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Frosch teilt in der Fledermaus aus

Von Michael Wruss, 14. Juli 2012, 00:04 Uhr
Bild 1 von 19
Bildergalerie Seefestspiele Mörbisch
Seefestspiele Mörbisch  Bild: APA

Zum Abschluss hat es Mörbisch-Langzeitintendant Harald Serafin am Donnerstag so richtig krachen lassen und für seine letzte Premiere, der Johann-Strauss-Operette „Die Fledermaus“, ein Weltklasse-Ensemble aufgeboten und mit Helmuth Lohner den idealen Regisseur gefunden.

Lohner, der im kommenden Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, ist durch und durch Theaterprofi und hat als Frosch die Fledermaus in vielen Inszenierungen wie seine Westentasche kennengelernt. Kein Wunder, dass seine Regie perfekt im Timing ist, die Riesenbühne ideal ausnutzt und dem Stück nichts von seinem leicht angestaubten und kaum zu aktualisierenden Charme genommen hat. Ganz im Gegenteil – alles bleibt dort, wo es hingehört. Die lebendige Dekadenz im Zuschauerraum bekam nicht bloß durch Harald Serafins beißend ironische Begrüßungsansprache ihr Fett weg, sondern das ganze Stück hindurch. Und als Frosch nimmt sich Regisseur Lohner kein Blatt vor den Mund.

Oberösterreicher am Pult

Großartig auch die szenische Lösung von Amra Bergmann-Buchbinder, die bei Bühnenbild und Kostümen so manchen kecken Querverweis zur Gegenwart nicht gescheut hat. Musikalisch lag der Abend in den Händen des oberösterreichischen Dirigenten Manfred Mayrhofer, der mit dem Festival Orchester Mörbisch eine beachtliche Klangqualität erzielte und die Musiker zu einem brillanten Spiel animierte.

An erster Stelle sei da der zweite Oberösterreicher im Ensemble erwähnt, der in Linz geborene Herbert Lippert, der als Gabriel von Eisenstein stimmlich und schauspielerisch restlos begeisterte. Hier stimmte einfach jede Nuance der Phrasierung, passte das Wort-Tonverhältnis aufs Genaueste.

Das ist auch die Kunst von Daniela Fally, die mehr oder weniger in Bad Ischl entdeckt wurde, und als Adele sowohl ihre absolute Höhensicherheit bei den Koloraturen, als auch ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellte. Zoryana Kushpler war ein grandioser Orlofsky mit voluminöser und wunderbar timbrierter Stimme sowie großem Ausdruck. Strahlend in der Höhe und im leidenschaftlichen Darstellen war der Alfred von Angus Wood. Daniel Serafin war ein optimaler Dr. Falk und Gernot Heinrich ein ansprechender Dr. Blind.

Etwas enttäuschend Alexandra Reinprecht als Rosalinde, die zwar einen beachtlichen Csárdás hinlegte und ordentlich spielte, aber sonst in der Höhe sehr angestrengt, vibratoreich und auch nicht sehr sauber intoniert klang. Intendant Harald Serafin selbst glänzte als Dr. Frank. Ein Kabinettstück alter Wiener Komödiantenkunst lieferte Helmuth Lohner als Frosch. Da ist jede Silbe minutiös geplant, jede Bewegung ebenso penibel studiert und zur hohen Kunst der Komik gesteigert. Alleine das erleben zu dürfen, ist eine Reise nach Mörbisch wert. Chor und Ballett in der gelungenen Choreographie von Giorgio Madia runden das sensationelle Ensemble ab und trugen viel zum Publikumsjubel bei.

Die Fledermaus: Seefestspiele Mörbisch (Premiere 12. Juli)

OÖN Bewertung: sechs von sechs Sternen

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26  Kommentare
26  Kommentare
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( Kommentare)
am 14.07.2012 22:54

Hat nicht der Manfred Mayrhofer dirigiert, der bis 1992 Chef des Bruckner Orchesters war?

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GunterKoeberl-Marthyn (17.943 Kommentare)
am 15.07.2012 11:16

zugleich am Stadttheater Klagenfurt und er war unser Dirigent unter Opernchef Filzwieser, der sein Talent sofort entdeckte und ihn an das Dirigentenpult holte! Polenblut und Bettelstudent habe ich unter seiner Leitung gesungen, mit Polenblut gastierten wir auch in Luxembourg! GDM Manfred Mayrhofer ist ein ganz liebenswürdiger Mensch und half mir sehr, ich war damals Anfänger und mit 20 Jahren das "Klagenfurter Stadttheater Baby"! Da sang ich auch den Balettmeister in "Manon Lescaut" und den Boten in "Troubadour", dazu gibt es eine lustige Geschichte, die bleibt aber ein "Theatergeheimnis", aber Mayrhofer kann sich sofort erinnern und würde lachen!Lg. Gunter

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( Kommentare)
am 15.07.2012 14:29

Schade, Theater- und Orchesteranekdoten sind immer lustig. Du hast auch einmal Oper gesungen? Warum hast Du das Genre gewechselt?

