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Felbermayr: "Hätten Strompreisbremse auf Gas ausdehnen sollen"

Von nachrichten.at/apa, 09. Juni 2024, 14:09 Uhr
Wifo-Chef Gabriel Felbermayr
Wifo-Chef Gabriel Felbermayr Bild: APA/Georg Hochmuth

WIEN. Die lange zu hohe Inflation in Österreich führt Wifo-Chef Gabriel Felbermayr in der ORF-Pressestunde auch auf Fehler der Regierung zurück.

Man hätte die Strompreisbremse auch auf Erdgas ausdehnen sollen, sagte der Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts am Sonntag in der ORF-Pressestunde. Felbermayr gab sich dabei auch selbstkritisch, als Wirtschaftsberater habe er dies nicht empfohlen. Wäre die Teuerungswelle nicht zurückgegangen, hätte man auch über eine Mehrwertsteuersenkung reden müssen.

  • Felbermayr zur Wettbewerbsfähigkeit der EU: 

Dass Österreich von der Inflationswelle stärker getroffen wurde als andere EU-Länder sei aber auch "Pech" gewesen. Als Faktoren nannte er konkret die hohe wirtschaftliche Bedeutung des in der Coronapandemie arg gebeutelten Tourismus, Österreichs stark exportorientierte Industrie sowie die sehr hohe Abhängigkeit von russischem Erdgas.

Österreich habe sich zudem länger als anderswo mit Markteingriffen zurückgehalten. Länder wie Spanien oder Belgien, die früher und stärker in die Preise eingegriffen haben, hätten jetzt aber eine höhere Inflation, weil nun nach Auslaufen der Maßnahmen die Marktdynamik zum Tragen komme, erklärte der Experte.

  • Zur Senkung des Leitzins durch die EZB:

Probleme ortet der Ökonom, weil in Österreich viele Preiserhöhungen automatisch geschehen durch die Indexierungen in Verträgen, etwa bei Mieten. Dies führe dazu, dass die Inflation länger hoch bleibe. Auch dass die Löhne immer mindestens um das Inflationsniveau steigen sollen, führe zu Wettbewerbsnachteilen und könne weder im Interesse der Arbeitgeber noch im Interesse der Arbeitnehmer sein.

  • Zu Verstaatlichung vs. Neoliberalismus:

Den großen Hebel in der Arbeitszeitdebatte sieht Felbermayr nicht in den Anreizen für mehr Überstunden, sondern darin, dass mehr Teilzeit-Beschäftigte ihr Stundenausmaß, etwa von 20 auf 30 Stunden pro Woche, erhöhen.

  • Zur Arbeitszeit in Österreich:

Zur EU-Wahl sagte der Ökonom, dass die Wahlbeteiligung extrem wichtig sei, weil sie ein Gradmesser sei, wie die Menschen zu Europa stehen. Kritik übte er daran, dass im Wahlkampf oft nationale Themen und das Privatleben einer Spitzenkandidatin im Mittelpunkt standen. Den prognostizierten Rechtsruck sieht Felbermayr pragmatisch. So seien sichere Außengrenzen nicht schlecht für Europas wirtschaftliche Performanz. Ein Dilemma wäre aber eine Zersplitterung Europas ohne klare Mehrheitsverhältnisse.

  • Für den Ökonomen ist die EU-Wahl extrem wichtig:

Ein wichtiges Anliegen, damit Europa sich in der Welt besser behaupten könne, ist aus Felbermayrs Sicht die Kapitalmarktunion. Wäre es, vereinfacht gesagt, etwa für Österreicher einfacher, französische Aktien zu halten, würde das Unternehmen die Geldaufnahme erleichtern, was wiederum dazu führt, dass diese stärker und größer werden können.

  • Zu den Auswirkungen des Klimawandels:

Einem Wechsel in die Politik - so wie etwa der frühere IHS-Chef Martin Kocher - steht Felbermayr ablehnend gegenüber. Er könne machen, was er für richtig erachte, das sei in einer politischen Funktion nicht umsetzbar. "Deshalb bin ich froh, dass ich nicht in der Politik bin."

