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Tabakfabrik: Mehr Glück als Verstand

Von Lorenz Potocnik, 26. Jänner 2013, 00:04 Uhr
Tabakfabrik: Mehr Glück als Verstand
Blick in den Hof der Tabakfabrik: Gegenüber steht das Pfeifentabakgebäude, in dem aufgrund seiner praktikablen Größe viele Veranstaltungen stattgefunden haben. Bild: bernhard Bachmann

LINZ. Nach dem Kauf der Tabakfabrik durch die Stadt vor drei Jahren steht nun der erste Umbau im Areal an. Ab Mai ist im ehemaligen Pfeifentabakgebäude Baustelle, im Herbst sollen die Mieter einziehen. Mit dem Architekturbüro Kleboth Lindinger Dollnig, der Firma netural (digitale Kommunikation) und einem Entwicklungsraum für Einrichtungen (Heinz Hochstetter) arbeiten hier 100 Mitarbeiter aus dem Kreativbereich.

Lorenz PDie Stadt lässt sich die Adaptierung der insgesamt 3000 Quadratmeter annähernd fünf Millionen Euro kosten. Nach dem Vorbild der Van-Nelle-Fabrik in Rotterdam wird eine zweite, innenliegende Glashaut installiert. So sollen die Eingriffe in die denkmalgeschützte Struktur auf ein Minimum reduziert und dennoch zeitgemäße Wärmedämmung und Infrastruktur gewährleistet werden. Leitungen, Lüftung und Heizung/Kühlung werden in einem doppelten Boden und einer (inakzeptablen) abgehängten Decke geführt.

Hartnäckigkeit der Gruppe

Soweit, so gut. Problematischeres zeigt der Blick hinter die Kulissen. So war das bisherige Verfahren mit zwei Jahren langwierig und darüberhinaus intransparent. Die jetzt angestrebte Vermietung ist nicht Folge eines Calls oder einer gezielten Suche nach Nutzern, sondern kam auf hartnäckiges Betreiben und dem mitgelieferten Konzept der Gruppe zustande. Darüberhinaus ist es fraglich, ob es sinnvoll ist, den am leichtesten zu verwertenden Bauteil (bezüglich Größe, Zugang, Zustand) als ersten in einem Paket zu vergeben. Teil des vergebenen Filetstücks ist auch das für das Areal und den Hof so wichtige Erdgeschoß.

Ein Konzept für die gesamte Besiedelung ist für Außenstehende nach wie vor praktisch nicht zu erkennen. Das ist umso bedauerlicher, da der im Herbst 2011 jurierte Europan-Ideen-Wettbewerb diesbezüglich einige wertvolle Ergebnisse geliefert hat. Die Preisträger (aus Italien, Spanien und Österreich) wurden bisher nicht involviert. Statt eines geladenen Wettbewerbs für den konkreten Umbau wurde das künftig mietende Architekturbüro beauftragt.

Das mag naheliegend sein und Zeit sparen. Auch ist das beauftragte Büro mit Herz an der Entwicklung der Tabakfabrik interessiert. Die Optik ist trotzdem schlecht, und die Planungskultur bleibt trotzdem auf der Strecke. Das tut der Tabakfabrik nicht gut und schmälert den Anreiz für engagierte Akteure.

2017 wird die Tabakfabrik und ihre Entwicklung nach der so genannten Pioniernutzung an wenigen Faktoren gemessen werden: Wie viel pulsierendes Leben ist entstanden? Wie viel gesellschaftliche Innovation konnte hier entwickelt und getestet werden? Und inwieweit konnte die Tabakfabrik damit auf die Stadt, den Stadtteil, vielleicht den Osten der Stadt – der zukünftigen Hafenstadt – ausstrahlen?

Für diese Zielsetzungen einer Tabakfabrik als Zukunftsraum müssen von der Stadt als Eigentümerin des Areals Rahmenbedingungen für außerordentliche Möglichkeiten geschaffen werden: Zielvorgaben, Transparenz und Wettbewerb sind dafür essenziell. Die Rolle der Stadt als Bauherrin ist komplett zu überdenken. Dafür wird Linz mit so einem Raum des Nonkonformen, des Erfindens und Regelbrechens enorm dazugewinnen. Diese Art Tabakfabrik hält die Stadt Linz fit, schafft Kreativität und Innovation.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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( Kommentare)
am 14.03.2013 14:06

http://www.umbauwerkstatt.at/erganzungen-zum-artikel-tabakfabrik-mehr-gluck-als-verstand-in-den-oon-vom-26-01/

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am 31.01.2013 17:15

ist die Rolle der Stadt als Bauherrin komplett zu überdenken?
jedenfalls sollten die Eingriffe in die denkmalgeschützte Struktur auf ein Minimum reduziert werden

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am 31.01.2013 11:13

dieser Artikel verstösst aufgrund der Nebentätigkeiten des Verfassers gegen sämtliche Grundsätze seriöser jornalistischer Arbeit.

