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"Genesis-Reunion? Phil Collins und ich sind gute Freunde. Ich bin offen"

Von Lukas Luger, 08. April 2019, 00:04 Uhr
"Genesis-Reunion? Phil Collins und ich sind gute Freunde. Ich bin offen"
Andrew Roachford, Mike Rutherford und Tim Howar (v.l.) sind Mike & The Mechanics anno 2019.

Mike Rutherford über sein neues Mechanics-Album, das Wien-Konzert und den Brexit.

150 Millionen Alben hat Gitarrist und Bassist Mike Rutherford in seiner Zeit mit Genesis verkauft. Mit seiner Zweitband Mike & The Mechanics hat der 68-jährige Brite jetzt ein neues Album veröffentlicht. Am 2. Juni spielt er im Happel-Stadion in Wien – ausgerechnet im Vorprogramm seines Ex-Genesis-Kollegen Phil Collins.

 

OÖN: Für "Out Of The Blue" haben Sie die größten Hits von Mike & The Mechanics neu aufgenommen. Eine Idee, die Sie schon lange mit sich herumtrugen, oder eine spontane Eingebung?

Mike Rutherford: Ich bin mir bewusst, dass man sehr vorsichtig sein muss, wenn man mit seinem alten Scheiß hausieren geht (lacht). Die Sache ist aber: Die alte Besetzung von Mike & The Mechanics ist damals kaum getourt, diese Songs wurden nur relativ selten live gespielt. Andrew Roachford und Tim Howar, meine beiden aktuellen Sänger, haben sich diese Stücke mit den Jahren auf eine unfassbare Art angeeignet. Auf der Bühne klappt das bereits wunderbar, mit "Out Of The Blue" wollte ich das nun auch auf Platte einfangen. Es geht nicht um irgendeinen Vergleich mit den Originalen.

Mit "One Way", "What Would You Do" und dem Titelsong finden sich auch drei neue Stücke auf der Platte. Woher kam die Inspiration? Wurden diese Lieder speziell für das Album geschrieben oder aus den Tiefen des Archivs gerettet?

Ich hatte einige Stücke fertig geschrieben und mich dann für diese drei Songs entschieden. "Out Of The Blue" ist ein netter Titel, der eine positive Message verströmt. Es ist im Grunde ein Liebeslied, ein Song über Beziehungen. Der Typ im Text bemüht sich so sehr, dass diese Beziehung klappt. Er gibt niemals auf – und plötzlich funktioniert’s! Das lässt sich gut auf das Leben als solches übertragen.

Zeigen diese drei Songs bereits die kreative Richtung für das nächste Mechanics-Album an?

Nein, auf keinen Fall. Ich habe nie einen Plan, in welche Richtung ich marschiere. Man sollte nie planen, sondern stets einzig dem Moment folgen. Mit dem Alter wird dies aber schwieriger. Denn du weißt, was du kannst. Wenn du jung bist, dann spielst du deinen Kollegen einfach vor, dein Song sei gut. Wenn du alt bist, weißt du leider, dass du es selbst vermasselt hast.

Hat Sie der Erfolg von Mike & The Mechanics je überrascht?

Und wie! Peter Gabriel feierte nach Genesis gewaltige Solo-Erfolge, dann später auch noch Phil Collins. Wie groß war denn da bitte die Chance, dass noch jemand Dritter aus der Band irgendetwas auf die Reihe bringt? Der Erfolg, den ich mit den Mechanics hatte, war daher nicht nur überraschend, sondern auch sehr befriedigend.

Apropos Phil Collins: Am 2. Juni spielen Sie im Vorprogramm Ihres ehemaligen Genesis-Bandkollegen im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Vor zwei Jahren haben Sie ihn bereits begleitet. Offenbar lief’s damals gut, wenn Sie heuer wieder mit ihm touren?

Absolut. Das war in der Tat eine sehr nette Angelegenheit. Auch wenn es schon ein bisschen schräg für uns beide war.

Schräg auf eine gute Art?

Ja. Alles ist gut zwischen uns.

Dann steht ja einer Genesis-Reunion nichts im Wege. Bei den gemeinsamen Auftritten könnten Sie und Phil das ja gemütlich bei einem Bier besprechen, oder?

(lacht) Man weiß nie, was vielleicht irgendwann sein wird. Wir sind gute Freunde. Ich bin offen. Was mit Genesis passiert, passiert.

Sie sind seit Jahrzehnten erfolgreich im Geschäft. Treiben Sie heute noch die gleichen Kräfte an, die Sie damals anspornten?

Einen guten Song zu schreiben – das war und ist wirklich alles, worum es geht. Die Welt ist voller großartiger Sänger, voller fantastischer Instrumentalisten. Ohne gute Songs hilft das aber nix.

Noch vor dem Wien-Konzert steht der Brexit an. Wie schätzen Sie als Brite und als Profi-Musiker diese Entwicklungen ein?

Es ist ein komplettes Desaster! Unsere Regierung ist eine Katastrophe und bringt nichts zustande. Ich war total für "Remain", also den Verbleib in der EU. Auch für uns als professionelle Musiker ist der Brexit eine furchtbare Sache: Versuchen Sie doch einmal mehrere Tonnen Tour-Equipment durch den Zoll von Frankreich nach Deutschland und dann weiter nach Österreich zu transportieren! Das war schon in den 80ern ein Wahnsinn! Und jetzt wollen wir wirklich mit Vollgas zurück in die dunklen Zeiten? Ich hoffe, wir finden irgendeinen Kompromiss.

 

CD-Kritik

Ganz ehrlich: „Out Of The Blue“ von Mike & The Mechanics hätte ins Auge gehen können. Die größten Hits neu einspielen, das ist nicht die originellste Masche. Hier funktioniert es aber. Tim Howar und Andrew Roachford drücken Klassikern wie „The Living Years“ und „Over My Shoulder“ ihren Stempel auf und rechtfertigen das Unterfangen. Toll: die sechs Unplugged-Songs!

 

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Autor
Lukas Luger
Redakteur Kultur
Lukas Luger

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Orlando2312 (22.329 Kommentare)
am 09.04.2019 19:31

Einmal noch the carpet crawler live hören. Ich würd vieles dafür geben.

Und man kann in Vielem anderer Meinung sein. Für mich hat Genesis mit Phil Collins als Sänger nichts verloren.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 08.04.2019 20:56

Um Gottes Willen, bitte keine Genesis Reunion!

Genesis war doch nur wirklich gut als Peter Gabriel dabei war. Danach ist man in den Mainstream abgedriftet.

Ich kann heute kein Genesis und Phil Collins mehr hören. Das ist einem derart überall um die Ohren gehauen worden, das reicht für ein Leben.

Einmal im Jahr eine alte Genesis CD, mit Peter Gabriel, zu hören, das reicht dann wieder für ein Jahr.

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SRV (14.567 Kommentare)
am 08.04.2019 21:00

Ab "then they were three" war dann Schluss...

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