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Das sind die "Crossing Europe"-Sieger: Kinofilme, die an die Substanz gehen

Von Nora Bruckmüller, 30. April 2023, 21:00 Uhr
Aus dem Gewinnerfilm: "Little Ones"
Aus dem Gewinnerfilm: "Little Ones" Bild: XE

Die Siegerfilme nach Kategorien und welche man zum Festivalfinale (1. 5.) noch einmal sehen kann.

Die Chance des Linzer Filmfestivals "Crossing Europe" ("XE") liege im Risiko, sagten die Intendantinnen Sabine Gebetsroither und Katharina Riedler im OÖN-Interview. Mit "Risiko" ist hier gemeint, unbequeme Wahrheiten und außergewöhnliche Bildsprachen zu vereinen, um auch einen Gegenpol zum "lockerleichten", US-orientierten  Mainstream-Kino für ein breites Publikum zu programmieren. Dies spiegeln die heurigen Siegerfilme, die am 30. April (So.) im Ursulinenhof bekannt gegeben worden sind. 

So sind Krieg, Krankheit, Teenager-Schwangerschaft wie auch Suizid tragende Themen der Siegerfilme des Festivals, das am 1. Mai in Linz zu Ende geht. Zudem sind sie ein Echo des starken Fokus auf Osteuropa und auf Perspektiven junger Menschen, die XE seit jeher verfolgt. Weiters erzählen sie von globalen, nationalen, innereuropäischen Zerreißproben (erstarkender Nationalismus, Generationenkonflikte, Fragen von Gender und sexueller Identität) auf der Ebene individueller und familiärer Zerreißproben. 

Wie jedes Jahr sind einige der Gewinnerfilme zum Festivalfinale nochmals zu sehen (siehe "Publikumsfilm Fiktion" und Siegerfilm "YAAAS!"). Erstmals hier dabei ist die mit dem "Miob New Vision Award" bedachte Produktion, gestiftet von Initiative "Moving Images - Open Borders" (kurz "Miob"). Es handelt sich dabei um den Film "Beautiful Beings", Island hatte ihn ins Rennen um den Auslands-Oscar entsandt. Er führt in die harte, brutale Welt eines jugendlichen Außenseiters, der auf fragliche Weise Unterstützung erfährt. Zu sehen am 1. 5. um 20.15 Uhr im Moviemento-Kino Linz. 

Übersicht Siegerfilme: 

Gewinner Fiktion/Spielfilm  (5000 Euro) 
"Bread And Salt", Regie: Damian Kocur (Polen) 

Worum geht es?
Tymek, ein angehender Pianist aus Warschau, kehrt über die Ferien in seine Heimatstadt zurück, einen kleinen Ort in der polnischen Provinz. Gemeinsam mit seinem Bruder und dessen Freunden und Freundinnen verbringt der junge Student viel Zeit in einem Kebabladen, der Treffpunkt der dortigen Jugend ist. Doch geraten die Einheimischen öfters mit den Angestellten aneinander. Latenter Rassismus befeuert den schwelenden Konflikt, bis die Situation letztendlich eskaliert. 


Gewinner Publikumspreis Fiktion/Spielfilm (5000 Euro) 
"Safe Place", Regie: Juraj Lerotic (Kroatien/Slowenien) 
Nochmal zu sehen: 1. 5., 20 Uhr, im City-Kino Linz 


Worum geht es?
Nach einem Telefonat alarmiert, stürmt Bruno in die Wohnung seines jüngeren Bruders Damir. Er findet ihn mit Schnittverletzungen an Hals und Handgelenk vor und bringt ihn sofort ins Krankenhaus. Doch der Suizidversuch ist erst der Start eines langen und emotional aufwühlenden Prozesses. Regisseur Juraj Lerotic, der selbst die Rolle des Bruno spielt, inszeniert präzise ein Stück seiner eigenen Familiengeschichte und wirft Fragen auf, die an die Substanz gehen

