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Forstbesitzer erhöhen Druck auf Jägerschaft

Von Josef Lehner, 01. April 2023, 04:30 Uhr
Forstbesitzer erhöhen Druck auf Jägerschaft
Forstwirte empfinden die Wildschadensbewertung als zu jägerfreundlich. Bild: Volker Weihbold

Immer mehr Besitzer kleiner und mittlerer Waldflächen fordern eine Reform des Jagdgesetzes.

Die Verfügungsrechte der Jägerschaft seien verfassungswidrig und würden Eigentümern hohe Verluste bescheren. "Aufgrund der Waldschäden und der Bedeutung intakter Wälder für den Klimaschutz muss auch in der Jagd ein Umdenken erfolgen", sagt der grüne Abgeordnete und Bauer Clemens Stammler.

Wer mindestens 115 Hektar besitzt, darf diese selbst bejagen (Eigenjagd). Alle kleinen und mittleren Flächen sind laut Gesetz je Gemeinde in einer Genossenschaft zusammengefasst, die alle sechs Jahre in Bausch und Bogen an Jagdinteressenten zu verpachten ist. Die Eigentümerinteressen vertritt ein Jagdausschuss des Gemeinderates. Wo das Interesse der Jäger an hohen Wildbeständen und damit Abschüssen dominiert, kommt es zu schweren Verbiss- und Schälschäden. Die Naturverjüngung des Waldes mit Tannen und Laubwald müsste von der Jagd jedoch flächendeckend gewährleistet werden.

Aktuell arbeitet der oö. Landtag an einer Adaptierung des Jagdgesetzes. Hauptforderung ist, dass die Eigentümer ihre Flächen nicht zwangsverpachten müssen, sondern auch jagdlich selbst bewirtschaften dürfen. Schon die Drohung mit einem Pachtverlust zwänge die Jäger, überzogene Wildbestände zu reduzieren. Das sei in Vorarlberg und bedingt auch in Tirol möglich, wird vom oö. Landesjagdverband jedoch strikt abgelehnt. Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner: "Unmöglich. Das wäre eine Zerstörung des einheitlichen Revierjagdsystems. Da macht dann jeder, was er will." Schon jetzt würden Grundbesitzer ausreichend eingebunden, auch bei Wildschäden.

Doch in vielen Gemeinden sei, sagen Kritiker, ein Konsens unmöglich: "Das muss in Linz geregelt werden, sonst ist der soziale Frieden im Dorf gefährdet. Der Druck der Jäger ist zu groß", meint ein Forstmann zu den OÖNachrichten. Die Wildschadensbewertung sei zu jägerfreundlich. Bis zu 40 Prozent Verbissanteil werde der Waldzustand als sehr gut eingestuft. Das gehöre zumindest bei Tanne und Laubbäumen repariert.

Dazu haben vergangene Woche die Grünen Bauern in der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer eine Resolution eingebracht. Sie fordern weiters, dass Eigentümer einen Anspruch auf schriftlichen Einspruch haben, über den von Landesbehörden zu entscheiden ist. Außerdem: Böcke sollen jedes Jahr ab 1. April geschossen werden dürfen, womit Abschusspläne einfacher erfüllt werden könnten. Der Jägermeister reagiert heftig: "Es reden so viele mit, die keine Ahnung haben." Die Forstwirtschaft und die gesamte Gesellschaft mit ihrer Raumnutzung trügen zum Waldzustand bei, doch "Wild und Jagd werden zum Watschenmann gemacht".

VP-Bauernbund gespalten

Die grüne Resolution fand zwar keine Mehrheit, die Kammerführung will aber als Interessenvertretung der Grundbesitzer demnächst Stellung beziehen. Entscheidend für vitale Baumbestände und eine ertragsorientierte Waldbewirtschaftung wird nun die anstehende Novelle zum Jagdgesetz werden. Die ÖVP will die mehr als 20.000 Jäger im Land nicht vergrämen. Grundeigentümer wiederum machen kein Hehl daraus, dass sie ein verfassungskonformes Gesetz einklagen können. Es geht um hohe volkswirtschaftliche Schäden. Laut Waldinventur ist in Österreich auf 1,4 Millionen Hektar eine Naturverjüngung nötig; auf 41 Prozent davon sind Wildschäden, davon auf 115.000 Hektar Schutzwald.

