Morgen entscheidet sich der Sommer

Das behauptet zumindest eine Bauernregel, die über den morgigen Siebenschläfertag sagt: „Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.“ Wörtlich genommen – also Regen am 27. Juni heißt regnerisches Wetter bis zum 15. August – hat der Spruch laut den Daten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) eine geringe Trefferquote. „Nimmt man die Siebenschläferregel nicht ganz genau, enthält sie ein Stück Wahrheit“, sagt der Meteorologe Thomas Wostal von der ZAMG. Stellt sich Ende Juni bis Anfang Juli eine stabile Hochdrucklage über Europa ein, sind die Chancen gut, dass sie bis weit in den Juli hält. 

Das Gleiche gilt für wechselhaftes Wetter. „Wetterlagen bewegen sich, wie wir Menschen, gerne in gewohnten Bahnen“, so Wostal. Heuer erleben wir am Siebenschläfertag zwar eine Umstellung von einer Hitzeperiode zu einer weniger heißen Phase, aber laut Saisonprognose der ZAMG liegt die Wahrscheinlichkeit für überdurchschnittliche Temperaturen diesen Sommer trotzdem bei 60 Prozent. 

Der Name „Siebenschläfertag“ stammt von einer alten Legende, der zufolge sieben Christen zur Zeit der Christenverfolgung lebendig eingemauert wurden. Sie starben aber nicht, sondern schliefen 195 Jahre, ehe sie am 27. Juni 446 entdeckt wurden und wieder erwachten.