Attersee macht sich für Hausapotheke bei seiner Gemeindeärztin stark
ATTERSEE. Bürgermeister Kastinger: Wäre gute Sache, wenn man Medikamente beim Arzt bekäme.
Dass die Situation den Bewohnern von Attersee unter den Nägeln brennt, zeigte sich am Andrang zum Informations- und Diskussionsabend über Hausapotheken: An die 100 Bürger strömten in der Vorwoche ins Gemeindeamt. Bürgermeister Walter Kastinger (SP) unterstützt die Gemeindeärztin Birgit Beyer, die für ihre Patienten eine Hausapotheke führen möchte. "Eine bessere Versorgung der Bevölkerung ist eine wichtige Sache."
Nächste Schritte besprechen
Der Bürgermeister will sich bereits in den nächsten Tagen mit Gemeindeärztin Beyer treffen und besprechen, welche nächsten Schritte gesetzt werden sollen, um Verbesserungen in der Versorgung mit Medikamenten herbeizuführen. "Es wäre eine gute Sache, wenn man beim Hausarzt die Medikamente bekäme", befindet Kastinger im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Derzeit müssen Patienten in Attersee nach dem Arztbesuch die nächste Apotheke aufsuchen. Das sei zu normalen Zeiten schon schwierig, vor allem für ältere und kranke Patienten. "Schlimm wird es für die Patienten jedoch nach Abendordinationen, am Wochenende, nachts oder bei Hausbesuchen", schildert Beyer. Sie hat sich daher der Initiative angeschlossen, die ärztliche Hausapotheken in allen Einarztgemeinden ohne Kilometergrenzen oder sonstige Einschränkungen fordert.
Vom Ruf nach Errichtung einer Hausapotheke für Einarztgemeinden hält die Apothekerkammer wenig. "Das bewährte Vier-Augen-Prinzip, wonach der Arzt ein Rezept ausstellt und der Apotheker dieses kontrolliert, verhindert Medikamentationsfehler und trägt wesentlich zur Patientensicherheit bei", betont Thomas Veitschegger, Präsident der Apothekerkammer Oberösterreich. Die Trennung von Arzt und Apotheke bestehe seit 750 Jahren aus guten Gründen: "Der Arzt soll sich auf die Diagnose und Therapie konzentrieren und seine Verschreibepraxis nicht von wirtschaftlichen und logistischen Aspekten im Umgang mit Arzneimitteln abhängig machen."
Eine durchschnittliche Apotheke habe rund 6000 unterschiedliche Medikamente und 20.000 Arzneimittelpackungen auf Lager, betont die Apothekerkammer in einer Presseaussendung. Eine ärztliche Hausapotheke habe ein kleines Lager. "Dadurch kann der Arzt nicht alle Medikamente abdecken, so dass der Patient erst recht auf eine öffentliche Apotheke angewiesen ist." Jede Apotheke habe in Österreich durchschnittlich 48 Stunden pro Woche geöffnet. Zudem gebe es Bereitschaftsdienst in der Nacht und an Wochenenden, in dringenden Fällen würden Medikamente direkt ans Krankenbett zugestellt, heißt es von der Apothekerkammer.
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Vielleicht mag der Zensi einfach keine Vampire!
So ein Schwafelonkel! Vieraugenprinzip gibt es ausschließlich in seiner Fantasie und den Apotheken geht es in erster Linie ums Abkassieren. Die meisten Produkte sind vollkommen überteuert! Die angesprochene unsägliche Kilometerregelung zur nächsten öffentlichen Apotheke verhindert nicht nur in vielen Fällen das Nachbesetzen von Arztpraxen, es ist auch speziell für ältere nicht mobile Menschen eine absolute Zumutung. Leider hat die Apothekerkammer offensichtlich eine äußerst starke Lobby, denn die Bestrebungen, diesen unhaltbaren Zustand zu ändern, verlaufen allesamt im Sand.....
Bereits bei der Versammlung zum kommunal Bau hat man erfahren wie wichtig ein guter Gemeinde Arzt ist. Für den Gemeinderat sind Parkplätze schon übertrieben. Gemeindepolitik ist wie Herpes, man weiß nie was es macht.
Die Apotheker... sollen doch bitte weiter Kosmetika und anderes Zeugs ohne jede Wirkung teuer unter die Leute bringen. Medikamente aber soll der Hausarzt verordnen! Am besten dort wo sie der Patient braucht. Nämlich wohnortnahe!
Herr Veitschegger :“die Ärzte sollen sich auf Diagnose und Therapie konzentrieren. „
Warum diagnostizieren und therapieren denn dann ständig die Pharmazeuten in ihren Apotheken ? Völlig gewissensbefreit werden, ohne nach Allergien und Wechselwirkungen zu fragen , ohne Wissen über Vorerkrankungen, von Apothekern Medikamente an Patienten auf einzelne Symptome hin abgegeben und damit täglich ein potentieller gesundheitlicher Schaden verursacht, weil der Apotheker, mangels Ausbildung, die Erkrankung gar nicht erkannt hat.