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Autor
Josef Lehner
Redakteur Wirtschaft
Josef Lehner
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33  Kommentare
33  Kommentare
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Joob (1.367 Kommentare)
am 02.04.2023 19:50

Es wäre sehr wichtig, dass auch die Biber reduziert werden müssen!!
Die Nager ruinieren den Waldbesitzern jede Menge Bäume, ja sogar ganze Reihen von Neupflanzungen vernichten sie.

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demeter (930 Kommentare)
am 02.04.2023 16:36

Ökojagd als Vorbild!
Würden alle Jäger nach den Richtlinien der Ökojagd ihre Aufgaben erfüllen, dann gäbe es diese Disskussion nicht.

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Marietta1207 (76 Kommentare)
am 02.04.2023 14:32

Ich denke, es sollte möglich sein, sich ab einer Größe von 60 ha den Jäger selbst aussuchen zu können oder selbst alleine die Fläche zu bejagen. Bundesländer in Deutschland zeigen solche gesetzliche Regeln vor.

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il-capone (10.381 Kommentare)
am 02.04.2023 15:30

Wer bitte hat bei uns 60 ha ?

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caber (1.956 Kommentare)
am 02.04.2023 12:11

Jagd als Hobby ist Töten als Hobby.

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il-capone (10.381 Kommentare)
am 02.04.2023 10:13

Die Unmengen Reh die ich am Hausruck mit freiem Auge und den Wildcams sehe, repräsentieren den Zustand der Tannen/Laubholzverjüngung dort.
Kleinflächig Totalverbiss zumindest bei Eiche, Ahorn und Tanne.
Ohne Zaun keine Zukunftswald.
Korrupte Blinde unter sich ... 🤨

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gscheidle (4.099 Kommentare)
am 01.04.2023 21:28

Borkenkäfer Stürme Klimawandel und zu allem Überfluss die Wildschäden! Wenn man da als Waldbesitzer nicht langsam schei. drauf wird!

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Zeitungstudierer (5.667 Kommentare)
am 01.04.2023 11:26

Die Grünen wieder einmal mit ihren realitätsfernen Wünschen!
Nur weil einzelne Grüne Veganer|Vegetarier/ Tierschützer nicht wollen, das auf ihren Grundstücken Wild erlegt wird, ist es falsch, einen derartigen Fleckerlteppich von Jagdtrevieren einführen zu wollen!
In den allermeisten Gemeinden gibt es ein gutes Verhältnis zwischen der Jägerschaft und den Grundbesitzern!
Und so soll es auch bleiben!
Für Streitigkeiten zwischen Jägern und Waldbesitzer gibt es ohnedies die Wildschadens Kommission !

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DeaLi86 (1.735 Kommentare)
am 01.04.2023 13:07

Nur weil einzelne Veganer,......

Echt jetzt?🤦‍♀️

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waldfred (436 Kommentare)
am 01.04.2023 13:28

wenn man nur müll schreibt sollte man es besser bleiben lassen...nur ein gut gemeinter rat...dann kommst sicher leichter durch leben

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kual (1.360 Kommentare)
am 01.04.2023 14:04

lieber Studienrat -- sie haben doch von nichts eine Ahnung aber genug Senf zum dazugeben anscheinend schon !

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higgs (1.253 Kommentare)
am 01.04.2023 21:59

Es geht den Grünen hier eher darum dass mehr geschossen wird und das Reh fast ausgerottet wird, weil sie den Wildtieren nicht zugestehen auch etwas fressen zu müssen.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.323 Kommentare)
am 01.04.2023 11:04

Der Jäger, Nachfahre der Feudalherren.