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am 29.01.2013 19:01

Architekturkreise sind mir nicht unbekannt, beim Lesen erschliesst sich mir eine andere schiefe Optik des Artikels.
Der Autor ist doch selbst einer der ungenannten Preisträger, deren Beteiligung er einfordert.
Ebenso hat er sich selbst in der Vergangenheit oft ins Spiel gebracht, wenn es um die Beauftragung der architektonischen Gestaltung der Tabakwerke ging. Ich habe den Eindruck von Lobbyarbeit in eigener Sache via Zeitungsartikel.
Kritik kann von jedem geäußert werden, wenn sie untermauert ist durch eigenes Schaffen als Architekt ist sie um so gehaltvoller. Sonst bleibt sie nur Theorie. Mir sind noch keine Häuser & Bauwerke bekannt, die der Autor errichtet hat.
In Fachkreisen wird dies schon thematisiert, nicht umsonst fallen öfter die Begriffe 'Berufskritiker' und 'Architektur-Jesus' in Verbindung mit dem Autor.
Und was lese ich im Kommentar über mir, er kritisiert die Auswahl und zieht selber ein.Es gibt ein schönes Buch mit dem Gleichnis die da Wasser predigen & Wein trinken

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tabakfabriklinz (4 Kommentare)
am 28.01.2013 14:43

Auch wenn die Polemik des Artikels schon im Titel erkennbar ist, freuen wir uns in der Tabakfabrik natürlich über jede, im Idealfall konstruktive, Kritik. Wir wissen, dass es so wie bei jedem sehr jungen Projekt viel zu verbessern gibt und arbeiten täglich daran, in Zukunft vieles besser zu gestalten. Ob es für den Diskurs wertvoll ist, die gesamte handelnde Politik, den Aufsichtsrat, die BeamtInnen des Gebäudemanagements, das Team der Tabakfabrik Betriebs- und Entwicklungs-GmbH und die knapp hundert vor Ort arbeitenden PionierInnen pauschal als verstandslose Glückskinder hinzustellen, ist eine andere Frage.
Im letzten Jahr wurde ein umfangreiches Strategiepapier unter breiter Beteiligung von ExpertInnen des Magistrats und AkteurInnen der freien Szene erarbeitet und im Aufsichtsrat verabschiedet, dass die Rahmenbedingungen für die weitere Arbeit der Tabakfabrik definiert.

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tabakfabriklinz (4 Kommentare)
am 28.01.2013 14:44

Das ist alles auf der Homepage klar dokumentiert und wird täglich mit Pressearbeit und Führungen und Präsentationen vor Ort kommuniziert. Der inhaltlichen Ausrichtung auf die vier Säulen Kreativität, Soziales, Bildung und Arbeit sind vier Leitlinien beigestellt: Transparenz, Partizipation, Offenheit und Tragfähigkeit. Aus dieser Matrix lässt sich ganz klar ableiten, warum die PionierInnen im Bau2 eben jene sind, die sie sind. Mit demselben Ansatz wurden auch die PionierInnen der Stiege A im Bau 1 ausgesucht – es waren Fragen der Kompetenz, der Professionalität und des Engagements entscheidend. Wir möchten die angestrebte Öffnung des Entwicklungsprozesses unter Einbindung aller kompetenten PartnerInnen weiter vorantreiben. Und daher ist auch der Autor des Artikels, Lorenz Potocnik, seit einigen Wochen bei uns als Pionier eingemietet ist.

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tabakfabriklinz (4 Kommentare)
am 28.01.2013 14:44

Dass wir die Tabakfabrik gemeinsam mit unseren PionierInnen entwickeln, das haben wir von Anfang an kommuniziert und daran arbeiten wir beständig. Und auch, wenn wir noch nicht dort sind, wo wir hinwollen, niemand kann uns vorwerfen, wir hätten uns nicht auf den Weg gemacht.
In diesem Sinne – auf die konstruktive weitere Zusammenarbeit zwinkern

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am 26.01.2013 19:28

selbst kreativer habe ich vergangenes jahr 2x um mögliche flächen nachgefragt und nichtmal eine antwort bekommen. auf eine persönliche ansprache bei einer veranstaltung wurde ich vertröstet.

frage mich wer von der netural wie oft mit wem auf wieviele biere gehen musste ...

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tabakfabriklinz (4 Kommentare)
am 28.01.2013 15:41

Sg. Herr Datenpunk,
bitte um nochmalige Kontaktaufnahme bezüglich ihrer Anfrage, die wir wegen ihres Synonyms gerade nicht zuordnen können. Wir bekommen täglich mehrere Anfragen, und es kann leider durchaus sein, dass manchmal ein Mail untergeht. Wir bemühen uns aber natürlich, jede Anfrage gleichberechtigt zu behandeln.

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