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Ronda statt Ried: Wie aus einem Hausbauer ein Weinhauer wurde

Von Reinhard Burgstaller, 25. Mai 2017, 11:04 Uhr
Ronda statt Ried: Wie aus einem Hausbauer ein Weinhauer wurde
Martin Kieninger in seiner Bodega in Andalusien. Bild: burgstaller

RIED, RONDA. Zur Jahrtausendwende suchte der Innviertler Martin Kieninger in Andalusien eine neue berufliche Herausforderung - Bei Ronda hat er sie in Form einer "Gstättn" gefunden.

Er hat sich jenen Wunsch erfüllt, von dem viele Weinliebhaber immer wieder träumen – die eigene Bodega in Spanien. Vor gut 20 Jahren hat Martin Kieninger seine Heimat verlassen, um in Andalusien nach einem Grundstück Ausschau zu halten, auf dem er ganz neue Wege gehen würde: Wein anbauen statt Baupläne wälzen! In der Familie erntete er dafür nur Kopfschütteln – der Name Kieninger steht in Oberösterreich vor allem im Zusammenhang mit der Baubranche, mit Weinbau hat hier keiner etwas am Hut.

Doch dann kam Martin. Heute – Anfang Mai – steht der Mittfünfziger auf einer kleinen Anhöhe bei seiner Bodega am Rande des bekannten Tourismusortes Ronda. Und erzählt, wie aus einem Traum Wirklichkeit wurde. Er habe sofort zugeschlagen, als er von dem keine fünf Hektar großen Anwesen erfuhr.

"Ich war bereits acht Jahre mit einer Spanierin verheiratet, als wir beschlossen haben, in Andalusien nach einem Grundstück Ausschau zu halten. Das hier war damals eine einzige Gstätten, wie wir im Innviertel sagen würden", erinnert sich der gebürtige Rieder, dessen Vater bei der ISG als Baumeister tätig gewesen ist.

Große Anstrengungen nötig

Kräftiger Rosmarinduft liegt in der Luft. Kein Wunder, wuchert dieses gefragte Gewürz hier doch wild. Für das Grundstück in Ronda hätten sich die Kieningers auch deshalb entschieden, "weil es hier überraschend viele Quellen gibt." Wasser ist in Südspanien mit seinen flirrend heißen Sommermonaten besonders kostbar. Bei dem Gedanken an vierzig Grad und mehr liegt die Frage nahe, wie der Innviertler Martin Kieninger diese Hitze erträgt. "Indem ich sofort die hier übliche Siesta übernommen habe", lacht der braungebrannte "Jungwinzer". Nachmittags arbeiten sei in den Sommermonaten so gut wie unmöglich. Mit dem Weinbau hat der Vater dreier heute erwachsener Kinder zur Jahrtausendwende begonnen. Weil in Andalusien "fast alles x-fach schneller als zu Hause im Innviertel wächst, bedurfte das Roden des Geländes rund um das nach und nach zur Bodega umgebaute alte Haus gewaltiger Anstrengungen."

Önologisch kräftig beraten hätte die Neuankömmlinge aus Österreich ein Nachbar, der aus Deutschland stammende und inzwischen weitum bekannte Weinbauer Schatz. "Schließlich haben wir es aber geschafft", ist den strahlenden Augen Kieningers auch ein wenig Stolz zu entnehmen. 12.000 Flaschen werden derzeit im Jahr produziert, weil "es uns nicht um Masse, sondern Qualität geht." Tendenz steigend, weil der Baumeister aus dem Innviertel seine Bodega derzeit geschmackvoll um- und ausbaut.

Blaufränkischer aus Südspanien

Inzwischen hat Martin Kieninger die Gruppe Innviertler Touristen zur Weinverkostung in seine Bodega gebeten. Zu herrlicher Salami, würziger Chorizo und einem Kuh- und einem Ziegenkäse schmeckt die Cuvée aus u. a. Cabernet France und der hier am meisten verbreiteten Grenache-Traube besonders gut. Überrascht schauen die Besucher aus dem fernen Innviertel auf, als ihnen Kieninger verrät, dass er auch hier angebauten Blaufränker und Zweigelt im Sortiment hat. Den Blaufränkischen reicht er auch zum Kosten. Der "Nase", des "Gaumens" und des "lang anhaltenden wärmenden Abgangs" wegen – so zumindest das Urteil eines mitgereisten Rieder Vinologen – schmeckt Maxx, die Cuvee, uns Innviertlern aber am besten. Martin Kieininger ist die Freude über den Besuch aus dem Innviertel anzumerken.

Nicht nur, weil wir inzwischen eine weitere Flasche aus Kieningers Keller intus haben. Er erinnert sich auch an seine Jugendzeit in Ried und "meinen Sandkastenfreund Kurt Hörtenhuber". Noch heute verbinde die beiden eine Freundschaft über mehrere tausend Kilometer hinweg. Martin Kieiniger verspricht abschließend eine Verkostung von Weinen aus seiner Bodega bei seinem nächsten Heimatbesuch bei den Rieder Vinologen.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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pkw05 (1.167 Kommentare)
am 25.05.2017 13:20

der gute Mann hat sich wahrscheinlich auszahlen lassen, dann war ihm fad, mit der entsprechenden Kohle war das alles kein Problem!

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 25.05.2017 11:13

finde ich toll wenn jemand so eine Herausforderung im Leben findet und auch meistert.

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