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90 Jahre Radio in Österreich: Von der RAVAG bis zum Digitalfunk

Von nachrichten.at/apa, 01. Oktober 2014, 14:49 Uhr
90 Jahre Radio
Bild: colourbox (DMITRI MARUTA)

WIEN. "Hallo, hallo, hier Radio Wien auf Welle 530...": Mit diesen Worten begann in Österreich vor 90 Jahren das Radiozeitalter. Am 1. Oktober 1924 nahm die Radio-Verkehrs AG (RAVAG) ihren Betrieb auf. Seitdem ist viel passiert.

Nicht nur die Marktsituation hat sich verändert, auch die Form der Verbreitung. Bis zum für kommendes Jahr angekündigten Digitalfunk mittels DAB+ war es aber ein weiter Weg.

Bereits ein Jahr vor der RAVAG war dasselbe "Hallo, hallo" auf einer anderen Welle zu hören: Radio Hekaphon gilt als erster Hörfunksender Österreichs, wurde allerdings 1924 wieder eingestellt, als Oskar Czeija eine Sendekonzession für die RAVAG erhielt. Seitdem gilt deren Gründung als offizieller Startschuss. Der Sender wurde am Dach des früheren k.u.k. Kriegsministeriums montiert, in denselben Räumlichkeiten fanden sich auch die ersten provisorischen Studios. Anfänglich gab es 15.000 offizielle Teilnehmer, bereits ein Jahr später sollten 100.000 Rundfunkteilnehmer die monatliche Gebühr von zwei Schilling entrichten.

Musik bis Bildung

Das Programm war ursprünglich geprägt von klassischer Musik, Literatur und Bildung. Zusehens fand auch die Information ihren Platz, gab es doch Ende der 1920er Jahre erstmals Sportübertragungen zu hören und für die Wahlen 1930 ein eigenes Wahlstudio. Politische Berichterstattung galt grundsätzlich aber eher als rotes Tuch, stattdessen zeigten sich alsbald die Möglichkeiten des Rundfunks zu Propagandazwecken, was letztlich von den Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs hemmungslos ausgenutzt wurde.

Ein Einschnitt fand 1934 statt, als illegale Nationalsozialisten in das RAVAG-Gebäude in der Wiener Johannesgasse eindrangen und die Studios weitestgehend zerstörten. Vier Jahre später kam das zwischenzeitliche Aus für den Sender: Der Programmbetrieb wurde von der deutschen Reichsrundfunkgesellschaft übernommen. 1939 wurde das Funkhaus in der Argentinierstraße fertiggestellt, in dem heute noch Ö1 und FM4 beheimatet sind. Allerdings stehen hier die Zeichen auf Abschied aufgrund der geplanten Zusammenlegung der Wiener ORF-Standorte am Küniglberg.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam es zu einer Wiederbegründung der RAVAG durch Czeija. Die Radiolandschaft sollte sich aber bald vielfältiger darstellen, was in erster Linie mit den Besatzungsmächten zu tun hatte: So gab es das sowjetisch geprägte Radio Wien, ein amerikanisches Radio Rot-Weiß-Rot, eine französische Sendergruppe West sowie die englische Sendergruppe Alpenland. Ein erstes, unabhängiges Programm startete schließlich 1953 mit Radio Österreich, das von den Sendern Kahlenberg und Klagenfurt über UKW ausgestrahlt wurde.

"Österreichischer Rundfunk"

Zu dieser Zeit wurde auch der Begriff "Österreichischer Rundfunk" eingeführt, der etwa bei der Unterzeichnung des Staatsvertrags im Jahr 1955 bereits mit Radio- und Fernsehübertragungen dabei war. Im Radiobereich gab es zwei Vollprogramme, ein Drittes wurde nach finanziellen Schwierigkeiten Anfang der 1960er Jahre eingestellt. In Folge des Rundfunkvolksbegehrens 1964, das sich gegen den Proporzfunk richtete, und dem daraus resultierenden neuen Rundfunkgesetz wurden 1967 drei Strukturprogramme nach dem Vorbild der BBC installiert: der Kultursender Ö1, das Regionalprogramm ÖR sowie Ö3 als Popsender.

Bis zur nächsten Neuerung sollte es noch eine Weile dauern: Anfang 1994 startete der Jugendsender FM4, der sich zunächst die Frequenz mit dem 1979 gegründeten Blue Danube Radio teilte. Sechs Jahre später wurde FM4 zum Vollprogramm. Zu dieser Zeit war auch der Markteintritt privater Konkurrenten bereits Gewissheit: 1995 gingen mit Antenne Steiermark und dem Salzburger Radio Melody die ersten Regionalsender on Air. Mit 1. April 1998 traten schließlich die Lizenzbescheide für 41 kommerzielle Radiostationen in Kraft.

Start des Privatradios

Eine Novellierung des Privatradiogesetzes machte es Anfang der 2000er Jahre möglich, auch bundesweite Privatradiolizenzen zu vergeben. Die bisher einzige Zulassung erhielt Kronehit im Dezember 2004, diese wurde erst kürzlich um weitere zehn Jahre verlängert. Den nächsten Schritt für die Radiosender in das digitale Zeitalter - ein Großteil ist ja bereits als Stream via Internet empfangbar - stellt der Übertragungsstandard DAB+ dar. Der bereits mehrfach angekündigter Digitalradio-Testbetrieb in Wien könnte im ersten Halbjahr 2015 stattfinden.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 04.10.2014 00:12

...geht des Radio auf die Nerven!
Außer Ö1 und FM4 ist alles andere unerträglich.
Nur Mainstream-Kacke und Lieder, die sich alle 45 min. wiederholen!

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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 01.10.2014 17:21

Stellenwert im Radio ...

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