Alfred Weidinger wird Anfang 2020 Direktor des Landesmuseums in Linz
LINZ. Der Seewalchner Kulturmanager wechselt aus Leipzig nach Linz.
Die eineinhalb Jahre dauernde Vakanz an der Spitze der Direktion des Oberösterreichischen Landesmuseums hat ein Ende. Der renommierte Kunsthistoriker, Museumsmanager und Fotograf Alfred Weidinger wird im 1. Quartal 2020 Wissenschaftlicher Leiter des Hauses, zu dem neben dem Schlossmuseum auch die Landesgalerie, das Biologiezentrum und elf weitere dezentrale Einrichtungen gehören.
Weidinger ist derzeit noch an das Museum der Bildenden Künste Leipzig gebunden, das er am 1. August 2017 als Direktor übernahm. Weidinger soll dem Vernehmen nach von Beginn an der Favorit von Landeshauptmann Thomas Stelzer gewesen sein.
Der 58-Jährige aus Seewalchen am Attersee gilt in der Museumsszene als kompetent und in der Sache auch durchaus geradlinig. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Klassischen Archäologie in Salzburg, arbeitete Weidinger zunächst in der Wiener Albertina, wo er ab dem Jahr 2000 das Haus als Vizedirektor an der Seite von Klaus Albrecht Schröder voranbrachte.
Albertina und Belvedere
Im Jahr 2007 wechselte er als Stellvertreter von Agnes Husslein ins Wiener Belvedere. Dort organisierte und kuratierte er zahlreiche Ausstellungen mit großem Besucherzuspruch. Weidinger war bereits im Jahr 2013 als Nachfolger des damals scheidenden Landesmuseums-Chefs Peter Assmann als Direktor des Hauses genannt worden. Damals sagte er im Gespräch mit den OÖNachrichten: „Man weiß, was ich kann, und das ist zum Beispiel, eine Institution nach vorne zu bringen.“
Sieben Kulturmanager (eine Frau, sechs Männer) hatten sich für die Stelle beworben, am Donnerstagabend fanden die Hearings statt. Eine Kommission, der unter anderem Landeskulturdirektor Reinhold Kräter, Hildegard Hartl von der Personal-Objektivierung des Landes und als Expertin mit beratender Funktion Sabine Haag (Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums Wien) angehören, unterbreitete Stelzer dann einen Dreiervorschlag, wobei eben Alfred Weidinger als Sieger hervorging.
Mit der Bestellung Weidingers soll das Landesmuseum wieder in ruhiges Fahrwasser geleitet werden und sich vor allem neu ausrichten. Zuletzt verdichteten sich in der quantitativ überschaubaren heimischen Museumsfamilie sogar Gerüchte, dass das Museumsgütesiegel für das Haus „in Gefahr“ sei.
Anfang 2018 hatte man sich von Gerda Ridler getrennt, nachdem Walter Putschögl, der Kaufmännische Leiter der Institution, gegen die umsichtige Chefin „ganz oben“ Stimmung gemacht hatte. Seither führt der Numismatiker Bernhard Prokisch interimistisch und umsichtig das Haus. Programmatisch ging aber vor allem im Schlossmuseum nicht mehr viel weiter.
Der Landeshauptmann kann dies entscheiden und das, so als ob er ein Ersatzkaiser wäre, die Medien huldigem ihm wie weiland dem Kaiser. Richtig wäre, wenn Stelzer brav und folgsam das umsetzen würde, was der Landtag, bestehend aus eigenständigen Abgeordneten, beschliesst.
Aber dann wären die Nachrichten-Redakteure sehr traurig, sie hätten keinen Feudalherren, dessen Audienzen und frohe Botschaften sie kundtun könnten.
Danke für diesen weiteren brillianten Kommentar, Herrn Atteneder! Der schwarze Knitterfürst glaubt doch tatsächlich, dass er in unserem Oberösterreich einfach nach Gutsherrnart regieren kann - jedoch: nicht mit uns, dem Volk! Und das gehört ihm auch so richtig hineingesagt!