Sexistische Karikatur
Wir sind entsetzt über die Darstellung unserer Bundesparteivorsitzenden in einer Karikatur der Oberösterreichischen Nachrichten vom 7. 7. 2020.
Eine Spitzenpolitikerin als „Nummerngirl“ (sic!) darzustellen, ist unerträglicher Sexismus und hat auch in einer Karikatur nichts zu suchen. Man kann Inhalte kritisieren und diese auch lustig oder zum Schmunzeln darstellen, das ist die Aufgabe von Karikaturen. Die sexistische Herabwürdigung von Frauen in ihrer Funktion können wir aber nicht akzeptieren – das ist einfach kein Witz und nicht zum Schmunzeln.
Sexismus hat viele Gesichter – egal ob es ein Landeshauptmann-Stellvertreter, ein Fußballverein oder ein Karikaturist macht. Und wir werden uns immer gegen jedes dieser Gesichter wehren.
Gabriele Heinisch-Hosek, SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende, Renate Heitz, designierte SPÖ-OÖ-Landesfrauenvorsitzende
Anmerkung der Redaktion: Wir bekennen uns zur künstlerischen Freiheit unserer Karikaturisten. Satire und Kunst sollten in ihrer Zuspitzung grundsätzlich großen Spielraum haben, und der reduziert sich, unabhängig vom oben genannten Beispiel, nicht allein auf Witz oder Schmunzeln. Sollten wir mit dem Abdruck dieser Karikatur die Gefühle von Frauen verletzt haben, so tut uns dies leid. Es lag weder in unserer Absicht noch in der unseres Karikaturisten.
Humorloser Trampel!
Unglaublich!!! ..eine harmlose Karikatur löst ein Innenpolitisches Erdbeben aus. Stinkefingerzeigende u. Oaschsagende Politikerinnen sind dagegen scheinbar wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen.
Die OÖN haben sofort reagiert um zum Pamelaphon gegriffen. So stellt man sich das Verteidigen der Pressefreiheit und der Mitarbeiter immer vor.
Ich glaube, dass jetzt wirklich die Welt untergehen wird, die Covid-Epidemie und andere Vorfälle wie Überfälle und Morde sind ein "Lercherlschoas" gegen diese undiskutierbare Entgleisung
. Es ist zutiefst ärgerlich wie frauen in unserer gesellschaft dargestellt werden dürfen, insbesondere angesichts der zunehmenden sexuellen körperlichen gewalt gegenüber frauen und kindern in österreich, getarnt als karikatur. Dass insbesondere männer kein problem damit haben zeigt wie weit entfernt wir in ö von gleichberechtigung sind und welchen wahren stellenwert in unserer gesellschaft Frauen haben. Die argumentation der oön ist erschreckend und erinnert an die erste stellungnahme von peschek hinsichtlich des rapid transparents. Unter jeder kritik und so ein blatt wird bald nicht mehr auf meinem frühstückstisch landen.
Die neue Masche: Wenn ich mich über etwas ärgere, das in irgendeiner Form eine Frau betrifft, rufe ich sofort "unerträglicher Sexismus". Das ist nicht nur dumm (ich werde der Frau Heinisch-Hoseck nicht die Freude machen, "dämlich" zu schreiben), sondern in hohem Masse kontraproduktiv. Durch die inflationäre Verwendung des Begriffes wird er entwertet, und damit werden die ernsthaften Aspekte dieses Phänomens "négligeable".
Und wie immer in solchen Fällen muss wieder die "künstlerische Freiheit" als Ausrede herhalten.
Allerdings ist anzumerken, dass auch die politische Gruppierung, aus der die empörten Damen kommen, sich immer wieder auf genau diese künstlerische Freiheit beruft, wenn es ihr in den politischen Kram passt, etwa weil politische Gegner angepatzt werden. Wenn dann aber jemand aus den eigenen Reihen betroffen ist, kocht Empörung auf.
Das S im Parteinamen SPÖ steht immer mehr für Scheinheiligkeit. Das ist aber auch nichts Neues.