Johann Stöckl: „Im trüben Inn wäre er weg gewesen“
WERNSTEIN/INN. „Ich bin nur froh, dass nichts Gröberes passiert ist“, sagt Johann Stöckl zu den OÖNachrichten, nachdem er einem 68-jährigen Deutschen das Leben gerettet hat.
Der Urlauber machte am Samstag mit seiner Frau eine Radtour entlang des Inns. In einem Waldstück in Wernstein kam er vermutlich wegen einer Wurzel vom Weg ab und stürzte über eine drei Meter tiefe Böschung in das kalte Wasser. „Seine Frau hat aufgeregt an meiner Tür geläutet und mich um Hilfe gebeten, weil ihr Mann in den Inn gestürzt war“, sagt Stöckl, der 250 Meter von der Unglücksstelle entfernt wohnt.
Der 52-Jährige lief zum Ufer und erkannte: „Die Lage war sehr kritisch, denn an der verwachsenen Stelle konnte man den Mann nicht retten. Er hat sich selbst mit einer Hand an einem Strauch festgehalten, doch die andere Hand war zu schwer verletzt und so brachte ich ihn nicht aus dem Wasser.“ Deshalb alarmierte Stöckl Feuerwehr und Polizei. Bis die Helfer eintrafen, hielt er den Deutschen fest am Arm, damit er nicht vom Inn abgetrieben wird. „Der Fluss ist so trüb, da wäre er weg gewesen“, sagt Stöckl. Ein Landwirt kam ebenfalls noch zu Hilfe. Abwechselnd hielten sie den 68-Jährigen über Wasser.
„Wegen der steilen Böschung und dem Gebüsch konnte er nur vom Wasser aus gerettet werden“, sagt der dreifache Vater. Nach einer halben Stunden war Hilfe da: Die Freiwillige Feuerwehr Schärding zog den geschwächten Mann ins Boot und brachte ihn in zu Schiffsanlegestelle, von wo er ins Spital gebracht wurde.
„Seine Frau ist noch einmal bei mir vorbeigekommen, hat sich bedankt und ihre E-Bikes abgeholt. Dem Mann geht es Gott sei Dank wieder gut. Er hat sich die Schulter gebrochen und den Arm verletzt“, sagt der dreifache Vater, der kein großes Aufsehen wolle und erleichtert ist, dass alles gut ausgegangen ist.