Leicht elektrisierender Wind weht über dem Autosalon
Viele E-Studien und starke Verbrenner-Weltpremieren in Genf.
Die Autowelt blickt dieser Tage gespannt auf den Autosalon in Genf. Wie wirkt sich das Diesel-Urteil von Leipzig aus? Schafft die E-Mobilität den Durchbruch? Diese Fragen dominieren die Gespräche rund um die unzähligen Welt- und Europapremieren.
"Das Drama, das aus dem Urteil herausgelesen wird, ist nicht nachvollziehbar", sagte Audi-Chef Rupert Stadler auf dem Genfer Salon im OÖNachrichten-Gespräch. Der Ingolstädter plädiert für eine Versachlichung der Diskussion. Denn die Leipziger Entscheidung sehe nur in letzter Konsequenz Diesel-Fahrverbote vor – "in einzelnen Straßen". "Das war kein Abgesang auf den Diesel", sagte Stadler. Und: "Die Kunden lieben den Diesel."
Und doch führt auch Audis Zukunft in Richtung E-Mobilität. Der e-tron mit seinen 500 Kilometern Reichweite soll noch dieses Jahr ausgeliefert werden. In Genf fristete das Modell zugedeckt mit einer Stoffdecke im letzten Eck ein tristes Dasein. Nur alle zwei Stunden wurde der Blick auf das E-Auto kurz freigegeben.
Nebenan bei Hyundai drängten sich die Massen. Der Kona sieht pfiffig aus und wird ab Sommer in zwei Akku-Varianten ausgeliefert. 312 oder 482 Kilometer nennen die Koreaner als Reichweite – nach der neuen, realistischeren WLTP-Norm. Daneben parkte der Hyundai Nexo: ein Brennstoffzellen-Auto mit 163 PS und 800 Kilometern Reichweite. Marktstart ist im Sommer. Der Preis dürfte um die 65.000 Euro liegen.
So weit wie die Koreaner sind nicht alle Hersteller. Porsche parkte den spektakulären Mission E-Cross-Tourer im Scheinwerferlicht. Volkswagen präsentierte mit dem I.D. Vizzion die vierte I.D.-Elektro-Studie.
Cupra, die nun eigenständige Seat-Sport-Marke, zeigte erstmals den e-Racer und Volvo den lang erwarteten Polestar 1.
Alles E-Modelle, alles nicht marktreife Studien. Eine der raren Ausnahmen ist der Jaguar I-Pace, der elektrisch 480 Kilometer schafft. Preis: 78.000 Euro, ab Juli erhältlich. Der Austro-Brite ist auch einer der Stars auf dem Linzer Autofrühling (16. bis 18. März).
Diesel, Benziner dominieren
Geld verdienen die Hersteller freilich noch immer mit Verbrenner-Modellen. Das ist auch in Genf spürbar, denn die Benziner und Diesel dominieren das Angebot. BMW X4, Mercedes C-Klasse, Peugeot 508, Volvo V60: Das sind Brot-und-Butter-Autos der Marken, die ihre Weltpremiere auf dem Autosalon feiern.
Dementsprechend prominent werden die Modelle ins Scheinwerferlicht gestellt. Und damit drängen die herkömmlichen Antriebe die Elektro-Fraktion ein wenig in den Hintergrund.
Video: Autosalon diskutiert Dieselfahrverbote
"Das Drama, das aus dem Urteil herausgelesen wird, ist nicht nachvollziehbar", sagte Audi-Chef Rupert Stadler". Audi: der nächste deutsche Autokonzern, der von den Chinesen geschluckt wird...
Ich mag meinen Tesla, auch wenn er noch vielfach belächelt wird
Und ich liebe meinen Dodge V8.
Geschmäcker sind eben verschieden.
Als Nachbar ist mir der e-auto-Fahrer lieber. Geruchs- und Lärm-technisch gesehen.
Aber Rücksichtnahme ist momentan SEHR unmodern....
@Zonne1
1. der V8 stinkt nicht und macht auch kaum Lärm, nicht mehr als jeder andere Benziner
2. Wenn du mir sagen kannst, wie ich - speziell im Winter an einem Tag von Salzburg nach Graz UND wieder retour komme, oder von Salzburg nach Wien mit einem KFZ Planenhänger - dann vielleicht ein E-Auto. Da ist Zeit - Geld.
3. Wenn mir dein Nachbar mit dem E-Auto frontal reinfährt - ich überlebe es.
Fahrende Händler sind natürlich ausgenommen - Wirtschaft ist jetzt "Staatsziel"!