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Bergbauer (1.772 Kommentare)
am 01.04.2023 10:42

Das ist sicher nicht der richtige Weg. Und Vorarlberg und Tirol mit der Rotwild- und Trophäenmast für Reiche sicher auch nicht. Bringen täte eine Art Waldombudsmann was, der den Waldbesitzer bei der Durchsetzung der Schadensersatzansprüche fachlich und rechtlich zur Seite steht. Ich habe aber Glück mit meinen Jägern und mit der Naturverjüngung.

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il-capone (10.381 Kommentare)
am 02.04.2023 10:25

Wenn es Schadensersatz-Ansprüche gibt, dann stimmt das System von vorneherein nicht, weil man Schaden von vorneherein einkalkuliert.
Sprich -> Wild vor vielfältigem Mischwald.
Ob letzteres aber bei 'Plantagenliebhabern' beliebt ist, sieht man aber vielfach an Form und Zustand der Verjüngung.
Regional scheint es da viele Gegensätzlichkeiten zu geben.
Wenn man zu Fuss viel zwischen Hausruck und Dachstein unterwegs ist, kann man es gar nicht anders sehen.
Dort unverbissene Massenverjüngung der wichtigen Tanne, dort verfichtende Flächen.
Der Biodiversitäts-feindliche Lebensraum wird aber auch immer mehr.
Zivilisation und deren Nutzung hat mit nachhaltigen Konsens bis dato recht wenig zu tun.

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DeaLi86 (1.735 Kommentare)
am 01.04.2023 10:04

Entweder check ich den Artikel nicht, oder ist Oberösterreich da anders, als Nö?

Oder kommt es auf die Anzahl der Jäger und der Ha in einer Gemeinde an.?

Meine Eltern und Nachbarn haben zwei Jäger für ihren Wald, die zusammenarbeiten.

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bartgeier (1.035 Kommentare)
am 01.04.2023 09:14

Ich muss dem Landesjägermeister in allen Punkten beipflichten. Die Zuwachsträger sind die weiblichen Stücke, warum man dann ab April auf die Böcke losgehen will ist nackte Trophenangst, es könnte ja der Nachbar schneller sein und den trophengeilen Jäger den Bock wegschiessen.

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higgs (1.253 Kommentare)
am 01.04.2023 22:02

Ab Mai dürfen sie jetzt auch schmalrehe. Wenn das auch mit April beginnt macht es mehr Sinn - da kennt man sie auch noch leichter.

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fischerfel (381 Kommentare)
am 01.04.2023 09:11

Die Eigenmächtigkeit der Jägerschaft ist völlig unzeitgemäss. Keine Personengruppe die öffentlichen Raum benutzen darf ist so selbstherrllich und unkontrolliert. Das geht im Jahr 2023 nicht mehr.
Das sind aus dem Adel abgeleitete Vorrechte die massiv eingeschränkt und von außerhalb der Jäger geregelt gehören. Auch die Gemeinden sind dafür nicht geeignet. Da dürfen die hohen Herren ein Bockerl schiessen und schon flutscht es.

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bartgeier (1.035 Kommentare)
am 01.04.2023 09:48

Sie habe da etwas missverstanden, das Jagdrecht ist ein Ausfluss aus Grund und Boden jeder Grundeigentümer hat es in der Hand über die örtliche Jagdgenossenschaft dafür zu sorgen wer und wie auf seinem Grundstück die Jagd ausübt. Vielerorts gibt es aber unter der Grundeigentümerschaft auch "übergeordnete " Interessen und dann wird gejammert? Wenn. sich die Grundeigentümer vorbehaltlos ihre Jägerschaft aussucht ohne auf den Herrn Bankdirektor oder den politischen Interessenvertreter usw. Rücksicht nehmen dann geschieht auf seinem Grund und Boden genau all jenes was die Grundeigentümer wollen. Die Grundeigentümer haben es in der Hand!

