Die Menschen kaufen weniger Lebensmittel ein

WIEN. Die Bio-Branche kritisiert in einem offenen Brief die öffentliche Beschaffung.
Die Einkaufsmengen der Haushalte bei Nahrungsmitteln gingen im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich mit dem Vorjahr um 3,5 Prozent zurück und liegen damit leicht unter dem Niveau vor Beginn der Coronapandemie, wie aus dem "Bericht zur nationalen Lebensmittelversorgungssicherheit" von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hervorgeht. Die Lebensmittelversorgung sei gesichert: Der Eigenversorgungsgrad bei Trinkmilch liegt bei 178, bei Rind- und Kalbfleisch bei 147 und bei Schweinefleisch bei 108 Prozent. Mehr verbraucht als produziert wird derzeit bei Kartoffeln und bei Getreide.
Die Bewegung "Enkeltaugliches Österreich" mit Vertretern der Bio-Branche in Österreich übt Kritik an der zu niedrigen Bio-Quote in der öffentlichen Beschaffung seitens Bundesbeschaffung GmbH und hat sich mit einem offenen Brief an Finanzminister Magnus Brunner gewandt: Laut dem Aktionsplan Nachhaltige Beschaffung müssten seit Jänner 2023 25 Prozent der eingekauften Lebensmittel in Einrichtungen des Bundes bio sein, ab 2025 30 Prozent. Derzeit seien es aber nur vier Prozent, obwohl 28 Prozent der Flächen biologisch bewirtschaftet würden. Die Bewegung fordert unter anderem Änderungen bei Ausschreibungen.