Tatort "Sturm": Der Montagstatort vorab gesehen
Für den Neujahrstag geplant, wird die Folge heute nachgereicht (ORF, ARD, 20.15 Uhr).
Eigentlich hätte die "Tatort-Folge "Sturm" bereits am Neujahrstag ausgestrahlt werden sollen. Nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt hatte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) den Krimi, der in der Islamisten-Szene angesiedelt ist, aus Rücksicht auf die Betroffenen aus dem Programm genommen. Nun ist die Folge heute, am Ostermontag, um 20.15 Uhr in ORF 2 und ARD zu sehen.
Es ermitteln in Dortmund: Die Kommissare Peter Faber (Jörg Hartmann) und Martina Bönisch (Anna Schudt) nach einem Drehbuch von Martin Eigler und Sönke Lars Neuwöhner in der Regie von Richard Huber
Die Ausganglage:
Zwei Polizisten auf Streife werden kaltblütig erschossen. Faber nimmt die Fährte auf. Sie führt ihn rasch in eine Bank. Dort ist ein Mann - inländischen Aussehens - mit Sprengstoffgürtel und piepsendem Zünder hastig dabei, Überweisungen zu tätigen. Ist er Täter oder aber Opfer? Wer sind seine Hintermänner?
Obwohl das SEK längst Stellung bezogen hat, weigert sich Faber, ihm von der Seite zu weichen. „Alles super edel. Bombenstimmung“, findet der Kommissar und überlässt sich und den Zuseher seiner psychologischen Spürnase. “Das ist doch das Böse: Macht, Allmacht über andere zu haben, über Leben und Tod.“ Doch derjenige, der diese Macht missbraucht, ist ein ganz anderer. Sieh, das Böse liegt so nah, könnte ein Untertitel für diese Folge sein, die dem Zuseher bis zuletzt als psychologisches Kammerspiel atemlose Spannung garantiert und dabei mit überraschenden Wendungen aufwartet.
Fazit:
Ein gelungener, ungemein packender Tatort, der einen dennoch mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Es war die richtige Entscheidung, die Folge nicht in unmittelbarer Nähe zum Berliner Attentat zu zeigen. Ihre Realitätsnähe und die authentische Inszenierung sind auch vier Monate später beklemmend genug. „Sturm“ wird keinen unberührt lassen, greift die Folge doch gegenwärtige Ängste auf und - eben darüber lässt sich diskutieren - schürt sie mitunter, selbst wenn gen Ende das Böse in den eigenen Reihen verortet wird.
schwach und die Polizisten als Trotteln bzw. als Schießscheiben dargestellt.