36 Prozent - JKU mit schlechtester Abschlussquote
LINZ. Professor Friedrich Schneider von der JKU behandelte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Linz das Thema Studienabbrecher. Im Schnitt liegt die Abschlussquote bei 56 Prozent - auf der JKU schließen allerdings nur 36 Prozent der Studenten ihr Studium auch ab.
Im Auftrag des Instituts Wirtschaftsstandort Oberösterreich (IWS) hat Professor Friedrich Schneider von der JKU 21 Hochschulen im Zeitraum vom Wintersemester 2001/2002 bis zum Wintersemester 2014/2015 untersucht. Diese Zahlen wurden am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Linz präsentiert und analysiert.
766.362 Studenten haben sich in diesen 27 Semestern an Österreichs Hochschulen eingeschrieben - fast 400.000 Studierende haben in diesem Zeitraum ihr Studium nicht beendet.
"Im Schnitt weisen die 21 Hochschulen eine Abschlussquote von nur 56,18 Prozent auf", sagt Schneider.
Diese alarmierenden Zahlen kosten Geld. Ein Studienabbrecher muss Einkommensverluste durch geringere Ausbildung hinnehmen, aber auch der Staat Österreich verliert Einnahmen.
Ausgehend vom durchschnittlichen Bruttogehalt eines Universitätsabsolventen (2014 bei 2727 Euro brutto) wurde durch ein eigens entwickeltes Simulationsmodell der volkswirtschaftliche Schaden berechnet. Im untersuchten Zeitraum über 27 Semester gingen der Volkswirtschaft durch Studienabbrecher sage und schreibe 2,5 Milliarden Euro verloren.
"Damit geben wir uns nicht zufrieden"
"Mit einer Studienabschlussquote von 36 Prozent an der JKU geben wir uns nicht zufrieden", sagte Meinhard Lukas, neuer Rektor an der JKU. Lukas will mit seinem Team unter anderem die Studieneingangsphase verändern, einen persönlicheren Umgang mit Studenten pflegen, ein Frühwarnsystem bei sinkender Prüfungsaktivität einführen.
Der neue Vizerektor für die Lehre Andreas Janko konkretisiert: "Wir wollen ein Studienverlaufsmonitoring einführen, um schon früh gegensteuern zu können, wenn alarmierende Signale beim Studienfortschritt auftauchen."
Ein hochschuldidaktisches Zentrum soll aufgebaut werden um die Qualität der Lehre zu verbessern, moderne Vermittlungsmethoden in die Hörsäle zu bringen und die Bewertung der Lehrenden und Lehrinhalte effektiver zu gestalten.
Studienabbrecher
766.362 Studenten haben sich laut einer Studie von Friedrich Schneider zwischen 2001 und 2015 an 21 österreichischen Hochschulen eingeschrieben. Fast 400.000 Studierende
haben in diesem Zeitraum ihr Studium nicht beendet.
2,5 Milliarden Euro gingen volkswirtschaftlich dem Staat im Beobachtungszeitraum durch das Abbrechen des Studiums verloren.
36 Prozent beträgt die Studienabschlussquote an der JKU in Linz. Damit liegt die Universität an der letzten Stelle. Das Ranking führt die Medizin-Uni Wien an, die eine Abschlussquote von 81 Prozent aufweist.
(Tabellen: Schneider)
Vielleicht ist das Ausbildungsniveau an der JKU zu hoch?
Maturaniveau nochmals senken, Studienanforderungen senken, alle durchs Studium "schieben", dann stimmen die Zahlen und Statistiken wieder.
Die Linzer Uni braucht Reformen, in vielerlei Hinsicht. In den Studiengängen, den Studienplänen, dem Seminarbetrieb, der Anwesenheitspflicht usw. usw. Diese Reformkraft wird sie aber nicht von sich aus entwickeln, da erstens die meisten an der Uni Zuständigen sicher eine gewisse Betriebsblindheit entwickelt haben und zweites bekanntlich eine Krähe der anderen kein Auge aushackt. Deswegen gehört hier eine Untersuchung und Beratung über eine externe Beratungsfirma etc. her, die Erfahrung mit so etwas hat und die umsetzbare und anwendbare konkrete Schritte erarbeitet, keine Wischi/Waschi untersuchung. Und es muss sich dabei um eine Organisation handeln, die nicht in der österreichischen Szene und Politik verwurzelt und verhabert ist, also eine aus dem Ausland. Das Geld dafür ist bei ordentlicher Auswahl derselben gut angelegt und kann in der Folge ja auch als Muster für andere Unis dienen,
Selektionen muessten am Anfang des Studiums stattfinden und nicht nach ein paar Jahren. Was soll das für einen Sinn haben bitte sehr?
Mit 18J sollte man selbst im ersten Jahr abschätzen können, ob man es packen will oder nicht.
Zu dumm sind wenige, eher zu faul.
