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Ganz ohne Jojo! Von 100 auf 60 Kilo abgespeckt und gehalten

Von Claudia Riedler, 14. April 2011, 00:04 Uhr
A. Silber
Alexandra Silber mit 100 Kilo Bild: privat

Sie hat in einem Jahr 40 Kilo abgenommen, darüber ein Buch geschrieben - und nun schon ein weiteres Jahr ihr neues Gewicht gehalten. Das Erfolgsrezept von Alexandra Silber (42) ist eigentlich ganz einfach: Ernährung umstellen und bewegen.

„Das Gewicht halte ich ganz gut, denn ich habe ja nicht nur eine kurzfristige Diät gemacht, sondern meine Ernährungsgewohnheiten offensichtlich nachhaltig umgestellt“, berichtet Silber, die in Wien lebt. Vor etwa drei Jahren hatte sie sich vorgenommen, bis zu ihrem 40. Geburtstag 40 Kilo abzunehmen.

Damals wog die gebürtige Mostviertlerin 100 Kilo, bei einer Größe von 1,57 Metern. „Von meinem Vorhaben habe ich niemandem etwas gesagt. Sonst hätten die mich für verrückt erklärt, außerdem habe ich es selbst kaum für möglich gehalten“, sagt sie. Auslöser war ein Besuch beim Arzt, der ihr die drohenden gesundheitlichen Folgen ihres Übergewichts vor Augen führte.
Nach und nach hat Alexandra Silber ihre Ernährung umgestellt und von überall ein bisschen etwas herausgepickt: Von der Traditionellen Chinesischen Medizin hat sie sich das warme Frühstück abgeschaut, aus der Mittelmeerküche kommen die Fisch-, Kräuter- und Gemüserezepte. „Ich habe viel probiert, und nicht alles hat mir geschmeckt.“

Kalorien zählen hat die 42-Jährige aufgehört. Das mache nur Stress und bringe nichts. „Man muss einfach schauen, was und wie viel man isst.“

Derzeit, während der Fastenzeit, verzichtet sie auf Süßigkeiten, „weil ich einfach für mich wissen wollte, ob der Geist über den Körper siegen kann“. Es gehe ihr damit besser als gedacht, „obwohl ich im Büro ständig mit Naschsachen in Versuchung geführt werde“. Besonders schwer fällt Silber das Fasten angesichts von hausgemachten Mehlspeisen der Verwandtschaft. „Aber auch da bin ich bisher standhaft geblieben und habe für mich die Feststellung getroffen, dass es zwar einerseits gar nicht so leicht ist, diesen Dingen zu entkommen, andererseits aber dem Körper gut tut und sich die Entzugserscheinungen in Grenzen halten.“
Als Alexandra Silber noch 100 Kilo wog, war Sport für sie undenkbar. Dann hat sie mit Hilfe ihres Trainers Philipp Gracher mit Nordic Walking und Laufen begonnen. Heute kann sie berichten: „Ich bin nach wie vor emsig unterwegs – Radfahren, Laufen, Schwimmen, Krafttraining.“ Im Oktober letzten Jahres nahm sie in Wien beim „Krebsforschungslauf“ teil und schaffte die Halbmarathondistanz. Außerdem leitet Silber ehrenamtlich den Nordic-Walking-Treff „Fit in 12 Wochen“. „Ich möchte nämlich auch andere Menschen davon überzeugen, dass es sinnvoll und notwendig ist, etwas für sich zu tun und sich zu bewegen – und dass das auch Spaß machen kann.“

Ihren zehnjährigen Sohn, der immer schon schlank war, hat Alexandra Silber schon zum Nordic Walking gebracht. „Erstaunlicherweise macht es ihm Spaß, und er geht meine üblichen Runden von acht bis zwölf Kilometer locker mit. Deshalb haben wir beschlossen, Anfang Juni die Mariazell-Pilgerwanderung zu zweit zu machen.“

 

„Wunderdiäten gibt es immer noch nicht“

Welche „Wunderdiät“ gerade angesagt ist, scheine nur von der entsprechenden Marketing-Strategie abzuhängen, sagt Elisabeth Pail, Studiengangsleiterin für Diätologie an der Fachhochschule Joanneum in Bad Gleichenberg. Sie hat die Ergebnisse einer ganzen Reihe wissenschaftlicher Studien miteinander verglichen und einer Bewertung unterzogen. Fazit: „Wunder gibt es noch immer nicht.“

