Brandstiftung in Steyr forderte 20 Verletzte
STEYR. Ein Mehrparteienhaus in Steyr ist in der Nacht auf Samstag in Brand gesteckt worden. Sowohl im sechsten Stock als auch im Keller wurde Feuer gelegt. Im Keller wurde einer der Bewohner bewusstlos gefunden.
Alle Sanitäter und Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes Steyr wurden alarmiert - in Summe fast 80 Einsatzkräfte, die mit allen verfügbaren Rettungsautos ausrückten. Als die Rettungskräfte eintrafen, war das Stiegenhaus des Gebäudes bereits voller Rauch. Die Polizeibeamten begaben sich durch das Stiegenhaus zum Brandherd im sechsten Stock und begannen trotz starker Rauchentwicklung die Hausbewohner zu evakuieren.
Auch aus dem Keller stieg dichter Rauch auf, ein Verlassen des Stiegenhauses war deshalb nicht mehr für alle Einsatzkräfte und evakuierten Personen möglich, so die Polizei. Die Polizeibeamten begaben sich mit den betroffenen Personen daraufhin in offenstehende Wohnungen, um sich vor dem starken Rauch zu schützen.
Die Feuerwehr konnte den Brand relativ rasch löschen. Während der Löscharbeiten wurde von der Feuerwehr in einem brennenden Kellerabteil ein bewusstloser Mann gefunden. Die Türe zum Keller war geschlossen, aber nicht versperrt. Der 44-jährige Bewohner war nicht ansprechbar. Er könnte laut Polizei auch der Brandstifter sein, hieß es in einem Gespräch.
Er wurde vom Roten Kreuz erstversorgt und ins LKH Steyr gebracht, aktuell schwebt er in Lebensgefahr. 20 Bewohner - darunter offenbar zwei Kinder - sowie sechs Polizisten wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Die vier Feuerwehrmänner, die eine leichte Rauchgasvergiftung erlitten hatten, konnten heute Mittag das Krankenhaus wieder verlassen, sagt Gerhard Ecker, Kommandant der Feuerwehr Gleink. Ein Polizist und zwei Bewohner sollen sich derzeit noch im Spital aufhalten.
Sachverständige und Kriminalisten sollen am Samstag den genauen Tatablauf rekonstruieren.