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22  Kommentare
22  Kommentare
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felixh (4.977 Kommentare)
am 13.06.2024 07:46

Richtig!! Zeigt die Unfähigkeit unserer Regierung

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (27.657 Kommentare)
am 10.06.2024 16:25

Hätte hätte, Fahrradkette.
Im Nachhinein ist man immer schlauer.

Die aktuelle Legislaturperiode hatte mit etlichen unerwarteten Schwierigkeiten zu tun, wie Coronapandemie und dem russischen Angriffskrieg inkl. Wirtschafts- und Fakenewsangriffen.

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Fa_wimmer (651 Kommentare)
am 10.06.2024 11:12

überall wo die Regierung eingreift kommt das Karos raus. in den letzten Jahren wollte jeder eine Solar Anlage haben. und jetzt keiner mehr und jetzt gehen die meisten Betriebe die damit zutun hatten den bachrunter.

und die Strompreiserhöhungen damals sehe ich als Gesetzeswidrig "Ausnutzung einer Monopolstellung "
was hatte der Strompreis mit dem Gaspreis zu tun damals ???

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Kukilein (552 Kommentare)
am 10.06.2024 12:16

Genau immer neue staatliche Förderungen sind kein probates Lenkungsinstrument. Vielmehr geht es nun auch darum die Energieversorgung physisch sicherzustellen. Entweder durch diplomatische Versuche um östliche Energielieferungen wieder ausreichend zu bekommen (östliche Nachbarn nicht weiter kritisieren als neutrales Land, sofortige Enschuldigung für Blockade des atomaren Ausbaus bei direkten Nachbarn). Politisch nicht umsetzbar? Dann muss die Blockadehaltung der ÖVP bei Infrastrukturbündlung in Richtung Norden enden: gehärtete, zukunftsfähige Strom und Gastrasse in Infrastrukturbündelung. Wenn das nicht passiert? Die ÖVP wird bei der Nationalratswahl weiter verlieren?

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Fa_wimmer (651 Kommentare)
am 10.06.2024 12:24

mein rat ist es sich wieder selbst zu versorgen und nicht auf andere zu hoffen.
heizen kann man mit Holz auch und den Strom für ein Haus kann man sich selbst erzeugen.
und auch Speicher 1kw kostet ca 1000 beim Speicher

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Kukilein (552 Kommentare)
am 10.06.2024 12:35

Ja da sind sie auf dem richtigen Pfad gratuliere. PV mit Speicher für den Eigenbedarf ist goldrichtig. Wenn man wirklich fortschrittlich sein will, dann kauft man einen notstromfähigen Wechselrichter. Holz heizen funktioniert super. Hier wachsen Pflanzen mit Sonnenenergie und CO2 und man bekommt dann Wärme. Das beste daran ist, dass sie Pfanzen immer wieder wachsen und man braucht keine seltenen Erden usw.

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Kukilein (552 Kommentare)
am 10.06.2024 09:36

2023 hatten wir einen der höchsten Strompreise weltweit. Endlich identifiziert Felbermayr dieses Problem als eines der größten bei der vergleichsweise unglaublich hohen Teuerung in Österreich. Nun gilt es das Problem der hohen Strompreise unter Beachtung des Gesamtkontextes zu lösen: Während immer mehr dezentrale Generatoren (PV Anlagen und Windräder) immer mehr Energie bereitstellen, wird weiterhin ein milliardenteuerer Netzausbau propagiert. Wie hoch sollen die Netzentgelte noch werden? Während der Strompreis in Österreich preislich im internationalen Vergleich nicht mehr konkurrenzfähig ist, werden zusätzliche Stromfresser wie Wärmepumpen und Elektrolichtbogenöfen in Ö weiterhin politisch unterstützt. Während jetzt schon absehbar ist, dass der Green Deal in der EU politisch nicht halten wird, droht ein weiteres Absinken des oberösterreichischen Industriestandortes.

