Palliative Pflege zu Hause wird noch weiter ausgebaut
Das Pilotprojekt wird jetzt zum fixen Angebot in Oberösterreich
Mehr als 80 Prozent der Menschen wollen Umfragen zufolge zu Hause sterben.
Dank der "Hospiz und Palliative Care in der mobilen Betreuung und Pflege" (HIM) haben nun deutlich mehr Oberösterreicher die Möglichkeit, ihre letzten Tage auf Erden in vertrauter Umgebung zu verbringen. 2019 als Pilotprojekt gestartet, wird HIM nun fixer Bestandteil des Angebots in Oberösterreich. Das gab Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP) gestern bei einer Pressekonferenz in Linz bekannt.
1800 Mitarbeiter der mobilen Dienste, zu denen das Rote Kreuz, Volkshilfe, Caritas, Diakoniewerk, der Arbeiter-Samariter-Bund und das Arcus Sozialnetzwerk zählen, wurden in den vergangenen Jahren darin geschult, sterbende Menschen und deren Angehörige speziell zu Hause in dieser schweren Zeit zu begleiten. "Da brauchte es neben der fachlichen Kompetenz auch viel Menschlichkeit und Empathie", so Hattmannsdorfer.
Sterben in Würde und Frieden
Für welche Patienten das Angebot infrage komme, sei individuell und müsse natürlich medizinisch abgeklärt werden, sagte Ärztin Christina Grebe, Vorstandsvorsitzende vom Landesverband Hospiz OÖ.
Genauso wichtig sei aber auch, dass die Gegebenheiten für eine Betreuung der Sterbenden zu Hause möglichst optimal seien. "Hier helfen die mobilen Dienste, indem sie die Angehörigen unterstützen. Wir schauen uns ganz genau an, was der Patient braucht, und organisieren das Ganze", sagte Silvia Buchmayr, Teamleiterin Mobiles Palliativteam beim Roten Kreuz. Die Kosten für die Pflegeleistungen seien einkommensabhängig und sozial gestaffelt.
Erste Anlaufstellen für Anfragen seien die Hilfsorganisationen selbst, aber auch die Sozialberatungsstellen in den Magistraten und Bezirkshauptmannschaften, erklärten die Experten bei der Pressekonferenz. Sie betonten einmal mehr die Wichtigkeit von HIM. "In der Betreuung Sterbender zeigt sich die Menschlichkeit einer Gesellschaft. Mit diesem Projekt tragen wir dazu bei, dass niemand alleine gelassen wird", sagte Silvia Buchmayr.