Bauarbeiter bekommen realen Lohnzuwachs
WIEN. Mit 1. Mai Lohnplus "über rollierender Inflation"
Auf eine Lohnerhöhung zwischen 7,2 und 7,8 Prozent ab 1. Mai dürfen sich die rund 250.000 Bauarbeiter diverser Branchen freuen. Der 2023 auf zwei Jahre abgeschlossene Kollektivvertrag, "gefüllt" mit aktuellen Inflationszahlen, bedeute eine Steigerung der Löhne "deutlich über der rollierenden Inflationsrate" und somit eine reale Lohnsteigerung, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Bau Holz (GBH) und SPÖ-Nationalratsabgeordnete Wolfgang Muchitsch.
Aktuell liegt die rollierende Inflation der vergangenen zwölf Monate bei 6,77 Prozent. Die Orientierung an der Vergangenheit verhindere auch die oft zitierte Lohn-Preis-Spirale.
In der Bauindustrie und im Baugewerbe beträgt das Plus 7,15 Prozent. Das Bauhilfsgewerbe, Maler, Steinarbeiter, Tapezierer, Glaser, Pflasterer, Bodenleger und Brunnenbaumeister kommen auf 7,70 Prozent. Holzbaumeister und Tischler erhalten 7,25 Prozent mehr, bei der Stein- und keramischen Industrie wird um 7,27 Prozent brutto mehr gezahlt.
Auch andere Branchen haben zuletzt ihren Kollektivvertrag abgeschlossen: In der Gemeinnützigen Wohnungswirtschaft gibt es ein Brutto-Plus zwischen 7,8 und 8,3 Prozent, bei der Agrana Stärke 7,33 Prozent mehr. Fahrschullehrer müssen sich bescheiden, sie bekommen 6,9 Prozent mehr.
Das Teuerungsradl dreht sich.
Österreichs fast doppelte Inflation im vergleich zu anderen EU-Ländern wird es auch nächstes Jahr geben.
Nur weil Reiche reicher werden und weil die ÖVP unfähig ist und die Inflation mit Gießkannenförderungen antreibt, sollen Arbeiter also auf einen Teil ihres Lohnes verzichten?
Genau das ist nämlich ein Abschluss unter der Inflation de fakto.
Es gibt eine Preis-Lohnspirale, nicht umgekehrt.