Handelsketten stecken in Stagnation: Eiliger Kunde soll Umsätze bringen
LINZ/WIEN. Immer weniger Zeit zum Einkaufen und Kochen – da sieht es mit Wachstum für Österreichs Lebensmitteleinzelhandel schlecht aus. Essen zum Mitnehmen für daheim hat bessere Chancen.
Das Beratungsunternehmen RegioPlan erwartet heuer für den Lebensmittelhandel nur noch 1,7 Prozent Umsatzzuwachs, auf 17,6 Milliarden Euro. Das wäre bei einer Gesamtinflationsrate um die drei Prozent eine kräftige Einbuße. „Wer noch wachsen will, muss sich über neue Formate Gedanken machen und auf Optimierungen setzen“, sagt Michael Oberweger von RegioPlan.
Die großen Handelsketten buhlen nicht nur verstärkt in Tankstellen um Umsätze, sie testen auch neue Vertriebstypen, um dem Trend moderner Haushalte zu entsprechen: weniger zuhause kochen, mehr Essen zum Mitnehmen („to go“). Convenience lautet das Motto: fertige oder einfach zuzubereitende Gerichte. Rewe hat 2009 die „Billa Box“ gestartet, mit bislang vier Filialen. Bis 2015 sollen jedes Jahr mindestens zehn weitere entstehen, hat Geschäftsführer Volker Hornsteiner angekündigt.
Spar hat heuer die neue Schiene „Food in the City“ gelegt, in Wien mit einem neuen Markt mit Menüs zum Essen vor Ort oder zum Mitnehmen. Außerdem gibt es ein eingeschränktes Lebensmittelsortiment. Solche Geschäftstypen funktionieren allerdings nur an stark frequentierten Punkten.
Die Zahl der Lebensmittelgeschäfte wächst nicht mehr, es werden nur schlechte Standorte durch bessere Lagen ersetzt. Zielpunkt eröffnete am Freitag in der aufstrebenden Ennstalgemeinde Kronstorf. In Hartkirchen bei Eferding wurde dagegen zugesperrt und der Standort an Billa abgetreten.
Die Zukunft von Zielpunkt ist ungewiss, seit Eigentümer BluO, ein Finanzinvestor, vergangene Woche geäußert hat, es könnte zu einem baldigen Verkauf kommen. Als Interessent gilt der Trauner Großhändler Pfeiffer & Co, der mit Nah & Frisch-Kaufleuten und Unimärkten an Gewicht zulegt.
Keine Marktanteile gewinnen konnte zuletzt der Diskont. Marktführer Hofer verbessert jedoch seine Standorte weiter. Lidl und Norma expandieren. Mitte Oktober wird in Braunau ein neuer Norma-Diskont eröffnen – erst der vierzehnte in Österreich.
Lebensmitteleinzelhandel stagniert
Der Lebensmitteleinzelhandel ist 2010 in Österreich um 1,9 Prozent auf 17,3 Milliarden Euro Umsatz gewachsen (2009 plus 1,6 Prozent). Es gab also inflationsbereinigt keinen realen Zugewinn. Marktführer ist Rewe (Billa, Merkur, Adeg, Penny) mit rund einem Drittel Marktanteil vor Spar mit 30 Prozent und Hofer mit 20 Prozent. Die Zahl der Standorte sinkt beständig, 2010 auf rund 6000. Die Verkaufsfläche ist mit rund drei Millionen Quadratmetern konstant.
wäre hier richtiger.
chemiefressen, bis der nabel glänzt ... oder kurz dananch die halsschlagader platzt!
langfristig gesehen ... auch eine möglichkeit, die bevölkerungspyramide ein klein wenig zurechtzustutzen?!
zu wenig Geld, sondern nur zu wenig Zeit zum Einkaufen?
Interessante These.
wenn man davon ausgeht, dass die österrecihische Bevölkerung weder gewachsen noch geschrumpft ist, wüsste ich beim besten Willen nicht, warum der Lebensmittelkonsum steigen sollte. Also ich hatte im letzten Jahr genausoviel Hunger wie in diesem Jahr - und ich habe auch nicht geplant im nächsten Jahr mehr zu essen (zur Info für die Marktforscher).
...so könnte es also passieren, dass ich auch weiterhin nicht mehr Geld für Lebensmittel ausgebe wie bisher.
Was natürlich bitter ist - die Tatsache, dass die Umsätze zurückgegangen sind (wenn man die Inflation einberechnet) - andererseits hat ja auch kaum jemand eine Einkommenssteigerung über der Inflationsrate.
...alles in Allem - für mich ganz und gar kein überraschendes Ergebnis. Vermutlich muss das jetzt halt durch die Medien, damit eine geplante Preissteigerung in naher Zukunft seitens der Unternehmen gerechtfertigt werden kann...
eben wegen dieser von dir angeführten Argumente wirst du nächstes Jahr mehr für Lebensmittel ausgeben müssen.
Man müsste halt wissen ob auch der umsatz bei den anderen "frischen" produkten stagniert? (Märkte,Obst,Gemüse,ab Hof,etc)
Convenience sollte man soweit es geht aus dem warenkorb und vom mittagstisch verdrängen!
Und wenn bei 3% inflation der zuwachs 1,9% sind,heisst das ja dass der konsument trotzdem mehr ausgibt-oder hab ich da nen denkfehler???
ist ein kleiner Denkfehler, denn 3% Inflation heißt, dass dein Geld weniger wert wird. Du musst also um 3% mehr bezahlen, um die selbe Menge an Produkten zu kaufen, wie du im Vergleichszeitraum davor gekauft hast. Wenn dann aber nur ein Zuwachs von 1,9% erzielt wird, haben wir also um die Differenz weniger eingekauft... (oder sind mehr auf die Billigprodukte/Eigenmarken umgestiegen, wo die Hänlder vermutlich auch weniger verdienen dran![zwinkern zwinkern](/storage/sym/smilies/zwinkern.gif)
der nicht in dieser Statistik aufscheint?
so schaut´s aus...
Und ist es inzwischen nicht so, dass man ums gleiche Geld, für das man vor 10 Jahren noch einen Einkaufswagen füllen konnte, heute nur noch ein Einkaufskorb benötigt?
Ein Körberl genügt!
![traurig traurig](/storage/sym/smilies/sad.gif)
Dass Preise kontinuierlich ansteigen
sind wir gewöhnt!
Wenn wir aber die Steigerung der letzten
10 Jahre betrachten, ergibt sich nach der Einführung
des T€uro schon ein heftiger Sprung nach oben!
Dass einige Sparten ihre Preise nicht erhöht
oder sogar gesenkt haben, spielt eigentlich
nur am Rande der Bedürfnisse eine kleine Rolle!
Allein wenn ich mir die Nahrungsmittel-
und die Brotpreise anschaue!
und dein Gehalt ist nicht gestiegen in den letzten 10 Jahren?
hättest du dir vor 10 jahren ein salzstangerl um ös 14,00, ein kilo biobrot um 70,00, einen verlängerten um 45,00 usw. gekauft? dies sind nur 3 beispiele, oblio hat es richtig geschrieben und die teuerung ist sicher um einiges mehr gestiegen als die löhne und pensionen.
wo du Kaffee trinken gehst, aber um 3,50 € ein Verlängerter?
Und wo kostet ein Salzstangerl mehr als 1 €?
Ich kaufte mir heute 2 Stück um etwas mehr als 1,30 € beim Ring (kein Angebot sondern normaler Preis)
Also schreib wenigstens realistische Preise, wennst schon schreibst....