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GunterKoeberl-Marthyn (17.943 Kommentare)
am 15.07.2012 15:30

das Leben schreibt und wie es war, so ist es gut! Ich war zur richtigen Zeit bei der Familie und nicht auf "Gastspielreise" und die haben mich wirklich gebraucht! Gastspiele und Konzerte habe ich zwischendurch immer auf den Bühnen in Deutschland und Österreich und auf der MSC Opera und Musica gegeben und mit Freude gesungen! Zur Zeit ist "WAKS", der Welser Arkaden Kultur Sommer unter der Intendanz von Peter Kowatsch mein Liebkind, wo ich am 28.7.2012 singe! Schönen Sonntag noch - Lg. Dein Welser Schreihals Gunter

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am 15.07.2012 15:44

Danke für die Info! Als Gilda (Rigoletto) bin ich nicht so böse wie als Hexe. Und als Schreihals hab ich Dich nie bezeichnet! zwinkern

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GunterKoeberl-Marthyn (17.943 Kommentare)
am 15.07.2012 16:00

höher zur Ansicht!

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GunterKoeberl-Marthyn (17.943 Kommentare)
am 15.07.2012 15:58

natürlich kenne ich die Partei der Gilda! Hahaha

In die Rolle des Herzogs von Mantua schlüpft gleich zu Beginn des Konzerts Ringstraßen-Wirt und Opernsänger Gunter Köberl-Marthyn. Mit dem Auftrittslied von Giuseppe Verdis „Rigoletto“ will er sein Publikum verzaubern. Der Edelmann aus Mantua soll in Wahrheit Kaiser Franz I. von Frankreich gewesen sein, der berüchtigt war wegen seines lockeren Lebenswandels. Die Zensur machte aber aus der Rigoletto-Figur einen Edelmann aus Mantua, was Köberl gegen den Strich ging. Deshalb schickte er dem Kaiser-Sohn Otto von Habsburg eine Depesche mit der Bitte um Aufhebung der Zensur. Dessen Antwort ließ nicht lange auf sich warten: „Ich kann Ihnen versichern, dass Zensuren aus vergangenen Zeiten keine Gültigkeit mehr haben. Für Ihren Auftritt wünsche ich Ihnen viel Erfolg.“ Den Rigoletto wird der Welser Startenor demgemäß nicht mehr in Mantua, sondern am Hof von Paris spielen.

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am 15.07.2012 16:45

konnte ich dir bei der Erstellung des Profils von Herrn GKM also hilfreich sein? Freut mich!

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am 15.07.2012 16:59

?????????????? So, jetzt geht ma dieses Kindergartentheater wirklich auf die Nerven. Mach ich mich lustig über GKM, fühlen sich einige Gutmenschen bemüßigt mich solange zu melden, bis ich gesperrt bin und sind sich dann nicht zu schade am nächsten Tag nachzufragen, warum Poster mitreden, die erst ein paar Posts haben. Führe ich mit GKM eine Unterhaltung, die halt offensichtlich nicht alle interssiert (Gott sei Dank, dann halten sie sich heraus), konveniert es auch wieder nicht. Habt's mich doch alle gern und rutscht's mir doch alle den Buckel hinunter. I bin sehr angefressen.

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am 15.07.2012 17:29

Und wenn's Dich bei dem Thema nicht auskennst, dann such Dir bitte ein anderes.

Tabatha alias Gilda

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GunterKoeberl-Marthyn (17.943 Kommentare)
am 14.07.2012 11:29

Wenn ein so grosser Schauspieler inszeniert, dann kann er die Sänger zu schauspielerischen Hochleistungen bringen und die Operette gewinnt enorm an Dynamik! Es war eine so freudige Spielleidenschaft zu sehen und das junge Herz von Helmut Lohner, der ganz schön sexy auflegte, hat er offen gelegt!
Es war für mich alles perfekt nur wegen einer Marotte von mir musste ich beide Augen zudrücken, wenn die Sänger mit den Schuhen auf der "Sitzganitur" herumspringen und tanzen, da wäre es schön, wenn sie vorher die Schuhe ausziehen würden! Ein Fauxpas, den es in der feinen "Fledermaus" nicht geben sollte, auch hält Eisenstein nicht beiden Hände auf beide Schenkel der anwesenden Damen! Eisenstein ist nicht Schwarzenegger, aber das sind nur kleinen Feinheiten, die Frauen werden in der Operette verehrt und geliebt, niemals benützt! Diese Nuancen kann man natürlich nur im TV sehen, für das Publikum ist zum Glück weiter weg! Wer eine Karte für Mörbisch hat, darf sich wirklich sehr freuen!Nastrovje!

