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Japan: Umwelt-Experte rechnet mit dem Schlimmsten

Von nachrichten.at/apa, 12. März 2011, 18:41 Uhr
Bild 1 von 47
Bildergalerie Atomkraftwerk Fukushima 1
Atomkraftwerk Fukushima 1  Bild: Reuters

WIEN/FUKUSHIMA. Ein österreichischer Experte des Umweltministeriums rechnet bei dem Atomunfall in Japan mit dem Schlimmsten: Es werde ein Störfall der Stufe 6 oder 7 (höchste) auf der Skala für nukleare Ereignisse (INES).

Die höchste INES-Stufe 7 wurde bisher nur beim GAU von Tschernobyl vor 25 Jahren erreicht. Nachfolgend Günter Liebels Einschätzungen der Situation in Japan:

Was wird derzeit im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Eins getan?

Liebel: Man versucht durch das Einleiten von Meerwasser die Kernschmelze hintanzuhalten. Wir können jetzt noch nicht sagen, ob diese Methode zum Erfolg führt.

Wie wird diese Maßnahme beurteilt?

Liebel: Man kann jetzt von hier nicht in die Kugel hineinsehen. Die Japaner haben ihre Notfallpläne, kann ich nur sagen. Es gibt jedenfalls kein Rezept für Maßnahmen.

Stimmt es, dass noch kein Leck entstanden ist?

Liebel: Würde das Stahlcontainment nicht mehr halten, würden sie das Wasser nicht einleiten. Das wäre wie ein leckes Plastiksackerl zu befüllen, das wieder ausrinnt. Da glaube ich an die Logik.

Was sieht die Lage sonst laut derzeitigem Wissensstand aus?

Liebel: Es ist zu keiner unkontrollierten Entweichung von radioaktivem Material gekommen. Alle übrigen Reaktoren in Fukushima sind abgestellt. Sollte das Stahlcontainment Druck und Temperaturen nicht mehr standhalten, wird nicht mit einer Explosion im klassischen Sinn, sondern mit einem Schmelzen gerechnet. Dabei muss man im Reaktor mit Temperaturen von mehr als 1.000 Grad rechnen. Die umstehenden Reaktoren sind dadurch nicht unbedingt in Gefahr.

Was muss getan werden, wenn die Meerwasser-Methode funktioniert?

Liebel: Ein heruntergefahrenes Kraftwerk muss langfristig gekühlt werden. Aber das Nachsorgeprogramm muss man sich nachher ansehen. Die Japaner müssen sich auch überlegen, was sie mit dem Wasser aus dem Meer machen, das zur Kühlung herangezogen wird.

Was weiß man über die bei der Explosion verletzten Arbeiter?

Liebel: Unserer Information nach sind sie durch mechanische Ursachen zu Schaden gekommen.

Wie wird der betroffene Reaktor beurteilt?

Liebel: Er wurde 1970 gebaut und ist von mittlerer Größe. Siedewasserreaktoren werden heute noch gebaut und stehen auch in Österreichs Nachbarländern wie zum Beispiel in Deutschland.

Wie ist die Situation mit dem Unglück in Tschernobyl vergleichbar?

Liebel: Der Reaktor war damals in vollem Betrieb, jener in Fukushima ist heruntergefahren. Das ist ein großer Unterschied.

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