"Stadtstrand" für Gmunden hat nicht nur Befürworter

GMUNDEN. Dass Gmundens Zentrum direkt am Seeufer liegt, macht die Bezirkshauptstadt zu etwas Besonderem. Doch an der berühmten Esplanade versperren dicke Stein- und Betonmauern den direkten Zugang zum See.
VP-Bürgermeister Stefan Krapf will das ändern. Er kündigt eine Abflachung und Öffnung des Seeufers an. "Die Esplanade soll ein Naherholungsgebiet werden", sagt Krapf. "Die Menschen sollen hier künftig baden können, mit Booten gratis an Steganlagen anlegen und in Gastgärten einkehren können. Sie sollen hier, mitten im Stadtzentrum, ihre Freizeit verbringen. Davon würden auch die Betriebe der Innenstadt profitieren." Die Planungen sollen bereits nächstes Jahr beginnen.
Der Tourismus in der Traunseestadt reagiert begeistert. "Die Idee ist hervorragend", sagt Tourismusdirektor Andreas Murray. "Gmunden hat 1,4 Millionen Tagesgäste pro Jahr, und praktisch alle besuchen auch die Esplanade. Eine Öffnung hin zum See würde unsere Flaniermeile extrem aufwerten."
Die Gmundner Grünen reagieren skeptischer. Die Partei protestierte heftig, als 1990 die Esplanade durch Aufschüttungen um 200 Meter verlängert wurde. (Bereits gegen die Aufschüttung des ersten Teils der Esplanade im Jahr 1850 gab es in Gmunden erbitterte Widerstände.)
Jetzt begrüßen die Grünen zwar die Idee Krapfs, verlangen aber ein behutsames Vorgehen. "Eine Aufwertung der Esplanade ist längst an der Zeit, wir fordern das schon lange", sagt Josef Sperrer, Chef der Gmundner Grünen. "Die Anrainer und Geschäftstreibenden müssen aber von Beginn an intensiv eingebunden werden. Das darf kein Schnellschuss werden, sondern braucht eine professionelle Planung." Skeptisch betrachtet Sperrer die Idee, an der Esplanade Bademöglichkeiten zu schaffen. "Ich bezweilfe, dass das zum Charakter dieser Promenade passt", sagt er.
Stattdessen sollte die Stadt nach Ansicht des Grünen das Areal des gescheiterten Seehotels in einen Badestrand verwandeln. Jetzt ist dort Brachland. Ebenfalls mitten in der Stadt.
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