Linzer "Linus Tower": Wohnungen statt Büroturm
Der Ingenieur Gerold Letzbor aus St. Georgen an der Gusen hat das ins Schlingern geratene Bauprojekt beim Linzer Hauptbahnhof mit zwei Partnern übernommen. Sie wollen statt Büros nun einen Wohnturm errichten. Spätestens 2018 soll er fertig sein.
Vor rund einem Jahr hätte der Bau des geplanten Büroturms "Linus Tower" auf dem ehemaligen Areal der Linzer Lokalbahn beginnen sollen. Wie berichtet, geriet das Projekt aber wegen Streitereien zwischen den ehemaligen Gesellschaftern, dem technischen Planer Peter Freunschlag und Bau&Boden-Chef Andreas Ortner, in Verzug.
Nun soll wieder Schwung in das Bauvorhaben an der Ecke Weingartshofstraße/Coulinstraße nahe dem Hauptbahnhof kommen, was der Stadt Linz durchaus recht sein dürfte.
Der Ingenieur Gerold Letzbor aus St. Georgen an der Gusen hat das Projekt Ende 2014 gemeinsam mit zwei weiteren Investoren von Ortner und dessen Partner Matthias Scheiblberger gekauft. Laut Firmenbuch sind der Linzer Bauträger und Projektmanager Christian Deutschbauer und der Lebensmittel-Unternehmer Franz Wagner aus Waidhofen an der Ybbs wie Geschäftsführer Letzbor zu je einem Drittel an der Linus GmbH beteiligt.
Die Investorengruppe will den Turmbau nun anders aufziehen. Statt Büros sollen Eigentumswohnungen entstehen. "Wir sind derzeit dabei, das Projekt von einem geplanten und genehmigten Büroturm in einen Wohnturm umzuplanen und neu genehmigen zu lassen", sagt Letzbor. Ziel sei es, spätestens Mitte 2015 beim Gestaltungsbeirat einzureichen und dann die Genehmigung zu bekommen.
Baubeginn soll im Frühjahr 2016 sein, Fertigstellung im Frühjahr/Sommer 2018. "Derzeit gibt es nur Grundsatzüberlegungen in Bezug auf die Architektur und entsprechende Abstimmungen mit den Behörden", sagt Letzbor. Man könne auch noch nicht sagen, wie viele Wohnungen es sein werden. Seine Vorgänger hatten einen 73 Meter hohen Turm geplant. Laut Letzbor gibt es in Linz keinen großen Bedarf für Büros, sehr wohl aber für Eigentumswohnungen.
Die Finanzierung des Projekts sollte mit den neuen Investoren gesichert sein. "Wir haben es mit Eigenmitteln gekauft", sagt Letzbor. In der Umsetzung könnten neben dem Einsatz von Bankkrediten weitere Investoren dazustoßen.
Letzbors Firma L-Bau Engineering gibt es seit seit mehr als 30 Jahren, sie beschäftigt 65 Mitarbeiter. Derzeit ist L-Bau Generalplaner beim Ausbau der Oberbank-Zentrale an der Linzer Donaulände. Beim umgebauten Bahnhof in Attnang-Puchheim hatte das Ingenieursbüro die örtliche Bauaufsicht über. Der Neubau der Landesnervenklinik Wagner-Jauregg fand unter dem Projektmanagement von L-Bau statt. Auch in Wien und im Ausland ist Letzbor tätig.
Bahnhofsviertel lufttechnisch nicht mehr zum Wohnen taugen wird, wenn der Westring kommt?
Ja, das ist schade. Die Westumfahrung wird dazu führen, dass die ganze Gegend dort durch mehr Schadstoffe belastete wird.