Wenn er daheim war, war er am glücklichsten
In Frieden durfte Johann Mühlener am 9. Februar für immer einschlafen.
Der am 27. Dezember 1926 in Rubring bei Ernsthofen geborene Dreher hatte erst eine Woche zuvor sein geliebtes Zuhause verlassen müssen und war nach kurzem Spitalsaufenthalt bei den Barmherzigen Brüdern gestorben.
Geprägt wurde Johann Mühlener schon in frühester Jugend vom nahenden Weltkrieg. Sein Vater, der entschiedener Gegner des Hitler-Regimes war, wurde vor den Augen der Familie von der SS weggeholt und kam nie wieder. Der "junge Hans" wurde in den letzten Kriegsjahren zum Militärdienst eingezogen und geriet in Frankreich in Gefangenschaft.
Nach dem Krieg fand er in der voest einen Job, wo er bis zu seiner Pensionierung blieb und auch seine Ehefrau Theresia kennen lernte. Im Urlaub und seiner Freizeit widmete er sich meist dem Um- und Ausbau des Hauses der Familie. So besaß er nicht einmal einen Reisepass, da sein größtes Glück sein Heim und seine Familie waren. An seinen Spruch "Ich war im Krieg in Frankreich, da bin ich genug herumgekommen. Jetzt bleibe ich zu Hause", erinnert sich seine Tochter heute noch mit einem Schmunzeln.
Als Pensionist arbeitete er weiterhin gerne in seiner Werkstatt, las viel und unternahm Ausflüge in die Berge. Groß war seine Freude über die Enkelkinder Michael, Mathias, Julia, Ines, Markus und Katrin. Sie alle trauern um ihren Opa.