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Der letzte Wille: Interesse an Testamentsspenden steigt

Von Verena Mitterlechner, 15. Mai 2024, 16:24 Uhr
Senior couple discussing investment
Bei selbstverfassten Testamenten ist Vorsicht geboten, sie müssen den rechtlichen Vorgaben entsprechen. Bild: colourbox

LINZ. Für gemeinnützige Vereine werden die Spenden zur wichtigen Finanzierungsquelle.

Vom ersten Gedanken an das Testament bis zur tatsächlichen Erstellung würden im Schnitt 15 Jahre vergehen, sagt der Linzer Notar Roland Gintenreiter. Oberösterreichweit - über alle Altersgruppen - haben rund 34 Prozent der Bevölkerung ihren letzten Willen bereits festgeschrieben. Für 43 Prozent  der Landsleute ist erst das Erreichen eines bestimmten Alters Anlass, ein Testament zu machen, für 28 Prozent ist es ein Krankheitsfall und für 26 Prozent der Erwerb eines Eigenheims.

Wie eine im Frühjahr 2024 durchgeführte Umfrage (2000 Befragte) im Auftrag von „Vergissmeinnicht“ zeigt, ist das Interesse an einem gemeinnützigen Testament besonders unter kinderlosen Personen groß. Rund ein Drittel von ihnen kann sich eine testamentarische Spende vorstellen. Die Initiative ist ein Zusammenschluss von 100 Mitglieder-Organisationen aus den Bereichen  Soziales, Tier- und Umweltschutz oder Kulturförderung.

Interesse hat sich verdoppelt

Zuletzt wurde 2021 eine Erhebung zur durchgeführt, seither ist die Bereitschaft, sein Geld für einen guten Zweck zu vererben, gestiegen: "Waren 2021 noch acht Prozent der Oberösterreicherinnen und Oberösterreich über 40 Jahre offen für eine Testamentsspenden, so sind es drei Jahre später bereits 17 Prozent“, sagt Markus Aichelburg, Leiter der Initiative. Dahinter steht bei 61 Prozent der Menschen, der Wunsch über ihr Leben hinaus Gutes zu tun.

39 Prozent der Befragten möchten nicht, dass ihr Vermögen nach dem Tod an den Staat fällt. "Das passiert aber nur in den seltensten Fällen", sagt Gintenreiter: Denn nur wenn es von den vier Großeltern keine lebenden Nachkommen mehr gibt, geht das Geld an den Staat.  In den Jahren 2004 bis 2020 fielen trotzdem Erbschaften im Ausmaß von 81 Millionen Euro an die Republik.

Für gemeinnützige Vereine werden Testamentsspenden immer wichtiger: Der Krebshilfe Oberösterreich halfen sie beispielsweise die vergangenen Krisenjahre zu überstehen. Durch den Verkauf eines Hauses, das der Organisation vermacht wurde, konnte zudem der Standort in der Linzer Harrachstraße finanziert werden, sagt Daniela Fuchs von der Krebshilfe. 

110 Millionen Euro gespendet

In Summe wurden 2023 österreichweit 110 Millionen Euro über testamentarische Verfügungen gespendet.  Durchschnittlich werden bei Testamentsspenden zwischen drei und sieben Organisationen bedacht, die Summen bewegen sich zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Zahlreiche Spenden seien auf alleinstehende Frauen zurückzuführen. 

Von links: Ursula Baumgartner, Roland Gintenreiter, Markus Aichelburg und Daniela Fuchs Bild: Vergissmeinnicht

Das ist auch bei Ursula Baumgartner der Fall. Die 74-jährige Linzerin hat keine direkten Verwandten und hat sich nach dem Tod ihrer Mutter für eine Testamentsspende entschieden. Sie wird ihr Vermögen jeweils zur Hälfte dem oberösterreichischen Blindenverband und der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs vermachen. Im Gegenzug ist auch für ihre Bestattung vorgesorgt. 

Baumgartner rät allen Menschen, sich frühzeitig mit ihrem letzten Willen auseinanderzusetzen: "Auch Junge sind nicht vor dem Tod gefeiht, man muss immer damit rechnen". 

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Autorin
Verena Mitterlechner
Verena Mitterlechner
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