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Medini (784 Kommentare)
am 14.07.2012 12:32

es in der Straßenbahn, wenn die jungen Leute ihre Schuhe auf der Sitzbank haben, aber sicher nicht bei einer Operette. Die haben sicher keine Straßenschuhe an und außerdem wäre es doch sehr störend, wenn die sich brav hinsetzen, Schuhe ausziehen, hüpfen und dann die Schuhe wieder anziehen. Ja und der Eisenstein ist halt ein Hallodri und so schlimm sind die Hände auf einem Damenschenkel ja auch nicht.

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GunterKoeberl-Marthyn (17.943 Kommentare)
am 14.07.2012 22:33

nicht gesehen und meine Beobachtung nicht genau gelesen! Es war eine grandiose Premiere und eine tolle Leistung!

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am 14.07.2012 22:49

Na ja. A bissal bsoffen sind's halt alle. Da nimmt man's mit der Etikette nicht so genau. Oder?

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GunterKoeberl-Marthyn (17.943 Kommentare)
am 15.07.2012 11:29

bezeichnet und da bin ich "Altmodisch"! Die Spielfreude und der Schwung im Orchester und die "Einlagen" waren grandios, eine Meisterleistung, diese Inszenierung schreibt "Theatergeschichte" und hat auch berechtigt in der Beurteilung 5 Sterne erhalten!
Wer hat den leichten Regen bemerkt, ich nicht und Hut ab vor diesen Ensemble!
Barbara Rett hat den Regen mit ihren Schirm in der Pause verraten, einmal sah ich es im "Scheinwerferlicht", aber auf der Bühne war die "Sonne" und hat den Regen für abwesende erklärt! Respekt und Gratulation für die Fledermaus in Mörbisch und an KS und Intendant Harald Serafin und Kammerschauspieler Helmut Lohner und GDM Manfred Mayrhofer und mit dem gesamten spielfreudigen erstklassigen Ensemble!

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am 15.07.2012 16:00

Danke für die Info. Als Gilda (Rigoletto) muss ich mich besser benehmen als als Hexe. Als Schreihals hab ich Dich nie bezeichnet. Was das Altmodische betrifft: Ich mag kein Regietheater und eine Madame Butterfly in Jeans am Linzer Landestheater stört mich auch massiv, oder eine Nozze in kahler Kulisse. Ich mag das Üppige und nozze spielt nun einmal im Rokoko. Da bedarf es für mich, damit sie stimmig ist, auch derüppigen Ausstattung und Kostüme. Ein Schloß eines Grafen Almaveira war sicherlich nicht als kahles, grau-in-grau Gemäuer, wie in den modernen Inszenierung konzipiert.

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am 15.07.2012 17:38

Leider wird mir das "besser Benehmen" sehr schwer gemacht und ich lass es auch bleiben. Sonst werde ich zur Elektra.

PS. für pt Mitposter: Wer's nicht versteht, sollte sich um die Klärung dieser Metapher gar nicht bemühen.

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 15.07.2012 19:11

"Ich mag kein Regietheater und eine Madame Butterfly in Jeans am Linzer Landestheater stört mich auch massiv, oder eine Nozze in kahler Kulisse..."

Wie nennt man schnell so einen Personenkreis?

Leider sind das die Abonnenten.

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LadyChatterfield (4.172 Kommentare)
am 15.07.2012 16:46

wie im Theater, Operabühne stegreif.

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( Kommentare)
am 14.07.2012 10:06

Also, was man da im TV zu sehen bekam, war eine überaus langweilige Vorstellung mit teils undisponierten Sängern. Nur der Lohner als Frosch konnte überzeugen, aber sonst war Fadesse angesagt.

Aber es wird trotzdem ein Publikumserfolg werden, autobusweise werden die Pensionisten aus ganz Österreich herangekarrt, um der "Hochkultur" zu frönen.

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Erich-Karl (430 Kommentare)
am 14.07.2012 10:08

War das nicht der, der schon einmal einen Unschuldigen zum Tod verurteilt hat?

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 14.07.2012 08:53

gesagt, der Frosch?

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Erich-Karl (430 Kommentare)
am 14.07.2012 10:06

die Wahrheit!

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 14.07.2012 11:05

WELCHE?

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jago (57.723 Kommentare)
am 14.07.2012 22:08

die Wahrheit im Slivowic

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 15.07.2012 19:12

könnte ich zustimmen.

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