Darauf bleibt dann also nur noch zu sagen, lieber Apotheker, bleib doch Du bei deinen Leisten und erkläre den Ärzten nicht was sie zu tun haben.
Ist doch ganz einfach: die Hausapotheke hat früher 1/3 bis die Hälfte des ärztlichen Einkommens ausgemacht, das ist jetzt Stelle für Stelle gestrichen und den Apothekern zugespielt worden,die hatten halt die bessere Lobby. Wenn man also die Ärzte weiterhin in den kleinen Orten halten will, muß der Einkommensverlust um die entsprechende Summe ausgeglichen worden. Beispiel Wiener GKK: Anhebung sämtlicher Arzthonorare um 30% in den nächsten 3 Jahren. Mach was OÖGKK, das Geld ist da, ihr wollt es doch angeblich nicht nach Wien schicken? Dann gebt es den Ärzten, damit Eure Versicherten weiterhin versorgt sind!
Ist auch für älter Menschen besser, wenn sie die Medikamente schon beim Arzt bekommen und nicht noch in die Apotheke fahren müssen oder in Zukunft gefahren werden da viele älter Mitmenschen gar nicht mehr auf der Straße haben wollen.
Man sollte die Kirche im Dorf lassen, denn die nächste Apotheke liegt 3km vom Ortszentrum Attersee entfernt. Da gibt es wesentlich benachteiligtere Gemeinden in der Umgebung! Ich bin der Meinung die Kassen sollen die Arbeit der Ärzte ordentlich honorieren, dann ist dieses Zusatzgeschäft mit den Medikamenten gar nicht notwendig!!!
Da geht’s doch wirklich nur um Pfründeverteidigung der Apotheker, die brauchen sich nicht zu beklagen. „Vier-Augen-Prinzip“ ist ein fast lächerliches Argument, die Praxis ist eine andere, Hand auf‘s Herz! In manchen Orten ist es geographisch wirklich nicht unkompliziert hinsichtlich Erreichbarkeit einer Apotheke. Die ärztliche Hausapotheke hat in diesen Fällen eine soziale Berechtigung - ein stärkeres Argument als der Neidkomplex der armen Apotheker.
"Vier Augen Prinzip" find ich interessant
brauche selber seit Jahren viele Medikamente, gebe das Rezept dem Apotheker, 2 Sekunden später hab ich die Tabletten, dass das was kontrolliert u gecheckt wurde hab ich noch nicht bemerkt.
In Wirklichkeit gehts nur ums Geld, da eine Hausapotheke gerne mal die Hälfte der Arzteinnahmen ausmacht, ist aber trotzdem legitim denn umsonst ist die Welt u dem Patienten, der sich mühselig u umständlich auf Grund der idiotischen KM-Regel irgendwie zur nächsten Apotheke schleppen muss, ist sicher egal, ob der Arzt oder der Apotheker die Gewinne einfährt.
in meiner Werkstatt habe ich auch nicht alles auf Lager, aber gängige Schrauben kaufe ich nicht EXTRA.
die Logik von diversen Vertretungen und Juristen ist wirklich weltfremd.
verhängte Strafen bei diversen verdeckten Kontrollen von sehr aufdringlichen und glaubhaften Kontrolleuren sollen es in sich haben, genauso wie bei mutmaßlicher Behördenwillkür amtsgeheimnis-umwobene hochstilisierte Strafrahmen.
auch darüber sollte man schreiben, nur das würde halt ungute Fragen und Hintergrundwissen erfordern und im Endeffekt nur wieder juristische Probleme mit sich bringen.
und am ehesten erfährt man ja nur im vertrauten Kreis von diversen Übertreibungen, die nicht im Sinne der Intention der Gesetze sind, genausowenig wie Radarmessungen bei langgezogenen übersichtliche Ortseinfahrten just an jener Stelle, wo Autos halt nicht vollbremsen, sondern auslaufen lassen, um das bildlich zu veranschaulichen.
"direkt ans Krankenbett zugestellt": na klar, aber das Taxi zahlt der Patient.
ich glaube, das niemand echt leiden müsste, wegen etwas besserer Versorgung gerade dort, wo man schon sehr weit fahren muss. außerdem Otto Normalverbraucher hat meistens jemand, der ihm hilft und der seine Wege erledigt oder was noch teurer wäre für Alleinstehende, das sie einfach länger in Spitalspflege bleiben.
Nachdem genug Geld in das Gesundheitswesen fließt, was mit dem Versicherungsprinzip ja erst möglich ist, geht es nur darum, die Gewinne vernünftig und fair aufzuteilen, siehe auch Zweiklassenmedizin.