Ostumfahrung: Vorerst keine Volksbefragung

LINZ. Den Plan, vor dem Sommer eine Volksbefragung zur umstrittenen Linzer Ostumfahrung zu machen, ist vorerst einmal vom Tisch. Das hat die Initiative „Kein Transit Linz“ jetzt entschieden.
6100 Linzerinnen und Linzer haben für eine Volksbefragung zur Ostumfahrung unterschrieben. Dass es jetzt vorläufig doch nicht dazu kommt, liegt an den Mitgliedern der Initiative, die nach Monaten des Sondierens und Abwägens die Entscheidung getroffen hätte, es jetzt einmal bleiben zu lassen. Der Hauptgrund dafür: Man habe die angestrebten Ziele weitgehend erreicht, die Linzer Politik hatte sich, wie berichtet, mehrheitlich gegen die Trasse der Ostumfahrung und auch gegen Pseudo-Lösungen wie einer Untertunnelung der Transitroute ausgesprochen. „Wir haben mehr erreicht, als erwartet“, heißt es aus den Reihen der Initiative.
Beendet ist das verkehrspolitische Dauerthema damit aber nicht. Die Möglichkeit einer Volksbefragung bleibe jederzeit bestehen. „Falls sich herausstellt, dass die politischen Zusagen aus Linz nicht halten und nur schöne Sonntagsreden waren, werden wir keine Sekunde zögern und sofort starten“, sagt Erwin Leitner.
Für Gerald Ludwig ist der Druck auf die verantwortlichen Entscheidungsträger auch dadurch größer geworden, dass sich mit Linz, Steyregg und Engerwitzdorf alle von dem Projekt betroffenen Gemeinden vehement gegen die Trasse der Ostumfahrung ausgesprochen haben. Man könne daher nicht mehr so tun, als wäre nichts los.
Für die Einleitung der Volksbefragung „Kein Geld der Stadt Linz für die A26-Bahnhofsautobahn!“ werden derzeit noch Unterschriften gesammelt. Durch diese Autobahn würden zehntausende zusätzliche Autofahrten täglich ins Linzer Stadtzentrum gesaugt, wie Anni Jank sagt. Von 24. bis 26. Juni findet daher auf der Verkehrsinsel neben dem Wissensturm das „Klimacamp gegen die A26“ statt - genau dort, wo das große Tunnelportal dieser Autobahn entstehen soll.