Nazi-Bilder verschickt: "Blaubären" wegen Wiederbetätigung verurteilt
RIED/SCHÄRDING. Fünf Personen aus dem Bezirk Schärding mussten sich am Montag in Ried wegen Wiederbetätigung vor einem Geschworenengericht verantworten. Alle Beschuldigten wurden verurteilt.
Immer wieder schickten sich die fünf Angeklagten, darunter auch ehemalige Gemeinderäte der FP, aus dem Bezirk Schärding in zwei WhatsApp-Gruppen Fotos mit eindeutigen nationalsozialistischen Inhalten. Eine der Gruppen nannten die Innviertler "Blaubären", die OÖN haben exklusiv berichtet.
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Auf vielen der versendeten Fotos war Adolf Hitler zu sehen. Der Geschmacklosigkeit dürften keine Grenzen gesetzt worden sein. So soll ein Bild einer leeren Gaskammer mit dem Text "atemlos durch die Nacht" verschickt worden sein.
Am Montag mussten sich die fünf bisher unbescholtenen Personen (vier Männer, eine Frau) in Ried vor einem Geschworenengericht wegen des Verbrechens der Wiederbetätigung verantworten. Die Angeklagten legten ein Tatsachengeständnis ab. Die Geschworenen mussten über insgesamt 98 vorgeworfenen Fakten beraten. Die Laienrichter waren sich in allen Fragen einig und stimmten 98 Mal für schuldig.
Ein Angeklagter wurde zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt. Bei ihm wurden bei einer Hausdurchsuchung einige Gegenstände mit NS-Bezug gefunden. Die weiteren Angeklagten wurde je nach Anzahl der verschickten Bilder zu bedingten Haftstrafen zwischen 18 und zwölf Monaten verurteilt. Die Richtersprüche sind noch nicht rechtskräftig.