Gewinner Dokumentarfilm 
(geteilter Preis zu je 2.500 Euro) 
"We Will Not Fade Away", Regie: Alisa Kovalenko (Ukraine, Frankreich, Polen, USA) 

Worum geht es?
Eigentlich sind Illia, Lera, Liza, Andriy und Ruslan ganz normale Jugendliche. Der eine träumt von einer Ingenieursausbildung, die andere von der Kunstschule. Dazwischen gehen sie feiern, rebellieren und wünschen sich eine Zukunft. Doch ganz normal ist ihr Leben nicht: Die fünf Protagonisten und Protagonistinnen leben in der sich seit 2014 im Krisenzustand befindenden Donbass-Region. Der Krieg ist nahe, die Zukunft ungewiss. Eine Expedition ins Himalayagebirge gibt den Jugendlichen einen Antrieb, den sie in ihrem von Bedrohungen geprägten Alltag fast vergessen hatten.

"Silent Love", Regie: Marek Kozakiewicz (Deutschland, Polen) 

Worum geht es?
Nach dem Tod ihrer Mutter zieht Aga aus Deutschland zurück in die heimatliche polnische Provinz, um für ihren 14-jährigen Bruder Miłosz zu sorgen. Im neuen, erzkonservativen Umfeld scheint die Möglichkeit, mit ihrer Partnerin Majka ein gemeinsames Leben zu gestalten und ein alternatives Familienmodell zu etablieren, weit weg – aber nicht unmöglich. Mit einer Kamera, die still beobachtend nah an den Hauptcharakteren bleibt, übermittelt dieser sensible und genau deshalb so eindringliche Dokumentarfilm gerade in seiner Subtilität die wichtigste Botschaft: Immer noch müssen Menschen ihre Liebe heimlich leben, sind wir nicht frei und losgelöst von Zwängen und Normen. 

 Sieger der Jugendschiene YAAAS! (3.000 Euro) 
"Little Ones" ("Petites"), Regie: Julie Lerat-Gersant (Frankreich) 
Nochmal zu sehen: 1. 5., 19 Uhr, Moviemento-Kino Linz 


Worum geht es?
Die 16-jährige Camille ist schwanger und wird auf richterliche Anweisung in einem Haus für junge Mütter untergebracht. Dort schließt sie Freundschaft mit der nicht immer verantwortungsvollen Alison und deren kleiner Tochter Diana. Zu ihrer Mutter hat Camille eine ebenso liebe- wie schmerzvolle Beziehung. Der Film schildert ihren Umgang mit der Schwangerschaft genauso wie den Prozess der Entscheidungsfindung, wie es nach der Geburt des Kindes weitergehen soll. (Katrin Dobetsberger, YAAAS! Young Programmer)


Gewinner Local Artists 
"Cloudy Memories", Regie: Isabella Friedl  (Geldpreis 5000 Euro) 

Worum geht es? 
Die Innviertlerin Friedl hat einen berührenden, persönlichen Film über ihr Leben, das ihrer Schwester und ihrer Mama mit der Demenz ihrer fast 88-jährigen Großmutter geschaffen, der auf eine Frage hinausläuft: Wieso soll sich die Frau immer um alles kümmern? Isabella Friedl im OÖN-Interview: 

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"De Facto", Regie: Selma Doborac (Sachpreis Gutschein 2.000 Euro) 

Worum geht es? 
Doborac hat eine literarisch-audiovisuelle Komposition geschaffen, die Spiralen der Gewalt, Enthemmung und Entrückung in Konflikten mit starkem Fokus auf die Täterschaft nachzeichnet, rezitierend ist u. a. Cornelius Obonya zu erleben. 

"Creative Region Music Video Award" 
"Cruel Hearted / Maybe Someday - Mile & Flip", Regie: Clemens Niel (1.500 Euro) 
Hier das Video des Studierenden der Linzer Kunstuniversität:  

 

 

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