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24-Stunden-Betreuung oder Altenheim?

30. Juli 2014, 00:04 Uhr
Auch bei den pflegebedürftigen Personen sind eindeutig die Frauen gegenüber Männern in der Überzahl (74 zu 26 Prozent), weil sie im Durchschnitt ein höheres Lebensalter erreichen. Bild: (colourbox.de.)

LINZ. Nicht nur die Kosten entscheiden - Eine Studie zeigt erstmals, welche Motive für welche Pflegeform sprechen.

2500 Euro muss man in etwa für die 24-Stunden-Pflege im Monat aufwenden. Zur Finanzierung dieser Kosten können die Betroffenen und ihre Familien die Pension, das Pflegegeld und eine Förderung in der Höhe von 550 Euro heranziehen. Den Rest müssen die Angehörigen beziehungsweise die pflegebedürftigen Personen selbst beisteuern. Rund drei Viertel der Angehörigen müssen dazulegen, nur ein Viertel kann mit Pflegegeld und Pension den Betrag aufbringen.

Mit 3300 Euro pro Monat ist die Betreuung in einem Alten- oder Pflegeheim zwar teurer, allerdings entstehen den Angehörigen keinerlei Kosten. Finanziert wird der Heimplatz mithilfe des Pflegegelds (ein Taschengeld bleibt). Außerdem werden 80 Prozent der Pension der betreuungsbedürftigen Person einbehalten und deren Ersparnisse oder Vermögen herangezogen. 15.918 Oberösterreicher leben in einem Alten- oder Pflegeheim, während 3274 die 24-Stunden-Betreuung in Anspruch nehmen.

Erste Studie über die Motive

Doch nicht nur finanzielle Überlegungen spielen bei der Wahl der Pflegeform eine Rolle, wie eine Studie des Instituts für Berufs- und Erwachsenenbildungsforschung an der Universität Linz (IBE) im Auftrag des oberösterreichischen Sozialressorts nun ergeben hat. Diese wurde gestern von Sozial-Landesrätin Gertraud Jahn im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

Zentrale Ergebnisse der Studie sind:

Bildungsniveau: Sowohl Angehörige als auch pflegebedürftige Personen mit höherem Bildungsabschluss werden eher zu Hause betreut. „Das liegt vor allem wohl daran, dass die 24-Stunden-Pflege mit einem größeren finanziellen und räumlichen Aufwand verbunden ist“, sagt Gertraud Jahn.

Beruf: In der Kategorie „beruflicher Status“ dominieren bei den Bewohnern der Alten- und Pflegeheime die Arbeiter, bei den durch die 24-Stunden-Betreuung versorgten Personen die Angestellten.
Partnerschaft: Wie die Studie zeigt, werden Personen, die in einer Partnerschaft leben, eher zu Hause betreut (46 Prozent), während Personen ohne Partner öfter im Heim leben (61 Prozent).

Erreichbarkeit: Eine große Rolle spielt auch die Nähe. „Wird das Angebot an Altenheimen und Unterstützungsstrukturen in der Region als nicht ausreichend angesehen, fällt die Entscheidung meist auf die 24-Stunden-Betreuung“, sagt Jahn. „Erfreulich“ sei dabei die Tatsache, dass knapp drei Viertel der Angehörigen von Alten- und Pflegeheimbewohnern in einem Umkreis von maximal zehn Kilometern zum Heim wohnen.

Bewertung: Bei der Bewertung des Angebots zeigt sich, dass jeweils 70 Prozent der befragten Angehörigen aus beiden Gruppen die gewählte Pflegeform mit „sehr gut“ und weitere 28 Prozent mit „eher gut“ bewerteten.

Eigene Vorstellungen: Weitere Einflussfaktoren für die Entscheidung sind die Höhe der Pflegestufe, gefolgt von den Vorstellungen der Angehörigen über ihren eigenen Lebensabend. „Je eher sich diese vorstellen können, selbst ins Altenheim zu gehen, umso häufiger treffen sie diese Entscheidung auch für die zu betreuenden Personen“, sagt Jahn.

Informationen zu Pflegemodellen und -leistungen erhält man sowohl bei Bezirkshauptmannschaften als auch bei Sozialberatungsstellen und Gemeindämtern

 

Zahlen zum Thema

80.207 Menschen sind hierzulande pflege- und betreuungsbedürftig (Stand Ende 2013). Im Jahr 2029 werden es Prognosen zufolge 100.000 Menschen sein.

