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Auch Obdachlose leiden unter der Coronakrise

Von Erhard Gstöttner, 15. April 2020, 00:04 Uhr
Auch Obdachlose leiden unter der Coronakrise
Die Coronakrise wirkt sich auf die Schwächsten besonders stark aus, weiß B37-Chef Christian Gaiseder. Bild: Alexander Schwarzl

LINZ. Der Linzer Sozialverein B37 wird nach einem OÖN-Bericht über fehlende Schutzkleidung nun von der Stadt Linz ausgestattet.

Voll belegt, als wäre grimmig kalter Winter, sind nun die Notschlafstelle und das Wohnheim der Obdachlosenhilfe B37 in Linz. "Seit 15. März, seit der Verhängung der Ausgangsbeschränkungen, gibt es bei uns Änderungen", sagt Christian Gaiseder, Geschäftsführer des Sozialvereins B37. Die wichtigste Änderung für die Bewohner der Notschlafstelle im ehemaligen Arbeitsamt in der Anastasius-Grün-Straße: Die Klienten genannten Menschen, die in der Notschlafstelle übernachten, müssen nicht wie bisher das Haus in der Früh verlassen. Die Einrichtung mit ihren 59 Betten ist während der Coronakrise rund um die Uhr geöffnet.

"Ein Stockwerk halten wir frei für den Fall, dass wir jemanden in Quarantäne schicken müssen", sagt Gaiseder. Bisher musste aber noch niemand isoliert werden. Man hatte zwar Klienten mit Symptomen, doch die Tests brachten alle negative Ergebnisse.

Voll ist auch das B37-Wohnheim in der Bethlehemstraße mit 124 Plätzen. Allerdings hat man auch dort Platz frei gemacht für Quarantänepatienten. Zum Glück brauchte man diese Quarantäneplätze noch nicht.

Dennoch geht eine Plage um: Langeweile. Viele B37-Bewohner vermissen ihre bisherigen Kontakte außerhalb der Einrichtung, aber auch im Haus. Denn Besuche sind nicht erlaubt.

Etliche B37-Bewohner schotten sich ab, igeln sich in ihrem Zimmer ein. "Für unsere Klienten ist die derzeitige Situation eine große Herausforderung. Die Umstellung auf die neue Situation fällt ihnen schwer, die Umstände sind ungewohnt, die Bedrohung ist ungreifbar", sagt Gaiseder.

Eine besondere Herausforderung ist die Coronakrise auch für die Betreuer des B37-Sozialvereins. Denn die Klienten brauchen mehr psychologische Zuwendung. Und die Betreuer brauchen mehr Schutz. "Wir brauchen Schutzanzüge, Masken, Schutzbrillen, Desinfektionsmittel", bittet Gaiseder um Spenden. Auf diese Bitte hat Bürgermeister Klaus Luger (SP) nun reagiert: "Mir war nicht bewusst, dass der Verein nicht mit Schutzausrüstungen ausgestattet wurde." Der Verein kooperiert zwar mit dem Sozialeressort der Stadt, seine Aufgaben erfülle er aber im Auftrag des Landes OÖ. Dennoch habe Luger nun den Krisenstab beauftragt die Mitarbeiter auszustatten: "Bei der aufgrund der besonderen Umstände umso schwierigeren Betreuung der Obdachlosen hat der gesundheitliche Schutz der Mitarbeiter und Klienten absolute Priorität."

Wer darüber hinaus Schutzausrüstung spenden kann und will, möge sich per Mail an sozialverein@b37.at oder siegrid.haslberger@b37.at wenden.

Kupfermuckn eingestellt

Auswirkungen hat die Coronakrise auch auf die Obdachlosenzeitung Kupfermuckn. "Wir haben seit Mitte März den Verkauf unserer Zeitung eingestellt. Denn viele unserer 250 Verkäufer sind schon älter, etliche von ihnen haben eine angeschlagene Gesundheit", sagt Heinz Zauner. "Wir hoffen, dass wir mit dem Zeitungsbetrieb im Mai wieder beginnen können."

Durch den derzeitigen Kupfermuckn-Stillstand sind manche Verkäufer in eine finanziell besonders schwierige Lage geraten. "Es gibt tatsächlich Menschen, die aus allen sozialen Systemen herausgefallen sind", sagt der Kupfermuckn-Chef. Diesen Menschen will man nun durch Spenden helfen, das Lebensnotwendige zu sichern.

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Autor
Erhard Gstöttner
Lokalredakteur Linz
Erhard Gstöttner

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