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Statt Bundesheer: Sozialdienst an Blindenschule in Kent

Von René Laglstorfer, 07. Dezember 2011, 00:04 Uhr
Statt Bundesheer: Sozialdienst an Blindenschule in Kent
Jakob Puchmayr vor der „Dorton House School“ in Kent.

BRAUNAU/ KENT. Seit 1992 können junge Österreicher statt Bundesheer oder Zivildienst einen Zivilersatzdienst im Ausland leisten. Jakob Puchmayr aus Braunau ist einer von ihnen. Er hat den zwölfmonatigen Auslandsdienst an einer Blindenschule in der Nähe von London angetreten.

„Ich kann hier ganz besonders wertvolle pädagogische Erfahrungen und noch dazu im Ausland sammeln“, erklärt der 18-Jährige seine Motivation für den Sozialdienst, der für ihn die perfekte Option sei, anderen zu helfen und gleichzeitig seinen eigenen Horizont zu erweitern.

An seiner Einsatzstelle, der „Dorton House School“ in Kent, besuchen Kinder ab acht Jahren bis hin zu jungen Erwachsenen im Alter von 20 die Schule. Sie alle haben Sehbeeinträchtigungen und weitere Behinderungen gemeinsam, manche sitzen im Rollstuhl und viele würden an Lernstörungen leiden: „Ich helfe den Kindern, sich im Unterricht auf das Wesentliche zu konzentrieren, beschäftige mich auch in den Pausen intensiv mit ihnen und versuche sie in ihrer sozialen Entwicklung zu fördern“, erzählt Puchmayr, der in den vergangenen drei Jahren am Mozarteum in Salzburg Klassische Gitarre studiert hat.

Hilfe bei Lernschwächen

Manchmal hört der frischgebackene Maturant die Frage, warum diese Kinder nicht an gewöhnlichen Schulen unterrichtet würden: „Meine Schützlinge haben große Lernschwierigkeiten, ihre Aufmerksamkeitsspanne liegt gerade einmal bei fünf bis zehn Minuten, dann brauchen sie eine Pause.“ Andere wiederum haben keine Sprache entwickelt und können sich nicht mitteilen: „Mit einem Schüler arbeiten wir zum Beispiel gerade an einer Form von Zeichensprache, mit der er mit uns kommunizieren kann, weil er nicht spricht, sondern nur Lalllaute von sich gibt.“

Trotzdem sind einige Kinder der „Dorton House School“ zumindest einige Wochentage in normalen Schulen untergebracht, wohin sie von Puchmayr und seinen beiden österreichischen Auslandsdienst-Kollegen Martin Zweimüller und Matthias Hermann-Meng begleitet werden.

Ein Lächeln als Dank

Die „Royal London Society for Blind People“ als Schulträger und alle Kollegen würden die Arbeit der drei österreichischen Sozialdiener sehr schätzen: „Sie bedanken sich jeden Tag bei uns, dass wir da sind und mithelfen,“ erzählt der junge Oberösterreicher. Aufgrund der massiven Sparmaßnahmen in England fehle es überall an Personal. Außerdem bekommen die Österreicher als freiwillige Auslandsdiener weder vom britischen noch vom österreichischen Staat Geld für ihre Arbeit.

„Doch wenn man die Kinder strahlen sieht und weiß, dass sie glücklich sind, dann ist das die beste Bezahlung der Welt und die kann mit Geld niemals aufgewogen werden“, lächelt der Braunauer.

Noch bis Ende August 2012 wird Puchmayr gemeinsam mit seinen beiden österreichischen Kollegen in England Sozialdienst leisten – und dann? „Alle Schüler hier haben aufgrund ihrer physischen und geistigen Fähigkeiten unterschiedliche Bedürfnisse. Ich lerne hier auf jedes einzelne Kind einzugehen – eine Eigenschaft, die ein guter Lehrer einfach besitzen sollte,“ gibt der engagierte Auslandsdiener bereits einen Ausblick auf sein erklärtes Karriereziel als Musiklehrer.

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