Wer mit wem in diesem Lug-und-Trug- und Betrugsspektakel?
Zwei Stunden Unterhaltung bei "Das (perfekte) Desaster Dinner" im Linzer Kellertheater am Hauptplatz.
Wer mit wem oder nicht, oder schon? Oder war da etwa überhaupt nichts? Es geht jedenfalls drunter und drüber in "Das (perfekte) Desaster Dinner" aus der Feder des Boulevardkomödien-Vielschreibers Marc Camoletti (1923– 2003) in der deutschen Bearbeitung des Wiener Kabarettisten und Schauspielers Michael Niavarani.
Freut sich der Ehemann auf ein Wochenende mit seiner jungen Geliebten, sagt ihm die Angetraute, sie fahre zu ihrer Mutter, freut sich dann aber auf das Wochenende mit ihrem Geliebten, der wiederum der beste Freund ihres Ehegatten ist... . Nun, es ist eben einiges los und es wird gelogen, dass man beim Zuschauen schon auch ein wenig Konzentration braucht, um diesem Lug-und-Trug- und Betrugsspektakel punktgenau folgen zu können.
Regisseurin Andrea Schnitt zeigt eine flotte Inszenierung ohne Peinlichkeiten. Und Wolfgang Ortner ist in altbewährter Weise hektischer Betrüger und nichtswissender Betrogener, der immer gaaanz knapp an der Outrage vorbeischrammt, damit das Publikum aber zum herzhaften Lachen bringt. Ihm um nichts nach steht Ferdinand Kopeinig – beide zusammen erreichen schon "Sunny Boys"-Niveau im komödiantischen Ping-Pong-Spiel. Katharina Bigus ist die abgebrühte, lebenserfahrene Dame des Hauses. Ein sympathisches, natürlich agierendes Energiebündel ist Lisa Haslauer als Köchin, die ein Model spielen muss. Als Model, das zur Köchin wird, schmollt Christiane Burghauser. Ein eifersüchtiger, aber gar nicht aggressiver Fleischhacker ist Maximilian Ortner.
Immer wieder verblüffend, wie in den kleinen Theaterraum ein passables, fast luxuriöses Bühnenbild gebaut wird.
Theater: "Das (perfekte) Desaster Dimmer", Linzer Kellertheater, Premiere 1.10.
OÖN Bewertung:
Die Nachwehen unserer Wahlen sind genau so "lustig"!