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Eine Sternstunde für die Neue Musik

16. August 2022, 00:04 Uhr
Eine Sternstunde für die Neue Musik
S. Reiter, A. Pözlberger, P. Aigner Bild: Winkler

Donaufestwochen Strudengau: Das David Trio begeisterte in der Matinee.

Die Sonntagsmatinee mit dem OÖ. David Trio – Sabine Reiter (Violine), Peter Aigner (Viola) und Andreas Pözlberger (Violoncello) – ist ein Fixpunkt bei den Donaufestwochen im Strudengau und lockte auch diesmal viel Publikum in das Schloss Dornach bei Saxen. Tradition hat auch das Programm mit überwiegend Musik aus dem 20. und 21. Jahrhundert, in dessen Mittelpunkt das Werk des Namensgebers – Johann Nepomuk David – steht. Auch an diesem Sonntag erklang eines seiner Streichtrios, in deren Welt das David Trio vollends eingedrungen ist und die Musik des nach Bruckner wohl bedeutendsten oberösterreichischen Komponisten aus ihrer akademischen Ecke holt und die kompositorisch äußerst gekonnt erstellte Faktur des "Jacobo Stainer"-Trios op. 33/4 mit tiefsten Emotionen beseelt.

Am Beginn des Konzerts standen die "Drei Ariosi für Streichtrio", die Balduin Sulzer 1988 komponierte und die seine unvergleichliche Idee von der Gleichzeitigkeit musikalischer Tiefe und augenzwinkernder Lebendigkeit perfekt repräsentieren. Miniaturen sind auch die "Neun Bagatellen", die Friedrich Cerha 2008 entworfen hat. Neun kleine Einfälle, die sich bewusst der intensiven Verarbeitung verweigern und gekonnt die unglaubliche Klangvielfalt eines Streichtrios herausfordern.

Moment des Erinnerns

Musik kann nicht nur Unterhaltung oder abstrakt tiefsinnige Kunst sein, sie kann auch Moment des Erinnerns sein. Und das tut das Streichtrio op. 75 von Thomas Daniel Schlee, der dieses Werk 2008 im Gedenken an seinen großen Lehrer Olivier Messiaen komponierte. Im zweiten Satz, dessen Titel "Invocation" ganz auf den Meister der klanglichen Ekstase und farblichen Reize abzielt, kombiniert Schlee Skalen Messiaens mit der die Trauer am stärksten ausdrückenden Tonart c-Moll und schafft so einen Klangkosmos von bezwingender emotionaler Tiefe.

Nach einem fein dahinstürmenden Allégresse folgt eine weitere Erinnerungsmusik, die Darius Milhaud gewidmet ist, den Schlee als Kind kennengelernt hat, und seine Person mit der farblichen Stimmung der Provence fein in diesem Satz in Verbindung setzt. Vier großartige Kompositionen, die nicht minder großartig vom David Trio umgesetzt wurden. (wruss)

Fazit: Spannender und zugleich intensiver kann man wohl kaum an die Neue Musik herangehen.

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