Piëch belastet Winterkorn
WOLFSBURG. Der frühere VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch belastet in der Abgasaffäre einem "Spiegel"-Bericht zufolge den ehemaligen Vorstandschef Martin Winterkorn. Erste Information habe es angeblich schon im Februar 2015 gegeben.
Piëch habe in einer Aussage der Staatsanwaltschaft Braunschweig erklärt, Winterkorn habe früher als bisher zugegeben vom Dieselbetrug erfahren.
Piëch habe ausgesagt, er selbst habe Ende Februar 2015 von einem Informanten den Hinweis erhalten, dass VW ein großes Problem in den USA habe, weil das Unternehmen mit einer Software die Abgaswerte manipuliere. Hinweise darauf hätten die US-Behörden bereits an VW weitergeleitet.
Laut Spiegel will Piëch Winterkorn darauf angesprochen haben. Doch der habe ihm versichert, ein solches Papier aus den USA existiere nicht. Von der Staatsanwaltschaft Braunschweig gab es keine Stellungnahme, ebenso wenig von Volkswagen. Winterkorn hat mehrfach beteuert, erst im September 2015 von den Abgasmanipulationen erfahren zu haben.
Piëch hatte im April 2015 Streit mit Winterkorn. Den internen Machtkampf verlor er und zog sich von allen Ämtern bei VW zurück.