Und genau das muss einem von Anfang an klar gemacht werden. Aber genau das Gegenteil findet hier statt. Gemütlichkeit erschlägt den Fleiß, und die Bummelstudenten mit Parteibuch spielen auf Chef. Später steigen sie in der Partei auf und sitzen im Rathaus, Parlament, ...
Rote Laterne für JKU
Man muss bei den Performance-Ziffern (Abbruchquote, mittlere Studiendauer....) nach Studienrichtungen unterscheiden, denn sonst misst man "die mittlere Krankenhaustemperatur", und das ist natürlich Unsinn. Ich hoffe, diese Differenzierung ist im Detailbericht der Studie zu lesen, sonst ist die Studie sinnlos.
Das überproportional industrie-starke Bundesland OÖ braucht vor allem Ingenieure (Mechatroniker, Informatiker, Physiker...) Gerade diese genannten Studien sind aber viel schwieriger und daher langwieriger und abbruchgefährdeter als z. B. Soziologie etc.
Soziologie hatte zuminderst in den 80ern die höchste Abbruchquote - eben WEIL viele glaubten, das sei leicht und ergo "nebenbei zu derpacken".
War es das etwa nicht???
Durch Inskribieren an einer Uni, hat sich schon so mancher "Student" Sozialleistungen und sonstige Begünstigungen erschlichen!
Wenn derartige Machenschaften nicht abgestellt werden, darf man sich nicht über solche Zahlen wundern!
Studiengebühren einführen, denn was nichts kostet ist auch nichts wert!
Bis 35 studieren, mit 55 in Pension gehen und 90 Jahre alt werden, wird unser System nicht aushalten!
Manche Studienrichtungen sind vollgestopft und belastet mit Dingen, die nicht essentiell für das Studium sind. Der Stoff, wer sich angesammelt hat, ist immer mehr geworden und auch die Anwesenheitspflichten sind z.Teil einfach zu umfangreich. Das mit dem Stoff ging meiner Meinung nach so, dass immer mehr reingestopft wurde und nichts gestrichen wurde und das so vor sich ging, dass da ein gegenseitiges Stillhalten der Professoren zu dieser Ansammlung führte. So wurde alles überfrachtet. Ich kannmich noch erinnern, dass es z.B. einen langjährigen "Versuch" bzgl. Computerunterricht gab, der sowohl Apple als auch Windows betraf und in der Substanz vollkommen sinnlos war, weil nicht etwa Excel u.ä. vermittelt wurde, sondern wie man eine Homepage erstellt etc. Aber das war Pflicht für das Studium, obwohl nur ein "Versuch". Ich hoffe, dass wenigstens dieser Unsinn abgestellt ist. Und Volkswirtschaftslehre ausführlichst im Welthandelstudium - das kann man gesondert studieren, falls erwünscht.
Der Ansatz über ein Frühwarnsystem klingt sehr besonnen und lässt hoffen, dass man nicht das Kind mit dem Bad ausschütten will durch unüberwindbare Zugangshürden. Was noch interessant wäre ist eine Erhebung bei den Abbrecher_innen über ihre Gründe, falls es sich überhaupt um eine bewusste Entscheidung handelt. Wie auch im Mittelschulsystem sind ja immer noch reaktionäre Kräfte am Werk, die mehr Bildung für mehr Menschen offenbar als irgend eine Art von Bedrohung ansehen statt es als gutes Zeichen für die Zukunft zu werten. Und sicherlich wäre auch bessere Information vor dem Studienantritt wünschenswert. Die Curricula sind ja verfügbar, es gibt auch Informationen über mögliche Tätigkeitsfelder. Was noch fehlt sind Angaben über die zu erwartenden Beschäftigungsmöglichkeiten und in wie Weit man das Studium auch für selbständige Erwerbstätigkeit nutzen kann. Falls sie es nicht schon tut dann sollte die JKU die Absolvent_innen weiterhin mit Umfragen bzg. tatsächlicher Karriere beglücken.
Ursachen-Forschung betreiben die Professores nur ganz widerwillig, da könnte sich ja auch herausstellen, daß so mancher noch unmotivierter ist als die geflüchteten Studiosi . . .
Die Linzer sind bei Forschung und Lehre hinten nach. Wäre interessant zu erfahren wieviele der wenigen Absolventen beim AMS landen.
Vielleicht schickt sie das AMS zur neuen Med-Uni ? )
Ich fürchte das AMS ist mit solchen Leuten dann doch etwas überfordert.
na ja, wenn die erste wichtigste handlung eines rektors darin besteht, eine kneipe auf dem teich zu bauen, darf man sich über mangelndes interesse am studium nicht wundern.
und die einführung von studiengebühren ist absolut notwendig, damit die, die auch etwas werden wollen, nicht blockiert werden von hobbystudierenden....
Wie heißt es so schön: "Was nichts kostet ist nichts wert!".
Also Studiengebühren einführen und die Abschlussrate wird steigen bzw. die Abbruchrate fallen.
