Blitz, Donner und Hagel über dem Zentralraum: "In dieser Form äußerst ungewöhnlich"

LINZ. Am späten Sonntagabend zog ein "Wintergewitter" über Oberösterreich. Auch die Meteorologen zeigen sich überrascht.
Noch ist der Winter eine Prognose. Eine von der Langzeit-Sorte. Denn abgesehen vom Mittwoch, an dem es auch bis in tiefe Lage schneien kann, hat sich der Herbst noch nicht aufgegeben. Und offiziell beginnt die kalte Jahreszeit ohnehin erst am 21. Dezember.
Dennoch sprechen Meteorologen bei jenem Ereignis, das gestern vor allem im Zentralraum zu sehen und hören war, von einem "Wintergewitter". Eines, das in "in dieser Form sehr außergewöhnlich ist", wie Maximilian Stärz, Meteorologe bei der GeoSphere Austria sagt.
Am späten Abend blitzte und donnerte es über der Landeshauptstadt, auch das südwestliche Mühlviertel durfte dem Naturschauspiel lauschen. Drei Zellen seien es gewesen, "ein richtiger Strich", wie Stärz sagt. "Dass es so auslöst, hat auch uns überrascht", sagt der Meteorologe. Denn neben Regentropfen fielen auch Hagelkörner vom Himmel.
"Es braucht nur eine instabile Schichtung"
Grund für das Wintergewitter war eine Kaltfront, die gestern über das Land zog. "Im Prinzip braucht es auch im Winter nur eine instabile Schichtung. Wenn die Luft am Boden wärmer als jene in der Höhe ist", sagt Stärz. Zwar herrschten gestern teils ungewöhnlich milde Temperaturen in Oberösterreich (bis zu 13 Grad), für die thermische Erwärmung des Bodens durch die Sonne reichte das allerdings nicht aus. Schuld für den starken Temperaturunterschied war also die extrem kalte Höhenluft (bis zu minus 30 Grad). In Bodennähe gab es für die Entstehung zudem genügend Feuchtigkeit.
"Das alles ist natürlich nicht vergleichbar mit einem Sommergewitter", sagt Stärz. Zum Glück.
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