Internorm hofft auf starkes Sanierungsjahr
TRAUN. Aktuell sind die Auswirkungen der schwachen Nachfrage zu spüren. Die Kapazitäten sind an geringere Nachfrage angepasst
Bis ins zweite Halbjahr 2025 werde es dauern, bis alle Anlagen wieder auf voller Kapazität laufen würden, erwartet Internorm-Unternehmenssprecher und Mitglied der Eigentümerfamilie von Internorm und IFN, Christian Klinger. Internorm hat – wie berichtet – Personal und Kapazitäten angepasst. Der Personalstand lag zu Jahresende 2023 mit 2100 um 93 unter dem Vorjahr.
An den drei Produktionsstandorten Traun, Sarleinsbach und Lannach würden verschiedene Arbeitszeitmodelle praktiziert. 85 bis 90 Prozent der Kapazitäten würden genutzt, so Klinger. So gebe es eine firmeninterne Kurzarbeit mit Freitag als Schließtag oder bis zu einem Monat zusätzlichen Urlaubs (anstatt der Gewinnbeteiligung), berichtet Johann Brandstetter, Geschäftsführer von Internorm. Diese Maßnahmen sind bis Ende 2025 mit dem Betriebsrat vereinbart und können kurzfristig beendet werden, sobald die Nachfrage es erfordere. Den aktuellen Personalstand wolle man halten, um für ein Anspringen des Geschäfts gerüstet zu sein.
Und Klinger hofft, dass die Förderoffensive der Bundesregierung das Sanierungsgeschäft weiter beschleunigen werde. Schon 2023 hat sich das Geschäft gedreht: 55 Prozent des Umsatzes wurde in den wichtigsten Märkten mit dem Fenstertausch gemacht, im Jahr zuvor dominierte noch der Neubau. 50.000 Sanierungskunden bei Internorm bedeuteten einen Zuwachs – bei einer insgesamt rückläufigen Nachfrage.
Italien überholt Deutschland
Klinger erwartet für heuer "das stärkste Sanierungsjahr in der Unternehmensgeschichte". Die Förderungen seien so attraktiv, dass thermische Sanierung sich binnen weniger Jahre mit ersparten Heizkosten rechnen würde. Bei Internorm verweist man auf Italien. Dort hätten höhere Förderungen die Zahl der ausgetauschten Fenster von 3,6 auf 5,9 Millionen Einheiten in wenigen Jahren gesteigert. Deshalb habe Italien Deutschland als zweitwichtigsten Markt (nach dem Heimmarkt Österreich) überholt, berichtet Klinger.
Im Vorjahr haben die Fensteranbieter in Österreich unterm Strich um elf Prozent weniger Einheiten verkauft. Bei Internorm ist der Auftragseingang um zwölf Prozent zurückgegangen, am Ende blieb der Umsatz mit 494 Millionen Euro fast auf dem Niveau des Jahres zuvor, wobei sich die Produktpreise nicht erhöht hätten, weil die Rohstoffkosten rückläufig gewesen seien. Damit sei man durchwegs zufrieden, so Klinger – obwohl es ein "spannendes Jahr" gewesen sei.
Fast zwei Drittel des Geschäfts macht Internorm inzwischen im Ausland – von Großbritannien bis Osteuropa. "Die breite Aufstellung hilft uns. Nicht alle Märkte stürzen gleichzeitig ab", so Klinger.