Die - absolut sinnvollen und nötigen - Studiegebühren schuf der Taxifahrer ja seinerzeit in aufrechter Koalition ab; sozusagen als Putsch. Klar, er selbst schwindelte sich selbst ja nur in einige wenige Vorlesungen, ohne jemals auch nur eine einzige Prüfung abzulegen. Man kann es nicht oft genug erwähnen, dieses lächerliche Würstel ließ sich von Speichelleckern der Journaille und der eigenen Partei jahrelang unwidersprochen als "Herr Doktor" titulieren.
Nur wenige haben die Studiengebühren wirklich bezahlt.
Stipendienbeziehern wurde es "oben drauf" gepackt, also haben die wenigen Zahler der Studiengebühren das auch noch mit bezahlt. So ist es in Ösiland.
Studiengebühren sind doppelt ungerecht, weil die Stipendienbezieher das (wie schon gehabt) geschenkt bekommen und damit die Steuerungswirkung bei der Fraktion "Gehe ich halt studieren, zahlt eh der Staat" nicht wirkt.
Wer sein Studium selbst bezahlen muss, ist ohnehin ständig unter Druck und wird gegenüber Stipendienbeziehern nochmals schlechter gestellt.
Vielleicht sollte man, bevor man immer neue Studienrichtungen anbietet (erfindet), einmal dahingehend agieren, den Status Quo auf auf österreichisches Durchschnittsniveau zu bringen.
Der Witz ist ja, dass man trotz Vielzahl von Wald-und Wiesen-Studien trotzdem hinter anerkannten Unis rangiert, die doch in Summe viel spezifischere Studien anbieten (z.B. TUs oder Boku).
In Österreich ist es aber realpolitisch leider verboten über Zugangsbeschränkungen und Zulassungsprüfungen zu diskutieren.
prinz_von_linz,
ich kann dir voll zustimmen. Eine Wald und Wiesen UNI wird in einem "Provinzdorf" Linz nie auf der Weltbühne spielen. Halbseidene Zugangsbedingungen wie sie in den anderen Österreichischen Unis trotzdem aufrecht erhalte bleiben, führen nur dazu, dass der letzte, der auch noch studieren sollte, weil er nichts anderes weiß, oder weil.... sich beim Studium denkt: In Linz beginnt's!
Aber an scheeen Uniteich hams, mit an Cafffeee drauf hams jetzt kriagt! Das macht eben das
- LIT (Linzer Institute of Technoligy) wirklich aus.
- MIT (Massachusetts Institute of Technology) hat andere Freizeitangebote an die jungen Studenten.
daß die JKU hinter Graz liegt, "verdankt" sie anscheinend der Abschlußquote der Frauen in Linz - warum auch immer.
Dies bedeutet? lieber bis zum St. Nimmerleinstag studieren als arbeiten
Leider wird in dem Artikel nicht auf die Gründe für diese Zahlen eingegangen.
Sind das wirklich Studienabbrechern oder fallen da auch Studenten darunter die in anderen Universitätsstädten abschließen? Es gibt nicht wenige die in Linz das Studium beginnen und dann im Verlauf nach Wien / Graz wechseln. Das würde ein Hinweis auf die Attraktivität der Universitätsstadt Linz sein. Vielleicht ist sie nicht ganz so toll?
Ein Indiz das dies untermauern würde sind die "Linzer" Medizinstudenten die in Graz beginnen und dann doch nicht nach OÖ wechseln wollen.
Ev kann da noch mehr Information recherchiert werden?
dafür wird der Trend, dass tendenziell mehr Frauen als Männer ein Studium erfolgreich been an der JKU offenbar umgekehrt!
Das weiß man schon lange und steht zufällig erst nach den Wahlen in die Presse. Die Linzer Polit-Uni war und ist jahrzehntelang im Einflussbereich der "leistungstragenden" Politiker.
aha, und das wirkt sich dahingehend aus, dass es an der JKU eine geringere Abschlussquote gibt, oder wie? Wie soll da ein Zusammenhang bestehen, können Sie das erklären?
Ich weiß, sinnerfassendes Lesen ist nicht jedermann gegeben. Deshalb muss ja ab 2016 "barrierefrei" geschrieben werden. Ab dann verstehst auch du wider alles. Vielleicht.
wieder
der hirt, goschert wie immer ...
Traditionell hat man vorerst mal viele Studienrichtungen für Beamte und Bummelstudenten ausgerichtet. So entstand die Uni.
Man will es von Anfang an allen recht machen, und Professoren, die etwas von den Studenten abverlangen, sind "out", gefördert wurden die "Gemütlichen", möglichst mit dem richtigen Parteibuch.
Der Leistungsgedanke, der von der naturwissenschaftlich/ technischen Seite und teilweise aus den wirtschaftlichen Fakultäten gefördert worden ist, wurde von Seiten der Politik systematisch totgeschlagen.