Schlepper, der zu Fuß flüchtete, nach drei Jahren ausgeforscht
LINZ. Am 28. Juli 2015 ist einem Schlepper auf der Innkreisautobahn die Flucht zu Fuß gelungen. Drei Jahre später konnten die Ermittler den 33-Jährigen ausforschen.
Es handelt sich um einen britischen Staatsbürger mit irakischen Wurzeln. Mitten in der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 war der Schlepper mit einem Kastenwagen, besetzt mit 26 Flüchtlingen, am Grenzübergang Obernberg angehalten worden. Daraufhin drehte er um und fuhr auf der Innkreisautobahn zurück. Eine deutsche Polizeistreife verfolgte den Kastenwagen, welcher am Parkplatz Murau erneut wendete und als Geisterfahrer auf die Autobahn auffuhr. Nach einigen hundert Metern hielt der Mann an, zog den Zündschlüssel ab und flüchtete zu Fuß.
Die Fahndung nach dem Schlepper brachte keinen Erfolg - dafür wurde er drei Jahre später, im Sommer 2018, ausfindig gemacht. Die Spurensicherung beim Kastenwagen führte zu dem Täter, der zurzeit eine Haftstrafe in Ungarn wegen Schlepperei absitzt. Eine gerichtlich bewilligte Festnahme wurde angeordnet, genauso wie bei einem 26-Jährigen, der als Hintermann fungiert haben soll.
Der Mann soll, nachdem die Flüchtlinge in Ungarn in den Kastenwagen eingestiegen waren, die Türe verschlossen haben. Der 26-Jährige sitzt derzeit in Frankreich eine Haftstrafe ab, ebenfalls wegen Schlepperei.