OMV gibt OK für Gasfeld Neptun Deep

BUKAREST / WIEN. Ab 2027 Förderung im Schwarzen Meer – Kritik von Klimaschützern
Die OMV hat für das lange verzögerte Erdgas-Förderprojekt Neptun Deep im Schwarzen Meer nun endgültig grünes Licht gegeben. Die Kosten für die Erschließung des riesigen Gasfeldes vor der Küste Rumäniens belaufen sich auf rund vier Milliarden Euro, so der teilstaatliche börsenotierte Konzern am Mittwoch. Die Ausgaben, die vor allem 2024 bis 2026 anfallen würden, teile man sich mit dem Partner, der staatlichen rumänischen Romgaz.
Das Potenzial des Gasfeldes schätzt die rumänische OMV-Tochter Petrom auf rund 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Zum Vergleich: 2022 betrug die Erdgasproduktion von OMV Petrom 3,45 Milliarden m3. Das erste Gas aus dem Tiefsee-Projekt werde für 2027 erwartet. Das Vorhaben müsse noch von den rumänischen Behörden für Bodenschätze genehmigt werden.
"Dank Neptun Deep wird Rumänien der größte Erdgasproduzent in der EU und eine zuverlässige und sichere Energiequelle für die Region", sagte OMV-Chef Alfred Stern. OMV Petrom erwartet, dass das Projekt den operativen Gewinn (Ebit) des Unternehmens 2030 um die Hälfte steigern wird.
Kritik kam von Greenpeace und Attac. Das Projekt würde die Artenvielfalt im Schwarzen Meer bedrohen und die Klimakrise befeuern, so Greenpeace. "Während die Klimakrise eskaliert, investiert die OMV Milliarden in ein fossiles Verbrechen, das mindestens so viele Treibhausgase verursachen wird wie ganz Österreich in zweieinhalb Jahren", so Greenpeace-Klimaexperte Marc Dengler.
Darauf entgegnete die OMV auf Anfrage: "Die OMV sieht Erdgas als Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende. Gas dient als Brückentechnologie und ist für die Energiewende unverzichtbar."