Wirbel um Kurzarbeit bei Zulieferer FACC

RIED / LINZ. "Sehr irritiert" ist der Geschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten in Oberösterreich, Andreas Stangl. Die Vorgangsweise rund um die Verlängerung der Kurzarbeit beim Innviertler Flugzeugzulieferer FACC sei nicht hinzunehmen.
Solange nicht klar sei, wie der Sozialplan für die bis zu 700 zu kündigenden Mitarbeiter aussehe, werde die Kurzarbeit sicher nicht auf die Schnelle durchgewunken. "Die Gewerkschaft hat keine Zustimmung gegeben."
Dennoch berichtete FACC-Chef Robert Machtlinger vergangenen Freitag in der Hauptversammlung, die Kurzarbeit bis September sei "bewilligt". Grundsätzlich ist es so, dass ohne das Placet der Arbeitnehmervertretung keine Kurzarbeit möglich ist. Das AMS will dazu aktuell keine Stellungnahme abgeben. Während der Kurzarbeit darf es ohne Arbeitnehmervertretung zu keiner Kündigung kommen.
Offenbar grünes Licht vom AMS
Eine mögliche Erklärung für die Aufregung dürfte sein, dass das AMS sehr wohl das Okay gegeben hat, aber unter Vorbehalt der Zustimmung der Gewerkschaften. Für die Angestellten ist Stangl zuständig, für die Arbeiter, die in der Belegschaft die Mehrheit stellen, die Gewerkschaft Bau-Holz. Landeschef Harald Dietinger: "Wir liegen beim Sozialplan noch weit auseinander. Aber wenn ich Eckpunkte habe, habe ich kein Problem, der Kurzarbeit zuzustimmen."
Rund zwei Wochen hat die FACC noch Zeit, eine Lösung mit der Gewerkschaft zu finden, wenn ein nahtloser Übergang von Phase 1 der Kurzarbeit in die Phase 2 bis September gewünscht ist.
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