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z239811 (34 Kommentare)
am 01.04.2023 12:26

Dann sehen sie sich mal die Eigenmächtigkeit der sogenannten Freizeitnutzer an: Mountainbiker, Schwammerlsucher, Skidoofahrer, Motocross Rowdies, Wanderer, … zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Diese Gruppe glaubt wirklich das sie Naturnutzer und Outdoorfans sind - das Gegenteil ist die Wahrheit!!!

Sie glauben nicht, wo man im Wald auf Wildwechsel und Pirschssteigen Dosen des „Roten Stiers“ findet. Weiters wird mittlerweile die Notdurft überall verrichtet, ohne diese wegzuscherren oder einzugraben. Binden, OB‘s , ….

Hunde laufen zu jeder Jahreszeit umher und verstören Wild und scheißen in jede Wiese.
Sprechen sie mal mit den Bauern, die Silobunckerl machen, Gefahr für die Kühe!!

Aber ich bin nur ein einfacher Jäger, der das leider nicht verstehen kann!?

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spitalsarzt (542 Kommentare)
am 01.04.2023 13:57

Der Jägerhund scheisst nicht in die Wiese? Genau - er zahlt nämlich auch keine Hundesteuer.

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supercat (5.327 Kommentare)
am 01.04.2023 14:36

....schreibt ein Wohnungsmensch mit 3 Hunden, die keinesfalls artgerecht gehalten werden...

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z239811 (34 Kommentare)
am 01.04.2023 17:28

Jagdhunde laufen nicht frei umher.
Jeder Jäger hat seinen Hund soweit unter Kontrolle , aber das wird negiert

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higgs (1.253 Kommentare)
am 01.04.2023 22:03

Was heißt hier öffentlich? Sie glauben wohl der Wald gehört allen. Das ist nicht der Fall und Jäger bezahlen an die Grundeigentümer Pacht.

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demeter (930 Kommentare)
am 01.04.2023 09:11

Es gibt auch sehr gute Zusammenarbeit zwischen Jägern und Bauern. Das beweisen die Ökojäger in Mörschwang, wo der Verbiss sehr stark reduziert wurde.

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woidjaga (62 Kommentare)
am 01.04.2023 12:32

Feine Ironie - für einen Moment dachte ich, Sie meinen das ernst.

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demeter (930 Kommentare)
am 01.04.2023 14:35

Falls in unserer Gemeinde die Jägerschaft Ihre Aufgaben nicht zur Zufriedenheit erfüllt, werden wir die Jagd an die Ökojäger vergeben.

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bartgeier (1.035 Kommentare)
am 01.04.2023 16:47

Leider haben die Ökojäger nichts mit Öko am Hut, das sind Forstplantagen Jäger. Alles für den Gewinn der Forstwirtschaft zu tun hat nichts mit Öko zu tun. Nicht einmal an pflanzlicher Artenvielfalt ist man interessiert. Was zählt ist Fichte Tanne Ahorn und Lärche alle anderen Bäume und Sträucher werden teils als minderwertig und keinesfalls als Bestandsbildend geduldet. Wald besteht je nach Region aus mehr als den genannten Pflanzen.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 01.04.2023 08:14

In Österreich wächst mehr Wald dazu als geerntet wird!

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spitalsarzt (542 Kommentare)
am 01.04.2023 14:07

Aber nicht in Ohlsdorf. Dort muss er weg für tausende Arbeitsplätze.

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kual (1.360 Kommentare)
am 01.04.2023 14:09

was definieren sie als Wald -- eine grüne kahle Fläche die hundert Jahre braucht um wieder Ertrag zu bringen , schauen sie in den Kürnbergerwald oder ins Mühlviertel , nackte Flächen so weit das Auge reicht !

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supercat (5.327 Kommentare)
am 01.04.2023 14:38

wie kommen sie zu dieser Annahme?

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