Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Schwieriges, das bis zur letzten Sekunde faszinierte

02. April 2022, 00:04 Uhr
Schwieriges, das bis zur letzten Sekunde faszinierte
Meisterin der kleinen, starken Gesten: Mirga Grazinyte-Tyla Bild: Franz Jansen

Cellistin Julia Hagen und das City of Birmingham Symphony Orchestra begeisterten im Brucknerhaus.

Ein gut zweieinhalb Stunden langes, nicht einfaches Programm präsentierte das City of Birmingham Symphony Orchestra unter seiner Chefdirigentin Mirga Grazinyte-Tyla am Donnerstag dem Abonnementpublikum. Dennoch gelang es, die Spannung bis zur letzten Minute zu halten und zu faszinieren.

Mieczyslaw Weinberg, der mit 21 vollendeten Werken zu den großen Symphonikern des 20. Jahrhunderts zu zählen ist, hat eine abenteuerliche Biographie, die von Flucht, Unterdrückung, ständiger Angst um das Leben und künstlerischer Einschränkung gekennzeichnet ist. Ähnlich der Situation seines Mentors und Freundes Dmitri Schostakowitsch, der durch die unvorhersehbaren Klippen eines totalitären Regimes navigierte und sich auf verblüffende Weise innere Freiräume schuf. So auch in seinem zweiten Cellokonzert, das nachdenklich in einer nostalgischen Grundstimmung schwelgt.

Julia Hagen war die ideale Interpretin, die den technisch herausfordernden Solopart großartig in Klang und Emotion transformierte und jene düstere Stimmung evozierte, die genauso die Facetten des menschlich Herzlichen zeigt. Ein Werk, das unglaublich schwer – auch für das Orchester – zu realisieren ist, aber diesmal restlos überzeugte. Das lag nicht nur an der überragenden Musikalität von Julia Hagen, sondern auch am präzisen, äußerlich höchst konzentriert besonnen wirkenden, aber innerlich emotional überkochenden Dirigat von Mirga Grazinyte-Tyla. Sie hat jene faszinierende Gabe, mit nur wenigen kleinen Zeichen einen Vulkan an Klangentfaltung ausbrechen zu lassen, ohne dabei selbst in körperliche Ekstase zu geraten. Sie bleibt der ruhende Pol, der haargenau die Abläufe steuert.

Auch in Mieczyslaw Weinbergs 3. und 4. Symphonie – intensiv, technisch brillant und klanglich perfekt ausgewogen musiziert. Der Auftakt war ebenso eigenwillig – mit Julia Hagen und sechs der 24 Präludien für Violoncello, in denen Weinberg mit musikalischen Zitaten spielt, und mit Schostakowitschs erstem Cellokonzert. (wruss)

Fazit: Ein intensiver, aber nachhaltiger Abend.

mehr aus Kultur

Hermann Schneider: "So etwas erleben Sie normalerweise nur in anderen Weltstädten"

Auf zum Song Contest! Kaleen sagte Österreich "Adjö"

Auf einen Blick:  Alle Landestheater-Produktionen 2024/25

Das Landestheater mischt für 2024/25 Klassiker und Exklusives

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen