eingang" eine hinweistafel aufstellen.
Das ist eine gute Idee. Demnächst klagt noch jemand, dass er auf dem Wanderweg vor Erschöpfung zusammengebrochen ist, weil er ja nicht wissen konnte, dass man sich zum Wandern eine Jause mitnimmt.