Metabolic Balance (MB) wird als ganzheitliches Stoffwechselprogramm beworben, das basierend auf Laborwerten eine „individualisierte“ Ernährung bieten soll. „Obwohl das Programm mit Individualität wirbt, werden Ernährungsgewohnheiten des Abnehmwilligen nicht berücksichtigt“, kritisiert Pail. Die Auswahl der Lebensmittel per Computerprogramm sei nicht nachvollziehbar und basiere auf keiner wissenschaftlichen Grundlage.

Ketogene (kohlenhydratarme) Diäten basieren auf einer sehr einseitigen Lebensmittelauswahl mit einem extrem hohen Anteil an Eiweiß, gesättigten Fettsäuren, Cholesterin und Purinen und führen zu einer Unterversorgung mit essenziellen Nährstoffen. „Gemeinsam mit einer chronisch ketogenen Stoffwechsellage ergeben sich daraus erhöhte Gesundheitsrisiken“, sagt Pail. Daher seien kohlenhydratarme Kostformen zwar kurzfristig wirksamer als kohlenhydratreiche, bringen aber langfristig keine Vorteile.

Eurodiet (aus Frankreich, neu auf dem Markt): Begonnen wird mit einer proteinreichen Ernährungsweise, teilweise durch eigene kohlenhydratarme Lebensmittel von Eurodiet. Das Ziel sollte wieder eine ausgewogene Ernährung sein. Pail kritisiert allerdings die geringe Energie- und Kohlenhydratzufuhr bei diesem Programm. Zudem gebe es noch keine wissenschaftlichen Studien darüber. Gut findet die Expertin, dass die Diät medizinisch begleitet wird und dass die Eurodiet-Produkte hochwertig sind und gut schmecken.

Weniger Fett oder weniger Kohlenhydrate?

Es gibt kein einheitliches Diätkonzept für alle. So wie es für jeden Menschen individuelle Kleidergrößen oder Lieblingsspeisen gebe, gebe es eben auch Personen, die lieber oder besser mit „low fat“ (weniger Fett) oder „low carb“ (weniger Kohlenhydrate) zurechtkämen, sagte der Ernährungsexperte Helmut Nussbaumer am Rande des 28. Ernährungskongresses, der kürzlich in Wien stattfand.

Nussbaumers Erfahrung nach – die auch durch eine renommierte Studie gestützt wird – gibt es Hinweise darauf, dass sich Männer oft beim Abnehmen mit „low carb“ leichter tun, während Frauen eher mit „low fat“ bessere Ergebnisse erzielen.„Wenn mir jemand sagt, dass er gerne Nudeln isst, dann wäre er mit einer Low-Carb-Ernährung zum Scheitern verurteilt.“ Andere wiederum würden mit einer Kohlenhydratreduktion gut zurechtkommen.

„Unterm Strich zählt letztendlich die Kalorien-Reduktion“, erklärt der Experte. „Auf das eigene Gewicht zu schauen, sollte nicht auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt, sondern muss Teil des täglichen Lebens sein.“

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2  Kommentare
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anschinsan (1.359 Kommentare)
am 14.04.2011 10:26

das die Frau Silber das gewicht auch hält. Ich wünsche es ihr, es ist aber sehr schwer.

bei 100 kg auf 1,57 ist das ein BMI von über 40 d.h morbide adipositas.

Lt. Statistik halten nur weniger als 5% aller Menschen, die morbide Adipositas haben, das abgenommen Gewicht dauerhaft (länger als 3 Jahre) nur durch Ernärungsumstellung.

Warum? Weil Adipositas eine SUCHTerkrankung wie Alkoholismus ist, mit dem Unterschied, daß man bei Esssucht ca. 3 x täglich mit dem Suchtmittel in Berührung kommen muss (im gegensatz zum Alk, den kann man meiden)


Viel erfolg, aber auch im Auge behalten, daß es nicht "Versagen" ist, wenns doch nicht auf ewig funktioniert.

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adhoc (4.106 Kommentare)
am 14.04.2011 09:16

linzer bürgermeister, etc.....

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