Eisiger Wochenstart: So kalt war es in Oberösterreich
LINZ. Die Kälte hat Oberösterreich fest im Griff: In der Nacht auf Montag sanken die Temperaturen auch im Flachland auf unter minus 16 Grad. Kältepole waren einmal mehr das Mühl- und das Traunviertel.
Klamme Finger, rote Wangen, kalte Zehen: Warm anziehen hieß es am Montagmorgen in ganz Oberösterreich. In der kältesten Nacht diesen Winters (mehr dazu weiter unten) sanken die Temperaturen auch im Flachland auf weniger als minus 16 Grad. Am kältesten war es, wie schon in der Nacht auf Sonntag, im Mühl- und im Traunviertel.
Der tiefste Wert um sechs Uhr (erfahrungsgemäß ist es zum Sonnenaufgang am kältesten) wurde laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mit minus 16,5 Grad in Windischgarsten (Bezirk Kirchdorf an der Krems) gemessen. Minus 16,3 Grad waren es in Reichenau im Mühlkreis (Bezirk Urfahr-Umgebung), minus 15,7 Grad in Freistadt.
Minus zehn Grad im Zentralraum
Im Zentralraum bibberte man bei etwas moderateren Temperaturen. So zeigten die ZAMG-Messstationen in der Landeshauptstadt um sechs Uhr minus 10,5 Grad, in Wels waren es minus 11,2. Im Innviertel wurden Tiefstwerte von minus 13,1 Grad in Mattighofen (Bezirk Braunau am Inn) gemessen. Minus 14,5 Grad waren es in Wolfsegg und Frankenmarkt.
Auf den Bergen fielen die Temperaturen unter die minus 20 Grad-Marke: Am Dachstein-Schladminger Gletscher in 2520 Metern Höhe waren es minus 25,8 Grad, am Feuerkogel auf 1620 Metern minus 21,6 Grad (Stand sechs Uhr).
Video: Die Kälte hat Europa (noch) fest im Griff
"Nur alle zehn Jahre"
Die Höchstwerte erreichen am Montag maximal minus zehn bis minus fünf Grad. Nach einem sonnigen Start, verdichten sich die Wolken am Nachmittag und es kann ein wenig schneien.
"So eine Kältewelle Ende Februar gibt es im Schnitt nur alle zehn Jahre", sagt ZAMG-Meteorologin Claudia Riedl. Noch bis Mittwoch hält der Zustrom kalter Luftmassen von Nordosteuropa an. Montag und Dienstag verhindern Wolken ein allzu starkes Abkühlen, aber in der klaren Nacht zum Mittwoch könnte es noch kälter werden als am Sonntag – bis minus 23 Grad. Dann dreht die Strömung auf West, es wird wärmer und am Wochenende frühlingshaft.
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Grafik: Die Temperaturen am Montagmorgen
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Kälteste Nacht dieses Winter
Die Nacht auf Montag war die kälteste dieses Winters in Österreich, der bisherige Tiefstwert an einem bewohnten Ort (Seefeld mit minus 22,7 am 14. Februar) wurde in Flattnitz mit minus 25,4 Grad klar übertroffen. Von allen ZAMG-Messstationen war es mit 30,6 unter dem Gefrierpunkt am Sonnblick am kältesten. Und die Temperaturen werden noch weiter fallen.
Von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik wurden noch weitere bemerkenswerte Werte gemessen: Minus 30,3 am Tiroler Brunnenkogel und minus 26,9 am Dachstein/Gletscher. Von den bewohnten Orten folgen auf Flattnitz St. Michael im Lungau (-25,2), Zeltweg in der Steiermark (-24,3) und Mariapfarr in Salzburg (-24,2). Sogar in Wien wurden auf der Jubiläumswarte minus 15,8 Grad gemessen.
An dieser Wetterlage wird sich auch in den nächsten beiden Tagen wenig ändern, es bleibt verbreitet kalt und kälter, was zum internationalen Eisbärtag am Dienstag passt. Der Zenit wird laut Hoher Warte wohl in der Nacht auf Mittwoch erreicht: Die Quecksilbersäule kann dann sogar im Osten auf minus 20 Grad fallen.
Ganz schön kalt und kitschig schön
Piste, Party, Pulverschnee. Und das bei minus 20,2 Grad, gemessen gestern auf dem Krippenstein: Die Semesterferien sind mit klassischem Winterwetter zu Ende gegangen. Mit einem wahren Traumtag am Sonntag: "Der Schnee hat nur so gestaubt", sagt Dachstein-West-Marketingchef Peter Grögler nach dem Abschwingen gestern Nachmittag in der Freesports-Arena Dachstein.
