Harmloser Sturz brachte Feuerwehrmann in den Rollstuhl
MOOSBACH. Nach Unfall: Andreas Kritzinger ist von der Brust abwärts gelähmt.
Auf "den da oben" ist Andreas Kritzinger momentan nicht gut zu sprechen. "Ich frag’ mich manchmal, warum mir der Herrgott diese Prüfung auferlegt hat", sagt der 51-Jährige. Mit Prüfung meint der Moosbacher einen harmlosen Sturz mit dramatischen Folgen vor einem Jahr.
Der Innviertler, der weit über die Gemeindegrenzen hinaus für sein großes Engagement bei der Feuerwehrjugend bekannt ist, war auf dem Nachhauseweg, rutschte aus, fiel und brach sich vier Wirbel. Im Bezirkskrankenhaus Braunau kam Kritzinger zu sich, schnappte Gesprächsfetzen zwischen Ärzten und Lebensgefährtin Christa auf. Auf der Intensivstation im Kepler-Uniklinikum wurde seine Befürchtung bittere Realität.
Andreas Kritzinger ist ab der Brust abwärts gelähmt, die Hände kann er bewegen, wenn auch nur mit Mühe und langsam. Die eingeschränkte Mobilität, die Handhabung des Rollstuhls und Krampfanfälle, die bereits durch eine geringe Erschütterung entstehen, machten den Alltag oft zur Qual.
Mit Vergangenheit abschließen
Doch der bei der Jugend so beliebte Feuerwehrmann kämpft sich zurück und hadert nicht mit seinem Schicksal. "Mein Leben ist halt komplett anders geworden. Mit dem 8. November 2015 hat für mich eine neue Zeitrechnung begonnen. Mit dem, was zuvor war, versuche ich abzuschließen." Auch mit der beruflichen Vergangenheit – der Moosbacher arbeitete als CNC-Dreher bei der Firma Bernhofer, deren Angestellte sofort eine Spendenaktion starteten.
Die Feuerwehr Moosbach initiierte ebenfalls eine Sammlung. Damit konnte das Heim behindertengerecht adaptiert werden. Die große Sorge ist aber der Transport des 51-Jährigen, der sein Krampfleiden dank einer Spezialpumpe inzwischen etwas unter Kontrolle hat. Dringend ist ein neues Auto, das auch der Rollstuhlfahrer nützen kann, notwendig. Die Anschaffung kostet 30.000 Euro, hinzu kommt der Umbau, der mit 10.000 Euro beziffert wird, rechnet Christa Eibl vor. Trotz Rehageld und Förderungen ist das Budget sehr belastet, weil nun auch das Einkommen der Partnerin wegfällt. "Ich habe meine Arbeit vorübergehend aufgegeben, um die Pfleger einzuschulen und meinem Mann zu helfen, bis sich alles eingespielt hat."
Eine Situation, die auch die Gemeinde Moosdorf und das Bezirks-Feuerwehrkommando Braunau veranlasst hat, beim OÖN-Christkindl um Hilfe zu bitten. Mit Spenden der OÖN-Familie wird der Feuerwehrmann, der sich bei Kameraden, Kollegen und seiner Partnerin hiermit bedankt, unterstützt. "Es gibt vieles zu bewältigen, ich bin lange nicht ins Gesellschaftsleben integriert. Aber ich bin auf einem guten Weg."
Spende ans Christkindl
Spenden an das Christkindl: IBAN AT94 2032 0000 0011 1790 (steuerlich absetzbar!). Unternehmen, die einen Beitrag leisten wollen, können sich an v.dirmaier@nachrichten.at wenden. Alle Bilder werden in den OÖN veröffentlicht.
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Tragischer Fall aber ich frage mich warum nicht privat Vorgesorgt wurde? Mit der richtigen Unfallversicherung sollten solche finanziellen Engpässe erst garnicht entstehen oder?
Arbeiten Sie bei einer Versicherung?
nein aber mein Hausverstand sagt mir das!
Dann sollten Sie aber mal Ihren Hausverstand überprüfen. Selbst wenn eine entsprechende Versicherung vorliegen sollte, dann heißt das auch nicht, sie würde in jedem Falle zahlen.
Die Versicherungen drücken sich immer gerne, wenn es darum geht, etwas zu zahlen. Besonders wenn evtl. 2 Versicherungen beteiligt sind, die dann sagen : "Na wir zahlen aber nicht, denn es war (k)ein Betriebsunfall."
Ich kenne da selber Fälle, wo über Jahre Prozesse geführt werden mussten, die die Leute noch zusätzlich belastet (und ruiniert) haben.
Ich wünsche Herrn Kitzinger alles Gute und das er sich nicht aufgibt.
Tragisch, aber der Zusatz "Feuerwehrmann" in der Schlagzeile ist schon etwas irreführend was Berufsstand und Unfallursache betrifft.