Dürre in Afrika - Kampf um hungernde Bevölkerung geht weiter
ADDIS ABEBA/NAIROBI. Der Kampf um die Hungernden am Horn von Afrika geht weiter: In Dadaab haben im derzeit größten Flüchtlingslager der Welt rund 400.000 Menschen überwiegend aus dem Bürgerkriegsland Somalia Zuflucht gesucht. Hilfslieferungen werden über eine Luftbrücke in die somalische Hauptstadt Mogadischu gebracht.
Auma Obama, die Halbschwester des US-Präsidenten Barack Obama, meinte, dass ihr Heimatland Kenia "mit dem Zustrom an Flüchtlingen komplett überfordert" sei. "Unsere Regierung kann das beim besten Willen nicht bewältigen", sagte sie dem Nachrichtenmagazin "Focus". Die Luftbrücke für Somalia sei keine längerfristige Lösung. "Man muss eine Veränderung bewirken, damit die Menschen ihre Dürre-Katastrophen selbst in den Griff bekommen", forderte sie.
Der Vizepräsident der Welthungerhilfe und frühere UN-Umweltdirektor Klaus Töpfer forderte einen UN-Einsatz, um die Hungersnot zu bekämpfen. "Auf dem Rücken verhungernder Menschen werden Stammesfehden ausgetragen, dazu kommt der islamische Fundamentalismus der Al-Shabaab-Miliz", schrieb er in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag". "Dem darf die Weltgemeinschaft nicht länger zusehen. Wo bleibt die schnelle Einsatztruppe der UNO?" Die Souveränität der Staaten sei zu Recht völkerrechtlich ein hohes Gut, betonte Töpfer. Aber wenn dadurch Menschen verhungerten, dann müsse eingegriffen werden. "Dort endet nationale Souveränität."
In Mogadischu gab es zuletzt Kämpfe zwischen den Truppen der Afrikanischen Union (AU) und der Shebab-Miliz, die weite Teile des Südens und des Zentrums Somalias beherrscht. Dort behindert die islamistische Bewegung laut UNO den Zugang zur Bevölkerung und verschärft damit die herrschende Hungersnot. Laut Welternährungsprogramm (WFP) wurden bis Freitag 28 Tonnen Spezialnahrung über die Luftbrücke geliefert.
Papst ruft zu Hilfe für die Hungernden auf
Papst Benedikt XVI. rief die Weltgemeinschaft am Sonntag beim Angelus-Gebet in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo bei Rom zu Hilfe für die Hungernden auf. Die Menschen dürften der "Tragödie" nicht "gleichgültig" gegenüberstehen, sagte das katholische Kirchenoberhaupt. Die Aufgabe sei "gewaltig". Auch in der Urlaubszeit sollten die Menschen deshalb ihre "Hände und Herzen öffnen", um den Bedürftigen zu helfen.
Deutschland intensiviert seine Hilfe am Wochenende: Die Hilfsorganisation humedica aus Kaufbeuren schickte am späten Samstagabend ein erstes Charterflugzeug mit 30 Tonnen Hilfsgüter in die kenianische Hauptstadt Nairobi. Geliefert werden Milchpulver, Medikamente und vor allem Infusionen für eine sogenannte enterale Ernährung mit speziellen Nährstoffen. "Es handelt sich hierbei um Zusatznahrung, nicht um Grundnahrungsmittel. Weil die Menschen ausgetrocknet sind und feste Nahrung oft gar nicht bei sich behalten können, müssen sie zunächst künstlich ernährt werden", sagte der Geschäftsführer der Hilfsorganisation, Wolfgang Groß.
11,5 Millionen Menschen in Gefahr
Wegen der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren sind UN-Schätzungen zufolge mehr als 11,5 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht. Zehntausende Menschen starben demnach bereits in den vergangenen Wochen. Betroffen von der Dürre sind Äthiopien, Kenia, Somalia, Dschibuti, Uganda und der Sudan.
Spendenkonten
Diakonie: PSK 23.13.300; BLZ 60.000; Kennwort: Somalia (http://www.diakonie.at/katastrophenhilfe)
Volkshilfe: PSK 1.740.400; BLZ 60.000; Kennwort "Dürre Afrika" (http//www.volkshilfe.at)
Caritas: PSK 7.700.004; BLZ 60.000; Kennwort: "Hungerhilfe" (http://www.caritas.at/spenden)
Kindernothilfe: PSK 92144077; BLZ 60.000; Kennwort "Dürre Afrika" (https://www.kindernothilfe.at/online_spenden.html)
World Vision: PSK 90.890.000; BLZ 60.000; Kennwort: "Hunger Afrika" (http://www.worldvision.at)
SOS-Kinderdorf: PSK 1.566.000; BLZ 60.000; Kennwort: "Ostafrika" (www.sos-kinderdorf.at)
Jetzt wäre eigentlich der Vatikan, auch Banken, Versicherungen, Konzerne gefragt, sie besitzen den Reichtum, den die afrikanischen Sklaven unter mörderischen Umständen aus dem Bergwerk geholt haben. Millionen arme Menschen, Sklaven kamen bei dieser Arbeit ums Leben.
Bei den Spenden verdienen ja wiederum die Reichen der Reichsten und der Hunger bei den Ärmster dieser Erde geht weiter.
Ich erwarte da jetzt eine überlegte und fundierte Antwort dazu.
Weil 1 Tag "Krieg gegen den Terror" kostet wohl 100x mehr, als fürs Durchfüttern der Flüchtlinge nötig ist.