Von Nazi-Uniformen und versuchten Skandalen
Als Charakterkopf des österreichischen Films ist Georg Friedrich („Hundstage“, „Contact High“) bekannt. In „Mein bester Feind“ steht der 45-jährige Wiener als Nazi seinem jüdischen Jugendfreund (Moritz Bleibtreu) gegenüber.
OÖN: Bei einer Pressekonferenz auf der Berlinale haben Sie über die SS-Uniformen gesprochen. Dominic Heinzl hat in „Chili“ versucht, einen Teil Ihrer Aussage – nämlich „Die Nazis haben das damals schon geschickt gemacht. Die Uniformen waren geil. Und wenn man die anzieht, fühlt man sich gut“ – zu einem Skandal aufzubauschen. Es ist aber keiner draus geworden...
Friedrich: Leider. Für mich war es sehr interessant zu beobachten, was man mit Aussagen, die aus dem Zusammenhang gerissen werden, anstellen kann. Was man aus einem Satz machen kann. Ich habe mich aber nicht einmal richtig geärgert. Weil man mir viel nachsagen kann, aber so etwas sicher nicht. Ich habe auf der Pressekonferenz über meine Figur in „Mein bester Feind“ gesprochen. Blöd war es sicher, das Wort „geil“ zu verwenden. Der Reporter hat dann gesagt, „Georg Friedrich findet SS-Uniformen schick“. Aber er war der einzige unter unzähligen Journalisten aus der ganzen Welt.
OÖN: Diesmal spielen Sie einen Nazi, normalerweise besetzen Sie die Regisseure als sehr einfach gestrickten Typen...
Friedrich: Das kann ich halt gut.
OÖN: Was bedeutet Händel für Sie?
Friedrich: Google. Wenn man Georg Friedrich googelt, kommt immer nur der Händel.
OÖN: War Ihren Eltern bewusst, dass sie Sie nach einem so großen Komponisten benannt haben?
Friedrich: Ich glaube nicht. Wenn das so gewesen wäre, hätte ich es sicher einmal erfahren.
OÖN: Filme über die Nazi-Zeit gibt es viele. Braucht es „Mein bester Feind“?
Friedrich: Darin geht es weniger um die Nazizeit als um das Schildern einer Freundschaft, in der sich auf Grund der Zeit Probleme entwickeln. Oft kann ich Filme, in denen Uniformen aus der Nazizeit getragen werden, nicht mehr sehen. Aber „Mein bester Feind“ ist anders.