Erfindung: Rudern, aber vorwärts

LINZ. Jochum Bierma will die Ruderwelt "umdrehen". Freizeitsportler rudern mit seinem Apparat mit dem Gesicht in Fahrtrichtung.
"Solche Getriebe-Lösungen, mit denen ich nach hinten ziehe und trotzdem vorwärts fahre, hat es natürlich schon gegeben", räumt Bierma ein: "Aber das war alles ein Murks." Das Problem: Die Getriebe waren starr, man konnte das Ruderblatt nicht drehen. Seit 2014 tüftelte der findige Niederländer an einer Lösung und hat sie sich inzwischen weltweit patentieren lassen: Biermas "Rowvista"-System hat ein mechanisches Getriebe, mit dem man die Skulls (=Ruder, Anm.) sehr fein justiert aus dem Handgelenk drehen kann. "Das ist unerlässlich fürs Rudern, alles andere fühlt sich starr an, und man kann die Richtung nicht halten", sagt Bierma. Bei der WM in Ottensheim verzeichnet der Lichtenberger bereits reges Interesse: "Wir hatten ein wenig Sorge, wie die Sportler das aufnehmen – aber alle sind neugierig und wollen es probieren", berichtet er.
Entscheidend ist auch das "Boot": Es ist wie ein Stand-up-Paddelboard gefertigt und aufblasbar. Damit lässt sich das Ruderboot zerlegen und in einer knapp zwei Meter langen Tasche verstauen. "Ich wollte das Transportproblem lösen, so ein Boot kann ich im Auto oder Flugzeug mitnehmen. Ich bin sogar schon in Florida am Meer damit gerudert", sagt Bierma. Mit genügend Druck wird das Boot steif genug, um sich nicht wie eine Luftmatratze anzufühlen. "Bei Vergleichsfahrten mit normalen Booten auf der Regattastrecke haben wir so acht bis elf Stundenkilometer erreicht, das ist ein normales Tempo", sagt Bierma.
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