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CNH St. Valentin beendet Kurzarbeit

09. Juli 2015, 00:05 Uhr
Andreas Klauser: Enger Vertrauter von Fiat-Chef Marchionne
Andreas Klauser vor einem Teil der Produktpalette von CNH International

SANKT VALENTIN. Einen Monat früher als geplant beendet der Landmaschinen-Spezialist CNH die seit März laufende Kurzarbeit. Die Lage auf dem gesamten Weltmarkt bleibt angespannt, weil die Landwirte nach Preisrückgängen für Agrarprodukte ihre Investitionen zurückschraubten.

Die CNH-Gruppe beendet einen Monat früher als geplant die Kurzarbeit am Standort in St. Valentin. Diese war im März angelaufen. Betroffen waren von dieser Maßnahme rund 600 Mitarbeiter.

Mit dieser Maßnahme sei es gelungen, die Stammbelegschaft zu halten. "Wir können nun den Auftragsbestand abarbeiten. Von einer Entspannung auf dem Weltmarkt kann aber noch keine Rede sein", sagt Andreas Klauser, der als Brand President für CNH International und Steyr verantwortlich ist.

Die Preise für Agrarprodukte sind in jüngster Zeit gesunken, was sich auf die Investitionsfreude der Bauern auswirkte. Dabei sei der ungewöhnliche Fall eingetreten, dass die Kunden auf allen Märkten zurückhaltend seien, sagt Klauser. Dazu kommen Unsicherheiten wegen der Lage in der Ukraine, aber auch in Griechenland.

Klauser ist für Standorte in Indien, Brasilien und China sowie das CNH-Hauptquartier in Racine und die Europazentrale in St. Valentin verantwortlich. Er hat die Zusammenführung von zwölf Marken des Konzerns, darunter die Landmaschinen-Marken Steyr, Case, New Holland, aber auch Iveco und Magirus zwischen 2012 und Anfang 2015 verantwortet und war operativer Chef in sieben Firmen. Davor hat er CNH Steyr und CNH in Polen saniert.

Der Markt in Brasilien gestaltet sich ebenso wie Argentinien als schwierig. Brasilien schottet sich als Wirtschaftsstandort, wie berichtet, ziemlich ab. CNH will aber trotzdem dabei bleiben. Schließlich ist der Konzern auch einer der größten Produzenten von Zuckerrohr-Erntemaschinen.

Dennoch positiver Ausblick

Der Markt für Landmaschinen sei trotz mancher Probleme ein Zukunftsmarkt. "Die Weltbevölkerung nimmt zu, das gilt auch für die Welternährung", sagt Klauser.

In Österreich beschäftigt CNH 1100 Mitarbeiter und setzte 739 Millionen Euro um. Trotz der Probleme im Landmaschinenbereich werde der Umsatz heuer nicht zurückgehen, sondern eher steigen, weil in den anderen Bereichen Steigerungen zu erwarten seien. Das betrifft die Bereiche Nutzfahrzeuge und Feuerwehr.

Da die unterschiedlichen Märkte sehr instabil blieben, sei es wichtig, dass Österreich seine gute Ausbildungsstruktur halte und gleichzeitig flexibel bleibe. Die Kurzarbeits-Regelung hält Klauser für praktikabel. Sorgen würde die geringe Flexibilität der Arbeitszeit bereiten. Dass an einem Tag nicht mehr als zehn Stunden gearbeitet werden dürfe, während in anderen Ländern andere Durchrechnungsmodelle normal sind, verschlechtere die Wettbewerbssituation Österreichs, sagt der Manager, der 14-täglich zwischen Racine (USA) und der Europa-Zentrale in St. Valentin pendelt. (dm)

 

"An Lösung interessiert"

„Wir sind nicht befugt, zu einem laufenden Insolvenzverfahren Stellung zu nehmen. Aber wir sind an einer guten Lösung interessiert“, sagt Andreas Klauser über die Insolvenz der Firma Biso Schrattenecker aus dem Innviertel. Diese ist mit Passiva von mehr als 55 Millionen Euro die größte Pleite Oberösterreichs im heurigen Jahr.

Biso ist wichtiger Vertriebspartner für CNH-Landmaschinen in Österreich und der Slowakei. Daneben gibt es eine industrielle Vereinbarung über die Entwicklung eines 18 Meter breiten Schneidwerks für Mähdrescher. Bei dieser Entwicklung war Biso aber offenbar in Verzug oder gab es Meinungsverschiedenheiten darüber, was letztlich auch zu Liquiditätsproblemen geführt hat.

CNH-Manager Klauser sagt, man sei „an einer amikalen Lösung interessiert“. Eine Fortführung des Unternehmens im Innviertel sei interessant.

Wie berichtet, ist eine Fortführung ohnehin geplant. Unterstützen soll dies auch der Gläubiger Raiffeisen Landesbank Oberösterreich.

 

Andreas Klauser: Enger Vertrauter von Fiat-Chef Marchionne

Der 49-jährige gebürtige Mollner Andreas Klauser ist international einer der wichtigsten und einflussreichsten Manager Österreichs. Er sitzt im Führungsteam des Fiat-Konzerns und ist damit einer der engsten Kollegen des „Mannes mit dem Pullover“. Als solcher wird Fiat/Chrysler-Chef Sergio Marchionne bezeichnet.
CNH Industrial ist das Produkt einer Zusammenführung von zwölf Marken. Dazu gehören Iveco, Magirus, Steyr oder New Holland. Die Zusammenführung gilt als Meisterstück Klausers, der nach wie vor als „Brand President“ agiert.

Klauser ist dabei für die Marken Case IH und Steyr zuständig und pendelt zwischen den Standorten Racine nahe Chicago und St. Valentin. Er verantwortet im Konzern einen Umsatz von 8,5 Milliarden Euro. Seine Karriere hat Klauser bei Steyr Landmaschinentechnik 1990 gestartet. Er hatte sowohl nach der Übernahme Steyrs durch Case und nach der Fusion mit New Holland wichtige Funktionen inne.

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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landschafftleben (455 Kommentare)
am 09.07.2015 09:39

Dieser Satz ist ein Graus: "Bei dieser Entwicklung war Biso aber offenbar in Verzug oder gab es Meinungsverschiedenheiten darüber, was letztlich auch zu Liquiditätsproblemen geführt hat."

War Biso jetzt "offenbar" in Verzug, oder nicht? Ev. ist das nur die Meinung von CNH...
Wenn doch, warum können über eine "offenbare" Situation überhaupt Meinungsverschiedenheiten entstehen? Dann war die Situation ev. doch nicht so offenbar.
Warum führen Meinungsverschiedenheiten zur Liquiditätsproblemen? - Der kausale Zusammenhang wäre erklärungswürdig.

Der Text ist zum speien!

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landschafftleben (455 Kommentare)
am 09.07.2015 07:04

Vielleicht kann der Redakteur den Lesern erklären, was eine "industrielle Vereinbarung" ist.

Sprachliche Präzision wird in dieser Zeitung nach und nach durch nichtsmeinende Worthülsen ersetzt.

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 09.07.2015 08:12

"Aufgabe der Journalisten ist es, aus der Meinung der Herrschenden die herrschende Meinung zu machen"

Kurt Tucholsky

Etwas zu erklären, gehört nicht dazu.

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