Die Kälte? "Kein Problem!" Dagegen waren die Wintersportler gut geschützt. Viel wichtiger: "Es ist windstill, der Pulverschnee glitzert in der Sonne, die Fernsicht ist perfekt – der Dachstein erscheint zum Greifen nahe." Ein Anblick, "fast kitschig schön", so Grögler.
Gästeplus bis 15 Prozent
Minus 18 Grad waren es auf dem Feuerkogel. Auch hier gab es Sonne pur am azurblauen Himmel, und weiter unten die wie in Watte gepackten Haufenwolken.
Der Trend, der sich schon im "starken Dezember" abgezeichnet hatte, habe sich auch in den Semesterferien fortgesetzt, sagt Dietmar Tröbinger, Geschäftsführer der oö. Seilbahnholding. "Insgesamt liegen wir im Vergleich zum Vorjahr bei einem Gästeplus von zehn bis 15 Prozent."
Minus 18 Grad hatte es gestern früh auch in Hinterstoder. "Unterhalb von 1400 Metern war es aber bei minus fünf Grad gut zum Aushalten", sagt Helmut Holzinger von den Hinterstoder-Wurzeralm-Bergbahnen. Dennoch habe die für Sonntag angesagte Kälte abschreckend gewirkt. Die Gäste hätten deshalb noch den Samstag zum Skifahren genutzt, gestern seien viele lieber daheim geblieben. "Dabei war der Sonntag ein ganz normaler Wintertag, wie es sie früher öfter gegeben hat", so Holzinger. "Man musste sich halt etwas wärmer anziehen, zum Beispiel einen Mundschutz tragen." Gerade die trockene Kälte sei ideal, "da ist der Schnee besonders griffig."
Ähnlich war gestern auch die Situation im Skigebiet Hochficht: Bei minus zehn Grad hielt sich der Andrang laut Geschäftsführer Gerald Paschinger in Grenzen, "viele sind anscheinend lieber in die großen Skigebiete in Salzburg ausgewichen." Dennoch hofft er weiterhin auf eine "so gute Saison wie bisher" – und etwas weniger Kälte.
Video: Der bisherige Winter brachte für die Touristiker ein spürbares Plus bei den Nächtigungen. Zu kämpfen haben heuer nur viele kleine Skigebiete.
Die Chinesen sind da!
Auf 2100 Metern im Bergrestaurant Dachstein-Krippenstein in Obertraun zog gestern Wirt Siegfried Voglmayr eine positive Bilanz: "Der Andrang von Skifahrern und Schneeschuhwanderern war enorm." Stark frequentiert werde das Hochplateau von Gästen aus China: "Sie drehen heroben ihre Runde, schießen Fotos und kehren bei uns ein." Da weiß er auch, was er ihnen zur Stärkung anbieten muss: "Schweinsbraten und Surripperl essen sie am liebsten."
In Grenzen hält sich die Freude über die Kältephase bei Hüttenwirt Christoph Mitterer von der Simonyhütte in Gosau: "Das hält die Skitourengeher ab." Dabei gibt es bei ihm das beste "Trankerl", um sich aufzuwärmen: Tee– oder auf Wunsch auch Kakao – mit Rum.
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Die Tiefschnee-cm fürchte ich mehr als die Grade.
Wo ist der Klimawandel wenn man ihn braucht? ❄️😤
logisch: "das beste trankerl....mit rum"
super ALK-hinweis made by OÖN, wie dumm !
xolarantum,
Rumabhängigkeit ist von den Alkoholabhängigen die schlechteste Droge. Rumabhängigkeit kann man nicht mehr heilen, das ist wie das Cristal Meth unter den Rauschgiften. Rum zerstört den Körper als ganzes. Die Abhängigkeit von Rum geht auch viel schneller als andere Abhängigkeiten, wie vom Gärungsalkohol.
Abgesehen davon würde ich Rum überhaupt nicht als Genussmittel, wie Wein oder Bier es für die meisten sind, sondern rein als Suchtmittel bezeichnen.
noch mal, es ist Winter! und solange es keine Eisschollen auf der Donau gibt ists kein eisiger Winter
daß Österreich noch kein „tropisches“ Land ist weiß auch fast jeder
Wie konnte ich heute früh ohne Autovorheizung nur überleben?
Und dann der lange Marsch von 800m.
Ein Wunder.
Wahnsinn, Minusgrade im Winter, das kanns doch wohl nicht sein! Jetzt wo man die +40 Grad vom Sommer brauchen könnte sind die nicht da, im Sommer braucht die niemand da sind sie viel zu heiß.
im winter so kalt das ist der wahnsinn