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meisteral (12.319 Kommentare)
am 10.06.2024 09:20

Erkenntnisse kommen 2 Jahre zu spät, werte Experten.

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glingo (5.096 Kommentare)
am 10.06.2024 08:51

Er könne machen, was er für richtig erachte, das sei in einer politischen Funktion nicht umsetzbar. "Deshalb bin ich froh, dass ich nicht in der Politik bin."

Umkehrschluss ich kann sagen was ich will den Konsequenzen brauche ich nicht beführen.
Ein Mann ohne Rückrad.

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eg3006 (1.378 Kommentare)
am 09.06.2024 20:18

Genau wegen der Strompreisbremse haben wir überteuerte Stromkosten, da es keinen Wettbewerb mehr gibt.

Aber Herr Felbermayr ist halt ein braver Regierungssoldat, mehr nicht.

Kritische Fragen werden natürlich auch nicht gestellt. Wie immer….

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Kukilein (552 Kommentare)
am 10.06.2024 12:01

Genau Strompreisbremse hatte nicht den Lenkungseffekt, den sie hätte bringen müssen (international konkurrenzfähige Preise)... Auch verzögert sie die dringend notwendigen Reformen bei den halbstaatlichen E- Konzernen:
-politisch eingefärbte, technisch nicht ausreichende kompetente "Manager" (?) müssen zurücktreten
-Der propagierte milliardenteure Netzausbau muss sofort gestoppt werden, da der Inlandsstromverbrauch aus dem öffentlichen Netz bereits in den Jahren 2022 und 2023 eklatant gesunken ist. Wie hoch sollen die Netzentgelte noch werden?
- Die E-Wirtschaft braucht einen klaren Auftrag die Speicherung der dezentral erzeugten Energie umgehend sicherzustellen (beispielsweise in lokalen Umspannwerken) oder die dezentrale Speicherung dieser Energie ist beim Erzeuger (beispielsweise den Haushalten) zu fördern.

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Sonnentag (257 Kommentare)
am 09.06.2024 18:34

Herr Felbermayr ist bekannt mit seiner loyale Einstellung zur konservativen Regierung.

Ich kenne einige Frauen die gerne mehr Stunden arbeiten wollen, aber keine Chance haben.

Strompreisbremse mutet sich sehr seltsam an wenn man bedenkt dass gerade die konservativen Kräfte uns weismachen wollten dass private Konzerne besser wirtschaften!

Im Prinzip war es ein Entzug der Gewinne vom Steuerzahler, dem Finanzierer der Kraftwerke.

Konservative Politik bedeutet Vermögen zu den Reichen und Belastungen für die Mittel- und Unterschicht!

Der Fleiß des einzelnen wird zum Reichtum der Oberschicht,

Daraus folgt die hohe Motivation der jungen Menschen!

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susisorgenvoll (16.889 Kommentare)
am 09.06.2024 17:54

Das hätte ich der Regierung auch schon längst sagen können! Warum ist dieser TOP-Wirtschaftsexperte denn nicht schon früher auf die Idee gekommen, die Regierung zu beraten?

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Kukilein (552 Kommentare)
am 10.06.2024 12:18

Top- Wirtschaftsexperte? Immer neue Förderungen sind kein zukunftsfähiges Konzept. Der Energiesektor ist im Wandel, man kann nicht einfach so weitermachen wie die ÖVP das probiert.

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Menschenfreundin (69 Kommentare)
am 09.06.2024 17:39

Die Erkenntnis, dass die Strompreisbremse auch sinnvoll gewesen wäre auf den Gaspreis umzulegen , kommt reichlich spät! Ich bin kein Wirtschaftsguru, aber ich habe schon bei den ersten Gaspreissteigerungen vorgeschlagen, dass sich hier Politik eine Lösung überlegen hätte müssen!

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betterthantherest (35.438 Kommentare)
am 09.06.2024 16:42

Erinnere ich mich richtig:

Der Hr. Felbermayr hat der türkis grünen Bundesregierung stets geraten die Teuerung voll auf Wirtschaft und Menschen im Land durchknallen zu lassen...