15.918 Oberösterreicher leben in einem Alten- oder Pflegeheim.

3274 Personen benötigen in Oberösterreich eine 24-Stunden-Betreuung und nehmen diese zuhause in Anspruch.

85 Jahre beträgt das Durchschnittsalter der pflegebedürftigen Personen. Frauen sind klar in der Mehrzahl.

 

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10  Kommentare
10  Kommentare
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( Kommentare)
am 30.07.2014 12:53

ist auch den grossen Familien nicht mehr zuzumuten, weil da schnell der Generationenkonflikt zur "Stelle" wäre; nicht alle innerhalb einer Grossfamilie haben die psychischen Voraussetzungen, um einem "Leid" (in der Familie) zusehen zu müssen und wünschen sich für die Betroffenen eine bessere Lösung als die tägliche und wiederkehrende Ablöse der Angehörigen.
Ich arbeite in einem Ehrenamt und weiss, wie es da zugeht, ist erst einmal ein Familienmitglied mit der Pflege überfordert, dann ergibt das eine Signalwirkung, es folgt darauf der "Familienrat", und nicht selten heisst der Entschluss: Ab ins Heim, weil viele neben der Arbeit auch mal Phasen der Erholung brauchen, hier sich zu verausgaben, ist ein Schuss ins eigene Knie und ist man ist schneller für einen Bournout prädestiniert, als einem lieb ist!

Viele Betagte haben das Glück, alt und gesund daheim sterben zu dürfen, und in den Heimen haben es die Omas und Opas sicher auch gut, und die Angehörigen können wieder durchatmen!

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suzieQ (5.403 Kommentare)
am 30.07.2014 11:48

Ich frag mich wie man auf die 3300 kommt.
Im Heim ist der Schlüssel 1:10 (geschätzt), alles ist logistisch durchgeplant (Kantine, Med-Ausgabe, Raumaufteilung) und trotzdem ist viel teurer!
Wenn man bedenkt wie wenig sich die Leitung in manchen Heimen um die Bewohner kümmert kommt einem das Grausen und man fragt sich, wo das ganze Geld hin verschwindet!

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jago (57.723 Kommentare)
am 30.07.2014 10:32

Da war gestern ein Beitrag in arte. Die halten dort die Familienbande so hoch, dass es eine unerträgliche Schande wäre, die Alten aus dem Haus zu jagen.

Allerdings leben die Menschen dort auch viel gesünder. Fettleibig sind dort nur Zugezogene, vorwiegend Russen und Georgier.

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beisszange (224 Kommentare)
am 30.07.2014 16:03

In Abchsien möcht ich nicht einmal als Gesunder leben.
Wie stellen Sie sich vor, wie die "Alten" dort versorgt werden?

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capsaicin (3.836 Kommentare)
am 30.07.2014 10:04

zumal die z.b. pflege im (groß-)familienkreis, wie früher durchaus üblich, künftig total ausfallen wird.

die "jungen" müssen schaffen (aktuell + pension) und können sich jahrelange pflege-auszeiten nimmer leisten.

auch den partnern ist dieser finazielle/physisch/psychische stress immer weniger zuzumuten.

conclusio:
eine PFLICHT-pflegevorsorge --> wird immer wahrscheinlicher...

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am 30.07.2014 09:51

Mit dem richtigen Parteibüchl
geht sich alles aus, auch ohne Aufzahlung,
und da bleibt noch Taschengeld übrig.

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Maria-Johanna01 (611 Kommentare)
am 30.07.2014 10:43

Fakten:
1.Welches Parteibuch?
2.Bitte um eine genaue Kostenaufstellung!

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( Kommentare)
am 30.07.2014 10:58

1. Welches Parteibuch: das jeweils richtige!
Manchmal hilft auch ein anderes, die Politiker tauschen ja auch gerne untereinander Gefälligkeiten aus, wenn es einem selbst nützt.

2. Eine Kostenaufstellung ist individuell.
Aber für eine zeitnahe Aufnahme in ein "politisch" geführtes Heim ist das richtige Parteibüchl nicht von Nachteil. Da funktioniert unter Umständen auch noch schnell vor Eintritt der offiziellen Pflegebedürftigkeit die Aufnahme vorbei an einer langen Warteliste. Und das entlastet das Geldbörserl enorm!

Frage bitte vor Ort nach,
es gibt überall ausreichend Beispiele.

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Gugelbua (31.892 Kommentare)
am 30.07.2014 09:29

grinsen

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jamei (25.498 Kommentare)
am 30.07.2014 10:52

aber dafür nur einmal Kosten....

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