Mord an Steyrer Pensionistin nach 25 Jahren geklärt?
STEYR. Der Mord an der Pensionistin Angela Fritsch hat vor knapp 25 Jahren bewegt.
Die 81-Jährige war am 14. Juni 1989 in ihrer Wohnung vergewaltigt und erdrosselt worden. Einen konkreten Verdächtigen gab es in all den Jahren nicht. Doch die Ermittler des Landeskriminalamts Oberösterreich haben diesen "Cold Case" – den kalten Fall – neu aufgerollt. Sie verglichen die an der Kleidung des Opfers sichergestellten DNA-Spuren mit der Datenbank. Dies hat prompt einen Treffer ergeben. Die DNA stammt von einem heute 45-Jährigen aus dem Bezirk Steyr-Land, der aktuell in der Justizanstalt Garsten eine Haftstrafe absitzt. Sein Vorstrafenregister ist lang, unter anderem wurde er wegen Vergewaltigung verurteilt. Ende des Monats sollte der Mann bedingt entlassen werden. Doch nun ist der Verdächtige zu dem Mord an Angela Fritsch einvernommen worden und so weit geständig, mit Fritsch am Todestag – er war damals 20 Jahre alt – "engeren Kontakt" gehabt zu haben.
Die Ermittler gingen immer von einer Zufallsbegegnung des Täters mit der 81-Jährigen vor ihrem Haus aus. In der Wohnung kam es dann zu der Bluttat. Die Polizei fand Spuren eines Kampfes. Nach der Obduktion der Leiche deutete alles auf einen Sexualmord hin. Der nun ermittelte Verdächtige wäre am 28. Februar bedingt entlassen worden. An diesem Tag wird aber ein Richter über eine U-Haft entscheiden.
Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Dürfte sich der Verdacht gegen den 45-Jährigen aber erhärten, drohen ihm in einem Prozess fünf bis 20 Jahre Haft, weil er sich wahrscheinlich vor dem Jugendgericht verantworten muss, weil er zum Zeitpunkt der Tat erst 20 Jahre alt war. Damals galt man vor dem Gesetz bis 19 Jahre als Jugendlicher weshalb ein "Günstigkeitsvergleich" herangezogen werden muss.
Originalbericht aus dem Jahr 1989: