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Zivildienst: Kritik an geplanter Novelle

Von nachrichten.at/apa, 11. November 2018, 10:04 Uhr
(Symbolbild) Bild: (APA/BARBARA GINDL)

WIEN. Die jüngst vorgelegte Zivildienstnovelle soll eigentlich den Heeresersatzdienst attraktiver machen. Dass dem so ist, glauben die großen Trägerorganisationen wie Rotes Kreuz und Caritas nicht wirklich.

Sie zweifeln etwa die Sinnhaftigkeit der geplanten Staatskunde an und würden praxisnähere Ausbildungen bevorzugen.

Zivis werden durch die Novelle verpflichtet, ein E-Learning-Modul betreffend Staatsbürgerschaftskunde ("Staat und Recht") zu absolvieren, in dem den jungen Männern ein Basiswissen über die Geschichte Österreichs sowie Grundlagen über die Grundprinzipien der Verfassung, der Rechtsordnung und des EU-Rechts vermittelt bzw. näher gebracht werden. Wer das Modul, das in der Dienstzeit absolviert werden kann, schwänzt, hat jedoch keine Rechtsfolgen zu befürchten.

Wer zahlt die Kurse?

Diese Neuerung sorgte in der Begutachtung für einige Skepsis. Unter anderem wird in einigen Stellungnahmen, etwa von der Diakonie darauf hingewiesen, dass durch den Gesetzestext unklar bleibt, ob die Träger diese Kurse organisieren und finanzieren müssen. Das Rote Kreuz fürchtet überhaupt, dass "unzählige neue Computerarbeitsplätze angeschafft werden müssten".

Dies führe auch noch dazu, dass Zivildienstleistende künftig ihre Tätigkeit für eine unbestimmte Dauer nicht durchführen können, weil sie mit ihrem Staatskundemodul beschäftigt sind, bekrittelt das Rote Kreuz. Die Caritas hielte die Möglichkeit für wünschenswert, den Zivildienstleistenden fachspezifische Fortbildungen anbieten zu können. Diese sollten konkret auf ihre jeweils zu verrichtenden Dienstleistungen abstellen und ihnen in Hinblick auf ihre zukünftige berufliche und private Entwicklung nützlich sein können.

Rückgang bei Zivildienern befürchtet

Ähnlich sieht das die Lebenshilfe: Ausbildungsmodule für Zivildienstleistende sollten einen unmittelbaren und klaren Nutzen für den einzelnen Zivildienstleistenden bringen, heißt es in der Stellungnahme der im Behindertenbereich tätigen Organisation. Verwiesen wird darauf, dass beim Bundesheer attraktive Ausbildungen wie etwa zum Führerschein durchaus angeboten werden.

Überhaupt befürchtet die Lebenshilfe angesichts geburtenschwacher Jahrgänge einen Rückgang an Zivildienern und formuliert eine eigene Idee, wie man dem entgegenwirken könnte. Angedacht wird, die Untauglichkeitskriterien zumindest für Zivildienstwillige neu zu regeln.

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2  Kommentare
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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 11.11.2018 22:52

Es gab einmal eine Zeit, da wurde Staatsbürgerkunde ganz regulär in den Schulen gelehrt, etwa in den Berufsschulen oder den Oberstufen. Da geht es ja nicht um die Geschichte Österreichs, sondern um Sachen wie Aufbau von Exekutive und Legislative, Steuerwesen, Sozialversicherungssystem usw.
Warum soll jemand mit 16 wählen dürfen, wenn er keinen blassen Tau hat, worum es da geht?

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( Kommentare)
am 11.11.2018 22:34

Zivildienstausbildung 1987: Politische Bildung, Sanitäter-Ausbildung, Brandschutzwart-Ausbildung; Dauer ein Monat mit Abschlussübung in der OÖ. Landes-Feuerwehrzentrale.
Als Heeres-Ersatzdienst war diese Form der Grundausbildung aus meiner Sicht in Richtung Zivilschutz ausgelegt; ich fand's gut. Ich wäre gerne auch nach der Zivildienst-Zeit öfter zu Zivilschutzeinsätzen bereit gewesen, aber offenbar dachte niemand daran, (ehemalige) Zivildiener für Zivilschutzdienste zu aktivieren. (Abgesehen davon habe ich sowieso einige Male bei Hochwasserkatastrophen geholfen).
Und heute sind Zivildiener irgendwie zwar wichtige, aber "billige Arbeitskräfte" in Sozialeinrichtungen, die sonst noch mehr Personalnot hätten. Klar sind diese an Ausbildungen für deren Bedarf interessiert, noch dazu, wenn der eine oder andere Zivi dann als künftiger Mitarbeiter erhalten bleibt.
Ich habe den Eindruck, dass es keine wirklich klare Definition von "Zivildienst" gibt.

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