Darf mam sagen dass Hr. Felbermayr einer der Väter der katastrophalen Teuerung ist?

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Kukilein (552 Kommentare)
am 10.06.2024 12:43

Man kann sicher sagen, das unter Schwarz und Grün fundamentale volkswirtschaftliche Voraussetzungen drastisch schlechter geworden sind, da wir hohe Energiepreise, hohe Bürokratie, hohe Steuern und viel zu viele Förderungen haben (welche die gewünschten Lenkungseffekt nicht in ausreichendem Maße erfüllt haben). Nun zeigt sich aber bei der EU Wahl, dass sie Österreicher smarter sind als die aktuell herschende Politik. Viel Zeit bleibt Schwarz Grün nicht mehr um die notwendigen Maßnahmen bis zur Nationalratswahl endlich umzusetzen:

-Stopp immer neuer Förderungen (wie Gaspreisbremse) und dafür endlich Steuersenkungen für Haushalte
-Stopp des milliardenteueren Netzausbaus bei schon 2022 und 2023 eklatant gesunkenem Inlandsstromverbrauch aus dem öffentlichen Netz
-Aufgabe der Verhinderung von Infrastrukturbündelung um Infrastruktur kosten- und recourcenschonend errichten zu können
-Bürokratieabbau und Korruptionsbekämpfung

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Utopia (2.871 Kommentare)
am 09.06.2024 14:46

Die Wirtschaft ist für die Menschen da, nicht die Menschen für die Wirtschaft.
Wenn Menschen nur 20 Stunden gegen Lohn arbeiten, dann haben sie ihren Grund. Mütter z.B. müssen daheim nochmals 40 und mehr Stunden arbeiten, ohne Bezahlung. Wenn sie es nicht tun, nimmt man ihnen die Kinder weg wegen Verwahrlosung. Mütter sind gesetzlich zur Hausarbeit verpflichtet ohne Gegenleistung, was sonst nur bei Sklaven vorkommt und selbst die bekommen Wohnen, Essen und Kleidung. Damit es besser aussieht, bezeichnet man die Hausarbeit und die Betreuungsarbeit als "Nichtarbeit".
Bei unbegleitenden Minderjähringen kostet diese "Nichtarbeit" pro Kind etwa € 5000,-. Die Wirtschaft ist auf diese "Nichtarbeit" angewiesen. Man stelle sich vor, alle Mütter würden Vollzeit arbeiten und die Wirtschaft müsste für die entstehenden Kosten dieser "Nichtarbeit" aufkommen. Zu dieser "Nichtarbeit" gehören die Mahlzeiten, die Reinigungsarbeiten, die Betreuung bei Schulaufgaben, die Begleitung zum Spielplatz, ....

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spoe (14.477 Kommentare)
am 09.06.2024 15:09

Wir haben 3 Kinder und meine Frau war bis auf wenige Jahre Karenz immer in einem vollen Beschäftigungsverhältnis. Die Kinder wurden uns nicht weggenommen, aber so etwas würde nur linken Extremisten einfallen.

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santabag (6.505 Kommentare)
am 09.06.2024 16:26

Welche Fälle kennen Sie denn, wo linke Extremisten jemandem Kinder weggenommen hätten?

Schreiben Sie diesen Schwachsinn auf Befehl Ihres Arbeitgebers oder weil Sie andere Probleme haben?

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Augustin65 (1.545 Kommentare)
am 09.06.2024 14:38

Nageh, das würde Nehammer, wenn er Kanzler gewesen wäre, sowieso gemacht haben....
Vielleicht wären wir dann nicht Schlußlicht beim Wirtschaftswachstum in der EU.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (27.657 Kommentare)
am 10.06.2024 16:31

Ich würde Sie gerne in einem Paralleluniversum beamen, wo Sie die letzten Jahren von Ihren WunschpolitikerInnen regiert würden:
-150 € Märchentante Beate als Gesundheitsministerin
- Herpferd mit Ivermectin-Lockdown usw.

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